Progroup nimmt Papierfabrik PM3 in Betrieb

Vier Menschen in Sicherheitswesten beim Anlauf der Progroup Papiermaschine PM3
Anlauf der Papiermaschine PM3. V.l.n.r.: Jürgen Heindl (Gründer und Vorstandsvorsitzender der Progroup AG), Dr. Reiner Haseloff (Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt), Maximilian Heindl (Chief Development Officer und Mitglied des Vorstands der Progroup AG), Prof. Armin Willingmann (Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt). (Bild: Jens Schlueter/Progroup AG)

Progroup nimmt in Sandersdorf-Brehna eine neue Hightech-Papierfabrik PM3 in Betrieb. Herzstück der Fabrik ist eine der leistungsfähigsten Papiermaschinen zur Herstellung von umweltfreundlichen und hochwertigen Wellpappenrohpapieren.

Die Anlage verfügt über eine Jahreskapazität von 750.000 Tonnen. Sie wurde in einer Bau- und Montagezeit von nur 18 Monaten fertiggestellt. Progroup steigert damit die Wellpappenrohpapierproduktion von 1,1 Millionen Tonnen auf insgesamt rund 1,85 Millionen Tonnen pro Jahr. Das Unternehmen verfolgt seit Gründung eine Green-Hightech-Strategie. Als Rohstoff für die Papierherstellung verwendet Progroup ausschließlich Altpapier.

„Als Familienunternehmen haben wir die nachfolgenden Generationen fest im Blick. Die neue Papiermaschine ist so konzipiert, dass sie die nächsten 50 bis 60 Jahre nachhaltig und energieeffizient Wellpappenrohpapier produzieren wird. Alleine 100 Millionen Euro investieren wir deswegen in Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Damit setzt die neue Fabrik in Sachen Umweltschutz und Energieeffizienz zukunftsweisende Maßstäbe in der Papierindustrie.“ Maximilian Heindl, Chief Development Officer und Mitglied des Vorstands von Progroup

PM3 für nachhaltige Produktion

Rund 860.000 Tonnen Altpapier pro Jahr werden an PM3 zu Wellpappenrohpapier verarbeitet. Der Rohstoff wird in einer hochmodernen Auflöse- und Sortiertrommel aufbereitet. Aufgrund ihrer speziellen Bauweise arbeitet die Trommel besonders ressourcenschonend.

Um die wertvolle Ressource Wasser zu schonen, hat Progroup eine neuartige Kreislaufwasserbehandlungsanlage integriert. Sie funktioniert wie eine biologische Niere, indem sie das eingesetzte Prozesswasser aufbereitet und in das geschlossene Kreislaufsystem der Papierproduktion zurückführt. So verringert Progroup den Frischwassereinsatz um 80 Prozent. Das entspricht 3.750.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr.

Altpapierverunreinigungen werden während dieses Prozesses biologisch abgebaut und in Biogas umgewandelt. Dadurch verbraucht die gesamte Anlage zehn Prozent weniger fossile Ressourcen. Für die konsequente Umsetzung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen wurde der Papierfabrik bereits während der Bauphase im Januar 2020 das Zertifikat Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) der Europäischen Union verliehen. Mit einer Gesamtinvestition von 465 Millionen Euro ist PM3 das derzeit größte Investitionsvorhaben in Sachsen-Anhalt.

Progroup will weiter wachsen

Die neue Anlage ist als eine von aktuell drei Papierfabriken des Unternehmens ein wichtiger Bestandteil der konsequenten Wachstumsstrategie Two Twentyfive von Progroup. Ziel ist eine Verdopplung der Unternehmensgröße bis zum Jahr 2025 im Vergleich zum Jahr 2015.

Neben der neuen Papierfabrik PM3 zählen dazu acht weitere Wellpappwerke sowie mehr als 500 neue Mitarbeiter. Das gesamte Investitionsvolumen für diese Wachstumsprojekte beträgt rund 1,35 Milliarden Euro. Die Planung neuer Wellpappwerke und Papierfabriken richtet Progroup mit dem Fokus auf nachhaltiges Wirtschaften aus. Das beginnt in der Bauphase durch die Beauftragung regionaler Firmen, um die Anfahrtswege und damit den CO2-Ausstoß gering zu halten.

Quelle: Progroup AG