Kunden der Netto-Supermärkte werden ab dem 19. August bei manchen Milchprodukteverpackungen möglicherweise den sogenannten Stülpdeckel vermissen. Der zu Edeka gehörende Discounter stellt ausgewählte Eigenmarken jetzt „oben ohne“ in die Regale, um Kunststoff einzusparen.
Jedes Jahr sollen 100 Tonnen Kunststoff weniger verbraucht werden, wenn Joghurt- und Puddingbecher künftig ohne die Plastikdeckel verkauft werden, prognostiziert die Supermarktkette mit 4.260 Filialen in Deutschland. Von der Maßnahme betroffen sind die Produkte „Gutes Land Naturjoghurt“, „VivaVital laktosefreier Naturjoghurt“, „BioBio Naturjoghurt“ und „Grandiso Sahnepudding“.
Kleine Maßnahmen haben einen beachtlichen Effekt
In der Mitteilung über die neuen, kunststoffärmeren Verpackungen betont Netto, dass schon vermeintlich kleine Maßnahmen in der Summe einen beachtlichen Effekt zur Reduzierung des Kunststoff- und Verpackungsmülls haben könnten. „So gestalten wir die Produktverpackungen unserer Eigenmarkenartikel nachhaltiger“, betont die Leiterin der Netto-Unternehmenskommunikation, Christina Stylianou.
Über diese Aktion hinaus verfolgt Netto weitere Aktivitäten zur Reduzierung des Plastikmülls. In einer Partnerschaft mit dem WWF werden die Verpackung intensiv unter die Lupe genommen. Im Ergebnis rühmt man sich des größten Mehrweggetränkesortiments aller deutschen Discounter und einem ebenfalls besonders großen Sortiment an unverpacktem Obst und Gemüse. Bio-Ingwer und teilweise auch Bio-Gurken werden sogar schon mit Lasertechnik direkt gekennzeichnet. Allein beim Ingwer werden so rund 43 Tonnen Plastikverpackungen pro Jahr eingespart, hat Netto errechnet.
Umfassende Strategie in Partnerschaft mit dem WWF
Weitere Kunststoffreduzierungsmaßnahmen von Netto sind nach Unternehmensangaben der Verzicht auf Wattestäbchen mit Kunststoffschaft, Mehrwegtaschen wie auch waschbare Mehrwegnetze für unverpacktes Obst und Backwaren, ein Mikroplastikfrei-Siegel für Drogerieprodukte, leichtere Verpackungen für Geflügelfleisch in den Selbstbedienungstheken sowie die Möglichkeit, frische Fleisch- und Wurstwaren in Mehrwegboxen einzukaufen. Allein durch die letztgenannte Maßnahme spare man etwa 20 Tonnen Verpackungsmaterial im Jahr ein, schreibt Netto.
In der internen Logistik setzt Netto mittlerweile auf Mehrwegtransportkisten für Obst und Gemüse und verzichtet, wo es möglich ist, auf Einwegkartons. Dadurch spare man wiederum 20.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr ein, berichtet die Einzelhandelskette aus Maxhütte-Haidhof.
Netto Marken-Discount informiert auf einer separaten Internet-Portalseite über die verschiedenen Aspekte seiner Plastikreduktionsstrategie.