Lange Zeit stand Luxus für Opulenz – auch bei der Verpackung. Doch laut der aktuellen Analyse von Bain & Company, einer international agierenden Unternehmensberatung, schlägt die Branche nun neue Wege ein.
Angetrieben von Verbrauchererwartungen und regulatorischen Vorgaben wie der EU-Verpackungsverordnung und der CSR-Richtlinie werde nachhaltige Verpackung zum zentralen Differenzierungsmerkmal für Luxusmarken.
Im Zentrum stehen die „vier R“: Reduce, Reuse, Recycle, Recover – ergänzt durch Maßnahmen wie die Reduktion von Volumen und Gewicht zur Optimierung der Logistik und Verringerung des CO₂-Fußabdrucks.
Design trifft Ressourcenschonung
Ein Paradigmenwechsel vollziehe sich: Nachhaltige Verpackung ist längst kein Widerspruch mehr zur Markenästhetik. Marken investieren gezielt in neue Materialien wie „Advanced Paper“, das robuster als herkömmliches Papier ist und Kunststoff ersetzen kann. Auch Myzelium oder biologisch abbaubare Polymere eröffnen neue gestalterische Möglichkeiten – ohne Kompromisse bei Qualität oder Exklusivität.
Die Studie zeigt: Für mehr als die Hälfte der befragten Branchenakteure wird nachhaltige Verpackung in den nächsten drei Jahren über 30 Prozent des Umsatzes ausmachen. Besonders in Bereichen wie der Parfümerie werden Flakons leichter und ressourcenschonender produziert – ohne die haptische und visuelle Wirkung zu verlieren.
Digitale Zusatzwerte im Fokus
Neben Material und Design rückt auch die Integration digitaler Elemente in den Fokus. Verpackungen dienen zunehmend als Brücke zwischen physischem Produkt und digitalen Markenerlebnissen. Digitale Produktpässe (DPPs) etwa liefern Informationen zur Herkunft, zum Materialeinsatz und zu ökologischen Auswirkungen. Sie steigern die Transparenz, Authentizität und sogar den Wiederverkaufswert von Luxusgütern.
Darüber hinaus ermöglichten Augmented-Reality-Elemente oder exklusive digitale Inhalte eine emotionale und individuelle Interaktion mit der Marke – direkt über die Verpackung. So werde selbst eine reduzierte Hülle zum zukunftsfähigen Touchpoint mit starker Markensprache.
Quelle: Bain & Company
