Das bifa-Umweltinstitut hat die Nachhaltigkeit von Papierherstellung und -gebrauch unter die Lupe genommen. In einer Studie zum nachhaltigem Papierkreislauf hat sie ihre Ergebnisse zusammengefasst. Entscheidend seien eine nachhaltige Holznutzung und hohe Recyclingquoten.
Der Rohstoff Papier wird für unterschiedlichste Zwecke und in großem Umfang genutzt. Und natürlich kommt er auch in der Verpackungsindustrie zum Einsatz. Die Studie „Nachhaltiger Papierkreislauf – eine Faktenbasis“ hat nun belastbare Fakten zur Nachhaltigkeit von Papierherstellung und Papiergebrauch zusammengestellt. Im Fokus stehen die Papierherstellung in Deutschland und das in Deutschland eingesetzte Papier.
Die Studie des bifa Umweltinstituts wurde vom Kuratorium für Forschung und Technik der Zellstoff- und Papierindustrie gefördert und in Zusammenarbeit mit der Papiertechnischen Stiftung erstellt. Sie liefert auf 57 Seiten eine umfassende Datenbasis insbesondere zu den Themenfeldern Ökobilanzierung, Energieverbrauch, Holzherkunft und Recycling.
Die Studie stellt fest, dass die Papierindustrie mit Holz einen nachwachsenden Rohstoff nutzt, der bilanziell keine Treibhausgas-Emissionen verursacht. Zudem würde bei einer nachhaltigen Nutzung das Ökosystem Wald nicht beeinträchtigt. Eine Analyse der Holzherkunft, so die Studie, deutet darauf hin, dass Rodungen oder die Umwandlung von Primärwald und naturnahem Wald überwiegend anderen Zwecken als der Papierherstellung dienen. Mit der Zertifizierung von Waldflächen und mit dem Erwerb von FSC- oder PEFC-zertifiziertem Holz, Faserstoff oder Papier unterstützen zudem viele Unternehmen eine nachhaltige Waldwirtschaft.
Recycling und nachhaltiger Papierkreislauf
Bei nachhaltiger Holznutzung und hohen Recyclingquoten hat die Papierwirtschaft einen guten Ausgangspunkt, um nachhaltig zu agieren. Die Grenzen des Recyclings lägen dabei nicht in einem fortschreitenden Qualitätsverlust des Fasermaterials. Vielmehr müssen Verluste von Recyclingfasern im Prozess immer wieder durch Primärfasern ersetzt werden.
Auch das Thema Energie wird in der Studie beleuchtet. So gehört die deutsche Papierindustrie zu den energieintensiven Branchen. Der Endenergieverbrauch pro Tonne Papier konnte über die Jahre erheblich gesenkt werden, seit 1980 um 43 Prozent. Eine wesentliche Hürde für eine deutliche weitere Senkung stellt der Verfahrensschritt der Papiertrocknung dar.
Laut Studie ist die genutzte Menge Papier zwar im internationalen Vergleich hoch. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt liege Deutschland jedoch im Mittelfeld. Dies deutet auf einen engen Bezug zur Wirtschaftsleistung hin. Papier, Karton und Pappe spielten in der Logistik der Exportnation Deutschland eine wichtige Rolle.
Die Studie des bifa Umweltinstituts ist als bifa Text Nr. 70 online abrufbar.
Quelle: bifa Umweltinstitut GmbH