Messe für Prozessindustrie gestartet

Im Juni 2024 kommt die Prozessindustrie in der Messe Frankfurt zur Achema zusammen.
(Bild: Messe Frankfurt GmbH /Jacquemin)

In den Frankfurter Messehallen kommt ab heute die Prozessindustrie zur Achema zusammen. Bis zum 14. Juni zeigen mehr als 2.800 Aussteller aus 56 Nationen ihre Lösungen für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Internationalität und Innovationen standen bei der Eröffnungskonferenz im Fokus.

Mit den sechs Innovationsthemen Process, Pharma, Green, Lab, Digital und Hydrogen, die sich sowohl in der Ausstellung als auch im Vortragsprogramm wiederfinden, nimmt die Achema die zentralen Herausforderungen, die die Prozessindustrie heute und in den kommenden Jahren bewegen, in den Fokus.

Bei der Eröffnungspressekonferenz am 10. Juni 2024 standen vor allem die Themen Internationalität und Innovationen im Mittelpunkt. Branchenexperten betonten deren Bedeutung für das Erreichen der Klimaziele und die Bewältigung von Herausforderungen wie Versorgungssicherheit und stabile Lieferketten.

Vom 10. bis zum 14. Juni 2024 zeigen Hersteller von Laborausrüstung und verfahrenstechnischen Komponenten, Anlagenbauer, Automatisierer und Werkstoffentwickler ihre neuesten Produkte und Verfahren. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Aussteller kommen aus dem Ausland. Damit ist die Achema 2024 so international wie nie zuvor. Einen großen Beitrag dazu leisten Aussteller aus dem asiatischen Raum: Nachdem bereits zur Achema 2022 die Anzahl indischer Aussteller wieder das Vor-Corona-Niveau erreichte und sich dieses Jahr auf 185 Aussteller beläuft, erreicht die chinesische Beteiligung in diesem Jahr mit 438 Ausstellern sogar ein Allzeithoch.

„Der Motor unserer Industrie läuft noch lange nicht rund. Gewinne erwirtschaften unsere Unternehmen vor allem im Ausland. Die Politik darf sich die Lage nicht schönreden, sondern muss die zum großen Teil hausgemachten Probleme wie überbordende Bürokratie, hohe Energiepreise und nachlassende Investitionsbereitschaft entschlossen anpacken. Wir brauchen die richtige Balance aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem. Nur erfolgreiche Unternehmen können Arbeitsplätze erhalten und schaffen, Steuern zahlen und ökologische Ziele erreichen. Ein wirtschaftlich starkes Europa muss unser Ziel sein. Dann hat die EU auch politisches Gewicht. Und das wird zukünftig wichtiger denn je.“

Dr. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie

Als Vorsitzender des Achema-Ausschusses unterstrich Jürgen Nowicki, dass Innovationen im Bereich des Apparate- und Anlagenbaus entscheidend seien, um die Prozessindustrie nachhaltiger zu gestalten: „Die Digitalisierung, Automatisierung oder neue Materialien bieten enorme Potenziale, um Ressourcen effizienter zu nutzen und Emissionen zu reduzieren. Die Einführung dieser Technologien erfordert jedoch erhebliche Investitionen und damit eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung, Politik, aber auch dem Kapitalmarkt“. Wo dies nicht gelinge, scheine – trotz aller Fortschritte – die Dynamik beim Thema Nachhaltigkeit nachgelassen zu haben. „Der Weg zu einer nachhaltigen Produktion ist lange und steinig, und es darf kein Stillstand eintreten. Gerade jetzt, wo die Herausforderungen größer denn je sind, müssen wir den Umbau zu einer nachhaltigen Produktion konsequent weiter vorantreiben“, appellierte Nowicki.

Die Prozessindustrie habe sich in den letzten Jahrzehnten als ein Motor für Innovation erwiesen. Gerade deshalb sei sie sich ihrer Verantwortung bewusst, weiterhin bahnbrechende technologische Lösungen zu entwickeln. „Damit sowohl die Prozessindustrie als auch viele weitere auf unsere Expertise angewiesene Industrien den Weg in eine klimaneutrale Zukunft erfolgreich beschreiten können“, so Nowicki.

„Auch wir als Organisatoren der Achema wagen Innovationen – die sich auszahlen: Bei der letzten Achema haben wir erstmals den Kongress vollständig ins Messegeschehen integriert, was uns viel positives Feedback und hohe Besucherzahlen eingebracht hat.“

Dr. Klaus Schäfer, Vorsitzender des DECHEMA e.V.

Das Kongressprogramm der Achema 2024 ist hochkarätig und breit wie selten zuvor: In bis zu 25 parallelen Strängen warten über 900 Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops von mehr als 1.000 Referenten auf die Achema-Besucher. „Besonders hervorheben möchte ich, dass wir im Kongress einen Anstieg um 50 Prozent bei den ausländischen Referentinnen und Referenten verzeichnen – auch hier wird die Achema also deutlich internationaler“ so Schäfer. Aber nicht nur im Kongress und in der bewährten Ausstellung spiele das Thema Innovation eine zentrale Rolle: „Die Achema 2024 bietet jungen Unternehmen der Prozessindustrie und Existenzgründern mit der Start-up-Area erneut eine zentrale Anlaufstelle und leistet mit vielfältigen Angeboten für Young Professionals, Studierende und Schüler einen konkreten Beitrag, um dem Fachkräftemangel zu begegnen – der auch für unsere Branche zunehmend zur Herausforderung wird“, so Schäfer abschließend.

Quelle: Achema