ProSweets Cologne 2020: Verpackungen für Süßwaren und Snacks

Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die Innovationstreiber für den Erfolg am Point of Sale
Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die Innovationstreiber für den Erfolg am Point of Sale (Bild: Koelnmesse GmbH)

Welche Anforderungen müssen Verpackungen für Süßwaren und Snacks im Jahr 2020 und darüber hinaus erfüllen? Antworten auf diese Frage liefert die ProSweets Cologne, die vom 2. bis zum 5. Februar 2020 stattfindet. Weniger Kunststoff, mehr erneuerbare Rohstoffe, geringeres Packungsgewicht und Recyclingfähigkeit stehen bei den in Köln gezeigten Lösungen im Fokus.

Und auch das Thema Produktinformation erhält auf der internationalen Zuliefermesse für die Süßwaren- und Snackindustrie mit der Digitalisierung einen neuen Stellenwert, der am Point of Sale eine immer größere Rolle spielt.

Snacks und Süßwaren sind klassische on-the-go-Produkte: Sie werden spontan gekauft und häufig unterwegs verzehrt. Die Convenience der Verpackung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Doch das allein reicht nicht mehr: Fast 70 Prozent der Konsumenten hierzulande haben schon mindestens einmal auf den Kauf eines Produktes verzichtet, weil ihnen die Verpackung nicht nachhaltig genug war. Jeder fünfte Bundesbürger (19,3 Prozent) legt aus diesem Grund sogar regelmäßig die Produkte ins Regal zurück.

Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Umfrage, die das deutsche Verpackungsinstitut im Juni 2019 veröffentlicht hat. Auch einige Handelsketten ziehen bei diesem Thema mit und haben Auflagen zur Recyclingfähigkeit herausgegeben.

Stand BÜHLER in Halle 10.1 auf der ProSweets Cologne (Bild: Koelnmesse GmbH)

Stand BÜHLER in Halle 10.1 auf der ProSweets Cologne (Bild: Koelnmesse GmbH)

Süßwaren- und Snackhersteller, die ihrem Wettbewerb hier einen Schritt voraus sein wollen, haben erkannt, dass die Nachhaltigkeit der Verpackung immer mehr über den Erfolg am Point of Sale entscheidet. Vor allem die Markenhersteller verfolgen konsequent ein Ziel, das sich in vielen Innovationen auf der ProSweets Cologne widerspiegelt: So wenig Verpackung wie möglich, so viel wie nötig! Schwer recyclingfähige Kunststoffe werden schrittweise aus dem Sortiment genommen. Gleichzeitig kommen vermehrt alternative Verpackungsmaterialien wie kompostierbare papierbasierte und biologisch abbaubare Materialien zum Einsatz.

Papier, das sich ohne Klebstoff formen lässt

Um die permanent steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Verpackungen zu erfüllen, werden die Einsatzmöglichkeiten von Papier fortwährend weiterentwickelt. Zu den jüngsten Innovationen zählen Förmchen aus 100-Prozent-recyclebarem Leichtpapier, die Kunststoffblister ersetzen. Gefaltet werden sie in unterschiedlichen Varianten von einer rotierenden Aufrichtemaschine neuster Generation.

Das Prinzip: Ein Trayzuschnitt aus ultraleichter Wellpappe wird aus dem Zuschnittmagazin entnommen, durch die Werkzeugplatte gedrückt und als fertige Verpackung aus der Maschine geführt. Da sich die Förmchen komplett ohne Klebstoffe allein durch Verhakung formen lassen, können sie vom Verbraucher problemlos über das Altpapier entsorgt werden. Von hier gelangen sie direkt zur Papieraufbereitung und als recyceltes Papier wieder in den Umlauf. Was auf den ersten Blick die Anmutung von japanischer Papierfaltkunst hat, ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit Anlagenbau und Packstoffmittelspezialisten.

Stand von BÜHLER auf der Pro Sweets in Köln (Bild: Koelnmesse GmbH)

Stand von BÜHLER auf der Pro Sweets in Köln (Bild: Koelnmesse GmbH)

Neue Materialien für echte Kreislaufprodukte

Doch nicht nur Verpackungen aus FSC-zertifiziertem Papier werden auf dem Kölner Messegelände zu einem “echten” Kreislaufprodukt. Die Aussteller der ProSweets Cologne präsentieren in Halle 10.1 vollständig recyclebare oder biologisch abbaubare Folien. Oftmals verfügen die innovativen Materialien über dieselben mechanischen Eigenschaften wie konventionelle PET-/PE-Verbundfolie und lassen sich auf Schlauchbeutelmaschinen direkt zu Einzel- und Multipacks verarbeiten.

