„Wir sind stolz auf jede Verpackung, die bei uns in Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt wurde oder die auf unseren Anlagen produziert wird und sich dann erfolgreich im Handel etabliert.“ So positioniert sich die Koch Pac-Systeme GmbH, die bereits im Jahr 1969 als Koch Maschinenbau gegründet wurde.
Nachdem Dieter Koch zu Beginn der Firmenentwicklung mit seinem Team eine Vielzahl an Tätigkeitsfeldern bediente, wurde 1973 die erste Form-, Füll- und Siegelmaschine entwickelt und gebaut. In den folgenden 1970er- und 1980er-Jahren spezialisiert sich das Unternehmen auf Sondermaschinen für die Herstellung von Verpackungen, die in ganz unterschiedlichen Branchen zum Einsatz kamen. Die klassischen Kunststoffblister der damaligen Zeit kamen überwiegend für Schreibgeräte oder Batterien zum Einsatz.
Frühe Fokussierung auf nachhaltige Lösungen
Bereits Ende der 1980er-Jahre hat sich das Unternehmen aber neben den klassischen Blisterverpackungen auch für nachhaltige Verpackungslösungen starkgemacht. So entstand 1988 eine erste kunststofffreie Verpackung für Küchenmesser für einen namhaften Schweizer Hersteller. Die öffentliche Debatte und die gesetzliche Pflicht, ab Beginn der 1990er-Jahre Haushaltsverpackungen zu sammeln, führte zu einem ersten Umdenken in der Bevölkerung beim Thema Müll. Der Grüne Punkt bleibt dabei vielen Menschen in Erinnerung.
Der Firmengründer und damalige Geschäftsführer Dieter Koch entwickelte daraufhin gemeinsam mit der Firma Knapp die erste Einstoffverpackung komplett aus Karton: die sogenannte NurPack-Verpackung. Mehrere Kundenprojekte wie beispielsweise für Lippenpflegeprodukte oder Batterien wurden umgesetzt. Mit einem Sichtfenster für die optimale Produktpräsentation versehen, waren sie eine Zeit lang in Drogeriemärkten präsent. Allerdings war der Markt in der Breite Ende der 1990er-Jahre noch nicht bereit für derartige Lösungen.
Als vor einigen Jahren die Diskussion um das Kunststoffthema wieder Fahrt aufgenommen hatte, war auch Koch Pac-Systeme als Maschinenbauer gefordert. Der Relaunch von NurPack erfolgte 2019 mit CyclePac. Bei den NurPack-Verpackungen wurde in der Vergangenheit bemängelt, dass sie keinen Schutz vor Verschmutzung bieten würden. Dies wird inzwischen bei CyclePac mit einer verbesserten Lösung an den Laschen gelöst, und auf Wunsch kann die Verpackung mit einer recycelbaren Folie am Sichtfenster verschlossen werden.
Damit kann die klassische Blisterverpackung aus Kunststoff, je nach Anforderung, komplett ersetzt werden.
Vorteil Netzwerk Uhlmann Group
Die zunehmende Internationalisierung des Kundenstamms führte bereits in den 1990er-Jahren zur Eröffnung erster Auslandsstandorte in den USA, später gefolgt von Frankreich und Singapur. Heute hat das Unternehmen weltweit rund 450 Mitarbeitende und Standorte zusätzlich auch in Skandinavien, China, Indien und Brasilien. Seit 2006 ist der Maschinenbauer Mitglied der Uhlmann Group, die sich als Spezialistin für die Entwicklung und Bereitstellung von Verpackungslösungen aufgestellt hat.
Zum breit gefächerten Portfolio der fünf Unternehmen Uhlmann Pac-Systeme, Koch Pac-Systeme, Cremer Speciaalmaschines, Wonder Packing Machinery und Axito gehören für den Pharma- und Medizin-, den Konsumgüter- und Lebensmittel- sowie den Agrarmarkt neben Hightech-Verpackungsmaschinen und digitalen Lösungen auch entsprechende Dienstleistungen. Hinsichtlich der Serviceoptionen ist die weltweite Präsenz (in mehr als 14 Ländern) ein wichtiger Benefit für die Entwicklung der Marke „Koch“.
