Für Sonderaktionen, Feiertagsgeschenke oder Messen benötigen Unternehmen oft kreativ bedruckte Artikel – von der attraktiven Banderole über die pfiffige Visitenkarte bis hin zur individualisierten Faltschachtel. Auf die kurzfristige Realisierung solcher Projekte ist das auf Kleinserien spezialisierte Wormser Packaging-Start-up PackEx GmbH spezialisiert.
Der Hamburger Personaldienstleister TimePartner wollte dieses Jahr personalisierte Osterpräsente mit individuell erstellten Banderolen an seine Kunden verschicken. Eine schöne Idee! Allerdings entschloss sich der Arbeitsvermittler, bei dem 10.300 Menschen an 173 Standorten tätig sind, erst kurz vor Ostern für die Aktion. Genauer gesagt blieben von der Idee bis zur Umsetzung nur zwei Tage.
„Unser Geschäftsmodell und unsere Arbeitsweise sind von der Digitalisierung geprägt. Dadurch sind wir ein sehr modernes, progressives Unternehmen“, sagt Thomas Dick, Geschäftsführer bei TimePartner: „Diese Modernität soll sich natürlich auch in unseren Präsenten und unserer Kommunikation nach außen widerspiegeln.“ Deshalb sollte dieses Jahr die Osterschokolade für die Geschäftspartner und -kunden nach neuesten Trends personalisiert werden: individualisierte Massenprodukte sozusagen. Die Schokolade sollte nach den Vorstellungen von TimePartner mit jeweils einzigartigen Banderolen umschlossen werden.
Nur zwei Tage vergingen von der Idee bis zur Lieferung der personalisierten Banderolen für die Osterschokolade für TimePartner-Kunden. (Bild: TimePartner)
Wie lässt sich ein solches Projekt, bei dem es darüber hinaus nur um eine kleine Stückzahl geht, in so kurzer Zeit realisieren? Thomas Dick erinnert sich: „Oft standen wir vor der Frage: „Personalisiertes Geschenk in großer Menge oder kleine Menge und dafür massentauglich?“ Es war nicht zuletzt eine Frage der Rentabilität. Kleinere Stückzahlen wären nicht individualisiert gewesen, höhere Stückzahlen personalisierter Produkte hätten hingegen erhebliche Zusatzkosten für die Vernichtung überzähliger Exemplare nach sich gezogen.
Die Lösung fand sich schließlich in Worms. Dort hat TimePartner auch eine Dependance – und dort sitzt PackEx. Denn das junge Unternehmen – eine Tochter der August Faller Group – produziert nur Kleinserien und bietet individualisierte Faltschachteln an. Gefertigt wird ab der Stückzahl 1 bis hin zu einer Auflage von maximal 5.000 Exemplaren.
Alles im Griff über die PackEx-B2B-App
Herz des jungen Angebots ist die PackEx-B2B-App für PC und mobile Endgeräte. Kunden können damit über das Internet von jedem Ort der Welt aus und zu jeder Zeit ihre individuellen Faltschachteln konfigurieren. Die internetbasierte Software bietet einen geführten Konfigurationsprozess an. Ausgewählt werden können Material, Größe und viele weitere Parameter. Für die Erstellung des Drucklayouts stellt PackEx Dateivorlagen zur Verfügung. Das erstellte Produkt kann am Bildschirm als 3-D-Prototyp geprüft werden. Alle Konfigurationen lassen sich in der PackExCloud abspeichern und stehen nach Bedarf für Wiederbestellungen zur Verfügung. Wert legt der Anbieter darauf, dass die Cloud in einem zertifizierten deutschen Rechenzentrum gehostet wird und allen Regeln der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entspricht.
Die PackEx-App ist die direkte Schnittstelle zur Produktion. Alle Fertigungssysteme werden darüber miteinander vernetzt und leiten selbsttätig die jeweils nächsten Prozessschritte ein. Das ist die Voraussetzung für die schnellen Produktionszeiten, wie PackEx auf seiner Internetseite hervorhebt. Denn die Mitarbeiter müssen viele Tätigkeiten nicht mehr manuell ausführen.
Thomas Dick, Geschäftsführer von TimePartner (Bild: TimePartner)
„Dank PackEx haben wir individuelle und personalisierte Faltschachteln – ein Werbemittel, an das wir vorher nicht gedacht haben und das eine effiziente Werbemaßnahme ist.“
Thomas Dick, Geschäftsführer TimePartner
Der automatisierte PackEx-Workflow produziert verschiedene Aufträge ressourcenschonend im Zusammendruck, sodass möglichst viele, auch unterschiedliche, Bestellungen darauf Platz finden. Gedruckt wird automatisch auf Offset- oder Digitaldrucksystemen im Sieben-Farb-Modus.
Zugeschnitten werden die Kartonagen dann mit einem Hochleistungslaser. Stanzwerkzeuge werden dafür nicht benötigt, es fallen also auch keine Umrüstzeiten an. Auch die Qualitätssicherung geschieht automatisiert über Highspeed-Kameras. Selbst die Versandverpackung wird automatisch passend für die jeweilige Lieferung erstellt, sodass auch an diesem Punkt kein Material verschwendet wird.
PackEx sichert zu, Aufträge binnen 72 Stunden zu produzieren. Im Falle von TimePartner dauerte es von der Online-Konfiguration bis zur Lieferung sogar nur 48 Stunden. Da sich die App zu dieser Zeit noch in der Pilotphase befand, half ein Mitarbeiter des Packagingunternehmens bei der strukturellen Gestaltung der Banderolen für die Osterschokolade. Er wies Thomas Dick ein, zeigte ihm die optimalen Maße und erklärte, wie die Druckdaten angelegt werden müssen.
PackEx hat seinen Unternehmenssitz in Worms. Das Start-up ist ein Tochterunternehmen der August Faller Group. (Bild: PackEx GmbH)
„Visitenwürfel“ waren ein echter Kundenmagnet
Nach den guten Erfahrungen mit den Osterpräsenten nutzte TimePartner den Service von PackEx kurze Zeit später auch für ein Messeprojekt. Gesucht waren kreative Ideen für individualisierte Give-aways und Visitenkarten. Diesmal nutzte der Personaldienstleister sofort den PackEx-Konfigurator. Damit war im Handumdrehen eine außergewöhnliche Idee geboren.
Denn Thomas Dick und sein Team gestalteten nun dreidimensionale Visitenkarten. Die Messepräsente kamen als kleine Würfel daher, die zugleich die Kontaktinformationen enthielten. Außen befanden sich die Adressdaten. Ausgestanzte Logos, die der Hochleistungslaser von PackEx vollautomatisiert gefertigt hatte, dienten als optische Veredelungen. Die kleinen Visitenwürfel befüllte TimePartner mit Soundboxen und Schokoladenriegeln.
Bei den Messegästen kamen die einzigartigen „Visitenwürfel“ gut an. Thomas Dick fasst zusammen: „Die Würfel waren ein echter Kundenmagnet, ich möchte fast sagen, ein Lockmittel. Wir haben damit viel Aufmerksamkeit erzeugt.“
Nach den nach Dicks Meinung guten Erfahrungen mit PackEx steht weiteren Aufträgen nichts im Weg. Der Chef des Personaldienstleisters hat bereits Ideen für weitere Messe-Give-aways. Und nicht zuletzt müssen zum Jahresende auch wieder Weihnachtsgeschenke für die Kunden vorbereitet werden. So viel kann bereits verraten werden: Es werden personalisiert verpackte Weihnachtsmänner verschickt.
