Preis für innovative Mehrweg-Getränkeverpackungen

Bereits zum neunten Mal wurde in Berlin der Mehrweg-Innovationspreis verliehen. (Bild: Barthel / DUH)
Bereits zum neunten Mal wurde in Berlin der Mehrweg-Innovationspreis verliehen. (Bild: Barthel / DUH)

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) haben in Berlin zum neunten Mal den Mehrweg-Innovationspreis verliehen. Die diesjährigen Gewinner leisten wichtige Beiträge, um Mehrweg-Getränkeverpackungen noch attraktiver, umwelt- und verbraucherfreundlicher zu machen.

Die Auszeichnung für ihre herausragenden Leistungen erhalten der Getränkehändler Hans-Peter Kastner, die Genossenschaft Deutscher Brunnen für die Glas-Perlenflasche, die Hochdorfer Kronenbrauerei und das Mehrwegbechersystem Recup. Dadurch baut Mehrweg seinen Vorsprung vor Einweg weiter aus.

Deutschland hat ein Verpackungsproblem: Mit 227 kg pro Kopf und Jahr ist die Bundesrepublik in Europa unangefochten Spitzenreiter beim Verpackungsmüll. Umso wichtiger ist es, die immer größer werdenden Abfallberge nicht einfach hinzunehmen, sondern konsequent auf regionale Mehrwegflaschen und Umweltschutz zu setzen. Genau dies hat der inzwischen bundesweit bekannte Stuttgarter Getränkehändler Hans-Peter Kastner getan, wofür er den Mehrweg-Innovationspreis erhält.

Jürgen Resch (Bild: DUH)

Jürgen Resch (Bild: DUH)

„In einer Zeit, in der sich große Discounter und Getränkehersteller weigern, Getränke in Mehrwegflaschen anzubieten, widersetzt sich der mutige Getränkehändler Hans-Peter Kastner diesem klimaschädlichen Trend. Er bietet seit Sommer 2019 keine Einweg-Plastikflaschen und Dosen mehr an. Die in Deutschland zu diesem Zeitpunkt einzigartige Entscheidung hat bundesweit viel Aufmerksamkeit erzeugt und bewirkt bei Verbrauchern und anderen Getränkehändlern große Mitmacheffekte. Doch mit der Auslistung von Einweg-Plastikflaschen endet Kastners Weg nicht. Er tritt öffentlich für Mehrweg ein und beleuchtet mit beispiellosem Engagement problematische Aspekte von Einwegverpackungen.“
Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer

Für den Einsatz einer neuen und hocheffizienten Flaschenreinigungsmaschine wird die Hochdorfer Kronenbrauerei aus dem schwäbischen Nagold-Hochdorf prämiert. Durch den Einsatz einer neuen Maschine konnte der Wasserverbrauch im Vergleich zur bisherigen Reinigungstechnik um die Hälfte gesenkt werden. Eine besonders effiziente Isolierung senkt darüber hinaus den Energieverbrauch.

„Die Hochdorfer Kronenbrauerei verkörpert mit ihrer neuen Flaschenreinigungsmaschine, als eine von vielen umgesetzten Innovationen, das Motto ‘Mehrweg ist Klimaschutz’ und beweist eindrucksvoll, dass die Zukunft nicht großen Braugiganten gehört, die ihre Einheitsbiere in klimaschädliche Dosen oder Plastikflaschen füllen und tausende Kilometer weit transportieren. Die Zukunft gehört mittelständischen Brauereien, die regionale Wirtschaftskreisläufe fördern, nachhaltig wirtschaften und ihre charaktervollen, einzigartigen Bierspezialitäten in ökologisch vorteilhafte Mehrwegflaschen abfüllen“, meint der Geschäftsführer des Verbands Private Brauereien Deutschland Roland Demleitner.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Glas-Perlenflasche der Genossenschaft Deutscher Brunnen in der Kategorie Ehrenpreis.

 

„50 Jahre nach ihrer Markteinführung steht die Perlenflasche bis heute als erfolgreichste Mehrwegverpackung für den sparsamen Umgang mit Ressourcen. Sie ist der Grundpfeiler des umweltfreundlichen deutschen Mehrwegsystems für Getränkeverpackungen. Durch ihre bis zu fünfzigfache Wiederverwendung und regionale Vermarktung trägt sie zum Klimaschutz bei.“
Barbara Metz, Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin

Das Unternehmen Recup erhält die Auszeichnung für den Aufbau eines deutschlandweiten Pfandsystems für Coffee-to-go-Mehrwegbecher. „Mit seinen langlebigen Mehrwegbechern und der Vernetzung tausender Coffee-to-go-Verkaufsstellen vermeidet das Unternehmen Abfall, schont Ressourcen und schützt das Klima. Recup ist dabei, eine gesamte Branche zu revolutionieren, die viele Jahre nur auf Einweg und maßlose Ressourcenvergeudung setzte. Die Initiative macht einmal mehr deutlich: Mehrweg funktioniert nicht nur bei klassischen Getränkeflaschen“, erklärt die Geschäftsführerin der SIM, Martina Gehrmann.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.