Nachhaltigkeit ist für den Unternehmensverbund ein strategisches Thema, das seit vielen Jahren umgesetzt und gelebt wird. So gibt es für die gesamte Group Teams, die sich dieses Themas annehmen und konsequent einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen.
Säulen der Nachhaltigkeitsstrategie
Aus der allgemeinen Grundposition des Unternehmens, nachhaltig zu denken und ganzheitlich zu handeln, leitet sich z. B. die Teilnahme am Ecovadis-Award ab. Dort wird die Qualität des CSR-Managementsystems bewertet, um Transparenz zu schaffen und Ansatzpunkte für Verbesserungen zu identifizieren. Es geht vor allem darum, dass Gewinne nicht auf Kosten anderer oder der Umwelt erwirtschaftet werden. Erfolge zeigen sich hier mit der Auszeichnung mit dem Ecovadis-Award 2021 in Silber.
Hinzu kommt mit dem Engagement für den United Nation Global Compact ein Beitrag für die gerechte Ausgestaltung der Globalisierung. Die Unternehmensaktivitäten richten sich an Kernwerten im Bereich der Menschenrechte, Arbeitsstandards und des Umweltschutzes aus. Bei Koch wird dabei auf die Mitarbeiter und deren aktive Teilnahme gesetzt. Ein Prozess, der jährlich weiterentwickelt und ausgebaut wird.
Neben dem nachhaltig ausgerichteten Produktportfolio spielen auch scheinbar unwesentliche Aspekte eine wichtige Rolle: So setzt das Unternehmen seit Jahren bei vielen Partnern und Dienstleistern auf Regionalität und bestellt Waren und Dienstleistungen in der Region. Die Beschäftigten erhalten Mineralwasser eines örtlichen Lieferanten, und die Firmenevents werden mit Partnern direkt aus Pfalzgrafenweiler umgesetzt. Eigene E-Ladesäulen für Autos versorgen die Beschäftigten aktuell kostenfrei mit Energie.
Und um die Umwelt zu schonen, geht es neben einem Abfallkonzept insbesondere um innovative Infrastrukturprojekte, aber auch um entsprechende Energie-Audits. Am Standort Pfalzgrafenweiler wird der Strom über die regional ansässige Blockheizkraftanlage gewonnen – zu 100 Prozent öko. Diese Verantwortung charakterisiert das ganzheitliche Herangehen.
Besondere Verpackungslösungen
Da die Anforderungen der Branche sehr vielschichtig sind, hat Koch weitere Lösungen auf den Markt gebracht. So gibt es inzwischen einen ganzen Strauß an nachhaltigen Verpackungslösungen: Es geht dabei nicht immer darum, den Kunststoff komplett zu ersetzen, sondern die Vorteile einer Kunststoffverpackung nachhaltig zu optimieren. Das bedeutet, es erfolgen Verbesserungen durch Materialeinsparungen und -optimierungen, oder es kommen recycelte oder recycelbare Folien zum Einsatz, z. B. rPET, d. h. zu 100 Prozent recyceltes PET.
„Bei der ressourcenschonenden Weiterentwicklung von Verpackungen sehen wir uns verpflichtet, einen Beitrag mit technisch ausgereiften Lösungen zu präsentieren.“ Karl Kappler, CTO Koch Pac-Systeme GmbH
Neben der inzwischen renommierten CyclePac-Lösung gibt es weitere Ansätze wie die neu entwickelte, ebenfalls geschützte sogenannte CycleBox. Diese kann über den einteiligen, komplett flachen Zuschnitt auf vorhandenen Koch-Verpackungsmaschinen gefertigt werden und bietet den Vorteil der Zuführung über das Top-Loading-System. Im Gegensatz zur CyclePac-Verpackung besteht diese Verpackung aus einem und nicht aus mehreren Teilen, die noch miteinander versiegelt werden müssen.
