Neue umweltfreundliche Deckel von United Caps

Das Unternehmen setzt sich für nachhaltige Verpackungskonzepte ein. Ein Beispiel: die GREENCAP. (Bild: United Caps)
Das Unternehmen setzt sich für nachhaltige Verpackungskonzepte ein. Ein Beispiel: die GREENCAP. (Bild: United Caps)

UNITED CAPS, internationaler Hersteller innovativer Deckel und Verschlüsse, hat eine neue Polypropylenmischung (PP-Copo) entwickelt. Dank der patentierten Zusammensetzung werden 40 Prozent weniger Material zur Herstellung des neuen Schnappdeckels GREENCAP benötigt.

Das Unternehmen hat den Anspruch, besonders umweltverträgliche Verschlüsse zu entwickeln. Das für Schnappkappen bisher verwendete Material Polyethylen (PE) erwies sich als zu gewichts- und materialintensiv, denn die Materialstärke von mindestens 0,8 mm erhöht die CO2-Bilanz der Verschlüsse. Deshalb wurde eine neue Polypropylenzusammensetzung entwickelt, die genau dort ansetzt. Ihr Einsatz verringert den Materialeinsatz des Produkts deutlich und verbessert somit spürbar seine CO2-Bilanz.

Unterschiedlicher Carbon Footprint von herkömmlichen Polyethylenkappen und denen, die aus der neuentwickelten Polypropylenmischung bestehen. (Bild: United Caps)

Unterschiedlicher Carbon Footprint von herkömmlichen Polyethylenkappen und denen, die aus der neuentwickelten Polypropylenmischung bestehen. (Bild: United Caps)

Auskunft zu den Hintergründen gibt Benoît Henckes (51), CEO von UNITED CAPS, Wiltz (Luxemburg).

Benoît Henckes

Benoît Henckes

pj: Herr Henckes, Ihr Unternehmen steht für nachhaltige Verpackungskonzepte. Immerhin zwei Drittel der befragten Verbraucher einer internationalen Studie des „Forum for the Future“ kaufen bevorzugt grüne Produkte. Mehr als drei Viertel fordern von Unternehmen, ihren CO2-Ausstoß zu verringern und mehr nachwachsende Rohstoffe in der Produktion zu verwenden. Welche Vorteile haben Kunden und Verbraucher beim Einsatz von GREENCAP?

Benoît Henckes: Die Verbraucher fordern zu Recht von den Unternehmen, sich beim Thema Nachhaltigkeit anzustrengen. Dieser Zeitgeist spiegelt sich in der Produktentwicklung und den Produkten unseres Unternehmens wider: Die GREENCAP ist dünn, leicht und flexibel, aber trotzdem sehr stabil. Ihre patentierte Polypropylenmischung ermöglicht einen äußerst geringen Kunststoffeinsatz und gute Wiederverwertbarkeit. Das sorgt für eine gute CO2-Bilanz.

pj: Wo sehen Sie weitere Vorteile?

Benoît Henckes: Mit dem Einsatz des neuen Materials wurde auch das Design der Kappe entscheidend verbessert: So kann die GREENCAP die Geschwindigkeit moderner Abfüllanlagen voll ausschöpfen. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 550 Kappen pro Minute läuft sie mehr als doppelt so schnell wie bei herkömmlichen Schnappdeckeln.

pj: Welche Kosten entstehen gegenüber herkömmlichen Deckeln?

Benoît Henckes: Die GREENCAP ist preislich sogar günstiger als vergleichbare Produkte aus Polyethylen.

pj:Für welche Anwendungen sind die Deckel prädestiniert?

Benoît Henckes: Mit der GREENCAP leisten wir einen wichtigen Beitrag zur verantwortungsvollen Verpackung. Es stehen vor allem Verpackungen von Baby- und Kleinkindernahrung in unserem Fokus.

pj: Welche Resonanz gibt es aus der Praxis?

Benoît Henckes: Die Nachfrage ist hoch: UNITED CAPS produziert pro Jahr rund 300 Millionen GREENCAPS. Übereinander gestapelt ergäbe das einen Turm in Höhe von 2.176 Kilometern: Das entspricht der Entfernung zwischen Bremen und Moskau. Wir fertigen die GREENCAP an den vier Standorten Greystones (Irland), Hoboken (Belgien), Wiltz (Luxemburg) und Messia (Frankreich).

pj: Herr Henckes, nicht nur bei der GREENCAP, sondern bei der Produktion aller Verschlüsse setzt sich Ihr Unternehmen wie bereits angesprochen für ein nachhaltiges Verpackungskonzept ein. Alle Deckel und Verschlüsse werden unter strenger Beachtung der hohen Standards in puncto Arbeitssicherheit, Arbeitnehmerschutz und Lohnfairness ausschließlich in Europa gefertigt. Wo setzen Sie weitere Schwerpunkte?

Benoît Henckes: Wir engagieren uns intensiv für den Klimaschutz. In den letzten vier Jahren hat UNITED CAPS dank effizienter Maschinen und optimierter Arbeitsabläufe den CO2-Ausstoß seiner Werke um 14 Prozent und den Energieverbrauch um zehn Prozent zurückgefahren. Zudem verringerte das Unternehmen sein Altstoffaufkommen um 40 Prozent, wobei gegenwärtig 85 Prozent der gesamten Altstoffe recycelt werden. Abfallwertstoffe werden entsprechend den Standards wieder genutzt, nachwachsende Rohstoffe wie Zuckerrohr in die Produktion eingebunden. Überdies sind alle Produktionsstandorte gemäß der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert.

pj: Entwickeln Sie neue Produkte inhouse?

Benoît Henckes: Selbstverständlich, unsere Forschung und Entwicklung sind ein Eckpfeiler unseres Erfolgs. Etwa die Hälfte unserer Entwicklungsprojekte sind kundenspezifische Auftragsentwicklungen. Die andere Hälfte sind zukünftige Standardprodukte, die wir frei verkaufen. Damit setzen wir Trends am Markt. Mit der GREENCAP beispielsweise haben wir eine Schnappkappe für Baby- und Kleinkindernahrung entwickelt, die bereits jetzt den strengen Anforderungen der Zukunft gerecht wird. Bei allen Produktentwicklungen spielt die Ökobilanz eine zentrale Rolle. Drei unserer wichtigsten Maßgaben sind hier: Alle Deckel und Verschlüsse sind sicher und von gleichbleibend hoher Qualität. Sie werden mit dem geringstmöglichen Materialeinsatz hergestellt und sind so leicht wie möglich. So schonen wir in der Weiterverarbeitung Umwelt und Ressourcen und minimieren den CO2-Ausstoß beim Transport.

Benoît Henckes, CEO von UNITED CAPS, Wiltz (Luxemburg)

Benoît Henckes, CEO von UNITED CAPS, Wiltz (Luxemburg)

UNITED CAPS ist einer der international führenden Hersteller innovativer Deckel und Verschlusssysteme mit Hauptsitz in Wiltz (Luxemburg). Das Unternehmen hat sieben Produktionsstätten in Europa und beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter. Innovationsführerschaft, Kundennähe sowie Verantwortung für Mensch und Umwelt sind die wichtigsten Erfolgstreiber des wachsenden Familienunternehmens. Zu den Kunden zählen namhafte Markenartikler wie Nestlé, Danone, Friesland Campina oder Abbott.