Es könnte ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit für mehrschichtige Barriereverpackungen sein: Das belgische Unternehmen Solvay hat in einer Machbarkeitsstudie nachgewiesen, dass Polyvinylidenchlorid (PVDC) recycelbar ist.
Im Kern der Studie stand die Möglichkit des Recyclings von mit PVDC hergestellten Lebensmittelverpackungsabfällen bei gleichbleibender Leistungsfähigkeit des recycelten Materials. Dieses Verfahren gilt als ein wichtiger Schritt für nachhaltige Verpackungsanwendungen und bietet Potenzial für weitere Anwendungsmöglichkeiten wie beispielsweise dem Recycling von gebrauchten Kompositverpackungen.
„Das von unserem Forschungsteam erstellte Konzept ist als Kreislauflösung für PVDC-Verpackungen gedacht. Die Studie hat gezeigt, dass das recycelte Polymer in neue Anwendungen zurückgeführt und mit primären Rohmaterialien vermischt werden kann – ohne seine sehr guten Barriereeigenschaften zu verlieren.“ Claire Guerrero, Global Marketing Manager für das Marktsegment Verpackung und Nachhaltigkeit bei Solvay.
Materialperformance im Mittelpunkt
Die Aufrechterhaltung der hohen Polymerqualität ist ein entscheidendes Kriterium von Solvay, um eine nachhaltige Lösung zu finden. Kernfunktion des PVDC-Spezialpolymers ist es eine wirksame Barriere gegen Wasser, Sauerstoff und Aromaverlust zur Konservierung von Lebensmitteln zu erzielen und damit einen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen zu leisten. Mögliche Einschränkungen der Materialperformance hätten den Zweck des Verfahrens zunichte gemacht.
„Natürlich ist das Steuern eines globalen PVDC-Recyclingstroms eine gewaltige Herausforderung, weshalb wir dazu einladen, in gemeinsamer Kooperation eine Lösung zu erarbeiten. Wir alle sind aufgefordert uns der Herausforderung des Recyclings von Kunststoffverpackungen zu stellen und Solvay ist entschlossen seinen Beitrag zu leisten.“ Claire Guerrero
PVDC wird in der Lebensmittelindustrie häufig als Barrierebeschichtung genutzt. Vor allem in Verpackungen besonders fetthaltiger Lebensmittel und solcher mit starken Aromen, wie beispielsweise Wurst, Räucherfisch, Milchprodukten oder auch Kaffee oder Tee, kommt das Polymer zum Einsatz. Eine Recyceling-Lösung oder auch die Entwicklung von Ersatzstoffen steht daher schon seit längerem im Interesse der Branche, etwa durch Mono-Materialien oder biobasierte Beschichtungen.
Weitere Meldungen aus dem Bereich Kunststoff und Verbunde
Stabilität und Nachhaltigkeit mit neuer Kanisterserie
Schütz stellt eine neue SC1-Kanisterserie vor, die durch Stabilität, Sicherheit und Vielseitigkeit für unterschiedlichste Anwendungsbereiche überzeugt.
Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen steigt
Im Jahr 2023 waren rund 82 Prozent der Kunststoffverpackungen, recycling- oder mehrwegfähig. Das zeigen aktuelle Zahlen der IK.
Erneuerbare Rohstoffe zur Kunststoffherstellung
Durch Co-Processing erneuerbarer Rohstoffe bietet Neste eine klimafreundliche Alternative zur Herstellung von Kunststoffen und Chemieprodukten.
ReBioCycle entwickelt Kreislauflösungen für Biokunststoffe
Im Oktober fiel der Startschuss für das neue, EU-geförderte Projekt ReBioCycle, das zeigen soll, dass die Biokunststoffe PLA, PHA und stärkebasierte Compounds in großem Maßstab effizient recycelt werden können.
Einwegkunststofffonds: Registrierung bis Ende des Jahres
Die Frist zur Registrierung zum Einwegkunststofffonds neigt sich dem Ende zu. Bis zum 31. Dezember 2024 müssen sich Hersteller registrieren.
Mehrfach effizient mit Spritzprägen
Bei der Herstellung dünnwandiger IML-Becher kommt der elektrische Allrounder 720 A von Arburg im Spritzpräge-Verfahren zum Einsatz.