Ob Papier im Deckel oder in der Unterfolie, in Schlauchbeuteln oder Portionspackungen, vollflächig, kaschierte Streifen oder mit Sichtfenstern, die individuell gestaltet und per Laser geschnitten werden – das Segment der nachhaltigen Verbundmaterialien wächst ebenso wie die Vielfalt an Ausstattungsvarianten. Und auch für den wirtschaftlichen Dreheinschlag von Schokolade, harten oder weichen Bonbons und Kaugummis steht mittlerweile ein breites Spektrum an papierbasierten Folienlösungen zur Auswahl. Hier spielen Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen ihre Stärken aus, denn sie reduzieren den Kunststoffanteil im Verbundmaterial.

„Die Branche verfolgt eine Reihe von Ansätzen, um Verpackungen nachhaltig zu gestalten und zu produzieren“, sagt Micha Goes, Geschäftsführer der Designagentur Pacoon.

Er geht davon aus, dass die Materialvielfalt zunehmen und die Recyclingtechnik weiter verbessert wird. Auf der ProSweets Cologne will der Geschäftsführer der Designagentur Pacoon die Süßwarenhersteller motivieren, sich stärker für nachhaltigere Verpackungslösungen einzusetzen – und legt den Fokus dabei auf die Ansätze Refuse, Renew, Remove und Recycle. Im Rahmen der Sonderschau PACKAGING “Function meets Design” präsentieren er und sein Team Konzepte für die Zukunft. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Sonderfläche: Packaging-Function meets Design, Halle 10.1 (Bild: Koelnmesse GmbH)

Sonderfläche: Packaging-Function meets Design, Halle 10.1 (Bild: Koelnmesse GmbH)

Auf dem Weg zum digitalen Multitalent

Marken, die sich klar auf nachhaltigen Verpackungen präsentieren, fallen in die aktuelle Verbraucherpräferenz für Minimalismus und Clean Label. Damit verschaffen sich Hersteller eine enorme Reichweite am Point of Sale.

„Oft lassen sich nicht alle Informationen auf der Verpackung unterbringen, die von den Konsumenten nachgefragt werden“, sagtAlexander Schenk, Chief Design Director bei der Agentur DeTeMa.

Hier setzt die Digitalisierung von Verpackungen an, ein weiteres Thema, welches unter dem Motto “Extended Packaging” im Mittelpunkt der Sonderschau auf der ProSweets Cologne steht. Alexander Schenk: „Interaktionsfähige Technologien, die auf digitalen Codes wie Digimarc basieren, haben das Potenzial, Verpackungen zu Multitalenten zu erweitern.“

Das Besondere am Digimarc-Code: Er ist für das menschliche Auge unsichtbar und wird auf der gesamten Verpackung aufgebracht – eine Art Wasserzeichen, mit dem sich nicht nur die Global Trade Item Number verschlüsseln oder der Kassiervorgang beschleunigen lassen. Ebenso ist eine Verknüpfung zu sozialen Medien damit möglich.

Reale und digitale Welt verschmelzen am Point of Sale, einfach, indem die Kamera des Smartphones auf eine beliebige Stelle der Verpackung gerichtet wird. Rezeptur, Nährwert oder Allergenhinweise sind ebenso abrufbar, wie Angebote, Gewinnspiele oder Coupons.

Best-Practice-Lösungen zu jedem Trend

Wie können Snack- und Süßwaren den vielfältigen Anforderungen an Verpackungen gerecht werden? Was müssen sie bei der Bereitstellung zusätzlicher Produktinformationen beachten? Vom 2. bis zum 5. Februar 2020 präsentiert die ProSweets Cologne das gesamte Zulieferspektrum der Süßwaren- und Snackindustrie: von vielfältigen Zutaten über innovative Verpackungsmaschinen und -materialien bis hin zu optimierten Produktionstechnologien, die höchsten Anforderungen an Qualität und Wirtschaftlichkeit gerecht werden. Zentrale Themen der Branche werden zudem auf der Speakers Corner, der zentrale Vortragsbühne der ProSweets Cologne, diskutiert.

Zusätzlich wird erneut der ISM Packaging Award powered by ProSweets Cologne für die innovativste Verpackung vergeben. Die B2B-Messe findet parallel zur ISM, der Weltleitmesse für Süßwaren und Snacks, in Köln statt und bildet die komplette Wertschöpfungskette der Süßwarenindustrie ab.

Eingang Süd der ProSweets Cologne (Bild: Koelnmesse GmbH)

Eingang Süd der ProSweets Cologne (Bild: Koelnmesse GmbH)

Quelle: Koelnmesse GmbH