Der automatica Trend Index 2025 zeigt: Unternehmen in Deutschland setzen verstärkt auf Automatisierung – auch in der Verpackungsbranche. KI, Assistenzsysteme und flexible Roboterlösungen sollen dabei helfen, Produktionskosten zu senken und den Fachkräftemangel abzufedern. Besonders für Hersteller von Verpackungsmaschinen ergeben sich durch Automation neue Chancen.
Laut dem neuen Trend Index zur automatica 2025, der in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov erhoben wurde, will knapp die Hälfte der deutschen Unternehmen (46 Prozent) ihre Produktion innerhalb der nächsten zwölf Monate weiter automatisieren. Besonders auffällig ist der Bedeutungszuwachs von künstlicher Intelligenz (KI) in der Fabrik: 39 Prozent der befragten Betriebe planen konkrete Investitionen in KI-gestützte Lösungen. Das Ziel: Effizienzgewinne, Qualitätssicherung – und ganz konkret auch die Reduktion von Personalengpässen.
Gerade für die Verpackungsindustrie eröffnen sich hier große Potenziale. KI-gestützte Systeme lassen sich bereits heute zur Kontrolle von Siegelnähten, Füllständen oder Etikettenfehlern einsetzen. Auch bei der Kommissionierung, beim Sortieren oder im Palettierprozess nimmt die Rolle von adaptiven Robotiklösungen zu. Die Anforderungen an Geschwindigkeit, Reproduzierbarkeit und Präzision sind in kaum einem anderen Industriezweig so hoch – und genau hier versprechen sich viele Hersteller Vorteile durch den gezielten Einsatz von Automatisierung.
Automatisierung als Antwort auf den Fachkräftemangel
Laut Index-Bericht beklagen 55 Prozent der befragten Unternehmen einen akuten Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Dies betrifft auch Verpackungsunternehmen – insbesondere bei wechselnden Produktionen, in Reinraumanwendungen oder im Dreischichtbetrieb. Die Lösung: Automatisierte Assistenzsysteme und flexible Roboterzellen, die auch bei kurzen Serien oder häufigen Umrüstungen wirtschaftlich arbeiten können. Dass 43 Prozent der Unternehmen konkrete Investitionen in Robotik planen, ist Ausdruck dieses Trends.
Stephanie Wehnelt, Projektleiterin der automatica bei der Messe München, sagte dazu: „Die Nachfrage nach individuell anpassbaren Automatisierungslösungen ist deutlich gestiegen – gerade aus der Konsumgüter- und Verpackungsindustrie. Sie erwarten Lösungen, die sich flexibel in bestehende Linien integrieren lassen und gleichzeitig produktionsseitig spürbare Entlastung bringen.“
Verpackungsmaschinenhersteller als Innovationstreiber
Der Trend zur Automatisierung hat direkte Auswirkungen auf die Entwickler und Hersteller von Verpackungsmaschinen. Immer mehr Anbieter integrieren smarte Assistenzsysteme, vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) oder modulare Roboterplattformen direkt in ihre Anlagen. Besonders gefragt sind Lösungen, die sowohl mit Folien als auch mit Papiermaterialien effizient arbeiten können – eine Anforderung, die angesichts der Nachhaltigkeitsziele der Verpackungsverordnung zusätzlich an Bedeutung gewinnt.
Mit Blick auf die automatica, die vom 24. bis 27. Juni 2025 in München stattfindet, kündigt Wehnelt an: „Die Messe wird zeigen, wie weit die Branche bereits ist – und welche Lösungen jetzt reif für den industriellen Einsatz sind. Die Vernetzung von KI, Robotik und Maschinenbau ist längst kein Zukunftsszenario mehr, sondern vielfach Realität.“
Rückenwind für die smarte Verpackung
Der automatica Trend Index 2025 unterstreicht den Bedeutungszuwachs intelligenter Automatisierung. Für die Verpackungsindustrie – vom Maschinenbau über Lohnverpacker bis zur FMCG-Produktion – ergeben sich daraus neue Handlungsspielräume. Wer auf zukunftsfähige Technik setzt, kann Prozesse robuster gestalten, Qualität sichern und dem Fachkräftemangel proaktiv begegnen.
Zur kompletten Studie:
automatica Trend Index 2025 (PDF)