Michel Giannuzzi, Chairman von Verallia, wurde auf der Jahreshauptversammlung der FEVE (European Container Glass Federation) einstimmig zum neuen Präsidenten des Verbands gewählt. Giannuzzi übernimmt das Amt in einer Phase tiefgreifender Transformation der Glasverpackungsbranche hin zu mehr Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung.
Die europäische Glasverpackungsindustrie produziert jährlich über 20 Millionen Tonnen Glas in 23 Ländern und sichert 125.000 Arbeitsplätze. Mit einem Handelswert von über 140 Milliarden Euro für glasverpackte Produkte ist die Branche eine tragende Säule der europäischen Industrie, heißt es.
„Dekarbonisierung braucht politischen Rückenwind“
In seiner zweijährigen Amtszeit will Giannuzzi die bereits gestarteten rund 100 Dekarbonisierungsprojekte in der Branche weiter vorantreiben – darunter Hybrid-Elektroöfen, Eco-Design-Initiativen sowie Investitionen in Recyclinginfrastruktur.
Allerdings kritisiert die FEVE den politischen Rahmen: Hohe Energiepreise, unzureichende Infrastruktur für industrielle Elektrifizierung und fehlende regulatorische Planungssicherheit behinderten derzeit eine zügige Transformation. Der scheidende Präsident Martin Petersson (Ardagh) fordert ein „realistisches politisches Tempo“, das mit den investitionsintensiven Innovationszyklen der Industrie abgestimmt ist.
„Ich bin geehrt, den Vorsitz für eine Industrie zu übernehmen, die mit recycelbarem, sicherem und lokal produziertem Glas eine Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft Europas spielt. Mein Ziel ist es, Innovation und Dekarbonisierung voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche im Rahmen des Green Deal zu sichern.“
Michel Giannuzzi
Quelle: FEVE