Außerdem wurden und werden weiter permanent Folien auf ihre Einsatzmöglichkeiten auf Koch-Maschinen geprüft und unterschiedlichste Materialien insbesondere hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit bewertet. Ziel ist es, die Kunden so noch individueller zu beraten zu können und Umweltaspekte bei der Auswahl stärker zu berücksichtigen: So können für jede Aufgabenstellung das optimal geeignete Material und die effizienteste Maschinenlösung angeboten werden.
Um bestimmte Produkte optimal zu schützen, sind allerdings nach wie vor Verpackungen aus Kunststoff erforderlich. Dem Nachhaltigkeitsgedanken werden die durch Koch entwickelten Maschinen aber bereits seit Jahren gerecht, denn auch hier werden permanent Neuentwicklungen eingeführt.
Anforderungen an einen Sondermaschinenbauer
Da die Realisierung der Kundenwünsche im Mittelpunkt steht, treiben die dort formulierten Notwendigkeiten und Herausforderungen die Entwicklungen voran. Denn nur wenn Trends frühzeitig erkannt und entsprechende Konzepte erarbeitet werden, können diese den Kunden proaktiv vorgestellt werden. Besonders wichtig ist für den global agierenden Maschinenbauer zu erkennen, wie Kunden und Märkte verschiedener Kontinente unterschiedliche Trends hervorbringen und Wahrnehmungen haben.
Im Sondermaschinenbau werden generell kundenspezifische Lösungen angeboten. Dies unterscheidet Koch Pac-Systeme grundsätzlich von Serienmaschinenbauern, die oft mit Baukastensystemen arbeiten, und erfordert eine individuelle Herangehensweise. So ist die Investition für den Kunden höher, zahlt sich aber in der Regel bereits nach kurzer Zeit für ihn aus, wenn er höhere Leistungen, höhere Verfügbarkeit, komplexere Linien als Turnkey-Projekte im Einsatz hat oder eine nachhaltigere Verpackung herstellen kann. Berechnungen der Kunden hinsichtlich der Total Cost of Ownership (TCO) belegen dies nach Aussagen des Unternehmens sehr deutlich.
Allein die Tatsache, dass Kunden für nachfolgende Verpackungsentwicklungen wieder auf das Unternehmen setzen und neue Sonderlinien ordern, zeigt das Vertrauen in die individuell angepassten Lösungen. In ihren Einschätzungen heben die Kunden so auch insbesondere die Kompetenz des Unternehmens hinsichtlich der aktiven Beratung, der umfassenden Implementierung in die Produktion und die reaktionsschnelle und effiziente Service-Hotline hervor.
Wo geht die Reise hin bei Koch Pac-Systeme?
„Für uns ist nachhaltiges Handeln keine negativ besetzte Verpflichtung, sondern eine logische Fortführung unserer Maßnahmen, die wir in unserem Nachhaltigkeitsleitbild verankert haben. Als Verpackungsmaschinenbauer sind wir seit jeher gewohnt, kritisch betrachtet zu werden. Gleichzeitig wissen wir aber, dass es Verpackungen weiterhin geben muss, und sie in vielen Fällen unverzichtbar sind. Für uns ist hier die beständige und ressourcenschonende Weiterentwicklung entscheidend – immer unter dem Gesichtspunkt Mensch und Umwelt. Die Fachpack 2021 wird dabei neue Maßstäbe setzen“, betont Karl Kappler.
Denn das neueste Highlight, die CycleForm, wird erstmals auf der Fachmesse in Nürnberg zu sehen sein. Bei dieser Verpackungslösung wird der Blister nicht mehr aus Kunststoff thermogeformt, sondern aus Papier geformt. Diese Verpackungen haben bei Markenartiklern und Global Playern im Bereich der Konsumgüterhersteller bereits großes Interesse geweckt und könnten die Verpackungslandschaft im Konsumgütermarkt revolutionieren.