Die europäische Papiersackindustrie sieht große Fortschritte auf ihrem Weg zur Senkung von Emissionen. Heute kündigt die Gemeinschaft Papiersackindustrie e.V. (GemPSI) an, noch nachhaltiger sein zu wollen und erklärt, warum Abfüller auf den Papiersack setzen sollten.
Bei der Senkung ihrer Emissionen konnte die europäische Papiersackindustrie von 2007 bis 2018 nach eigenen Angaben große Fortschritte erzielen und die fossile Kohlenstoffbelastung des durchschnittlichen Papiersacks um 28 % (von 118 g CO2e auf 85 g CO2e) verbessern. Als Gründe dafür werden unter anderem nachhaltiges Energiemanagement in den Betrieben und Effizienzsteigerungen in der Energienutzung genannt.

Papier wird reißfester
Auf dem Weg zum klimaneutralen Produkt spielt Effizienz nicht nur in der Logistik und Produktion eine wichtige Rolle, sondern auch beim Material. In den vergangenen Jahren haben die deutschen Papiersackhersteller dank immer reißfesterer Kraftpapiere in diesem Bereich bereits erhebliche Reduktionen erzielt.
„Grammaturen von 70 g/m2 sind keine Seltenheit mehr, wo früher noch 90 g/m2 eingesetzt wurden. So können wir mit der gleichen Tonnage an Material heute mehr Papiersäcke produzieren als vor einigen Jahren“, erklärt GemPSI-Mitglied Reinhard Schulze-Edinghausen.
„Und mittels leistungsfähiger Barriereschichten sparen wir bis zu 50 Prozent dieses Materials – ohne dass unsere Kunden auf Funktionen wie Wasserdampfschutz oder eine lange Lagerfähigkeit verzichten müssen.“ Auch Folien, die anteilig aus recyceltem Material bestehen, werden zunehmend angewendet.
Recycling funktioniert seit 30 Jahren
Die deutschen Papiersackhersteller arbeiten zudem an Säcken, die ganz ohne Folie auskommen und Eigenschaften aufweisen, die ursprünglich nur mit dem Einsatz von Plastik erreicht werden konnten. In diesem Bereich sieht die deutsche Papiersackindustrie weiteres Potenzial in Hinblick auf Effizienzsteigerungen und Ressourcenschonung.
„Ein verantwortungsvoller Umgang ist insbesondere vor dem Hintergrund der derzeitigen Rohstoffknappheit wichtig“, so Reinhard Schulze-Edinghausen. „Ein wichtiger Aspekt dabei ist auch die Wiederverwertung, damit Rohstoffe möglichst lange im Stoffkreislauf bleiben. Hier punkten Papiersäcke mit einem weiteren Klimavorteil: Ihre langen, reißfesten Fasern sind besonders

Papiersack ohne Folie ist das Ziel
Für das Recycling von Kraftpapiersäcken hat die GemPSI vor rund 30 Jahren das etablierte Rücknahmesystem REPASACK eingeführt. Das Unternehmen verwertet jährlich mehr als 20.000 Tonnen Kraftpapiersäcke aus Industrie und Gewerbe.
Sogar ihre Produktionsreste geben die Papiersackhersteller gemäß eines „zero waste“-Ansatzes ins Recycling. Damit wird sichergestellt, dass die wertvollen, langen Kraftpapierfasern sortenrein wiederaufbereitet und zu einem hochwertigen Sekundärrohstoff verarbeitet werden. Dieser kann anteilig in anderen Kraftpapierprodukten, wie zum Beispiel Tragetaschen, eingesetzt werden und so den Primärrohstoff ersetzen.
Weitere Informationen gibt es auf papiersack.de // Quelle: GemPSI
Weitere Meldungen

Rossmann setzt auf Papair-Verpackungen
Im neuen E-Commerce-Lager von Rossmann in Großburgwedel bei Hannover kommen ab sofort die kunststofffreien Verpackungslösungen des niedersächsischen Unternehmens Papair zum Einsatz.

Premiere für Indiens erste Papierflasche
Das Projekt basiert auf einer Partnerschaft zwischen Frugalpac und ITC, einem der größten Verpackungsunternehmen Indiens.

Coveris integriert Papierrecycling in ReCover-Division
Coveris hat seine ReCover-Division, die ursprünglich auf Kunststoffkreisläufe ausgerichtet war, durch die Integration von ReCover Paper ausgebaut.

Metsä Group streicht bis zu 800 Stellen
Von dauerhaften Werksschließungen ist nach Unternehmensangaben nicht die Rede.

Eis am Stiel nachhaltig in Papier verpackt
Delfort und Rieusset, ein Unternehmen der Gerosa Group, bieten zusammen eine neue, papierbasierte Barriereverpackung für Speiseeis an.

Mondi zukünftig mit zwei Geschäftseinheiten
Die Integration des kürzlich übernommenen Schumacher-Geschäfts schreite voran.