automatica-Trendindex 2020 zum Robotereinsatz in der Industrie

Roboter Arbeitskraft der Zukunft
„Kollege“ Roboter ist die Arbeitskraft der Zukunft. (Bild: Phonlamai Photo_shutterstock.com)

Bis 2040 werden dem Arbeitsmarkt in Deutschland aufgrund des demografischen Wandels im Vergleich zu heute zehn Millionen Menschen fehlen. Um die Folgen auszugleichen, setzen 77 Prozent der Industrieentscheider bereits auf „Kollege“ Roboter. Das sind Ergebnisse des automatica-Trendindex 2020.

Von dieser Entwicklung sind neben Konzernen zunehmend auch kleinere Firmen betroffen: Laut Prognose halten 84 Prozent den stark verbreiteten Einsatz von Robotertechnologie in mittelständischen Betrieben für keine Frage des „ob“ sondern des „wann“. Für den Trendindex 2020 wurden durch ein Marktforschungsinstitut im Auftrag der Weltleitmesse automatica insgesamt 100 Fach- und Führungskräfte in Deutschland befragt, die in Industrieunternehmen über Robotik und Automation entscheiden.

Rund ein Viertel aller Erwerbstätigen arbeiten derzeit laut Statistischem Bundesamt allein im Industriesektor – das sind etwas elf Millionen Menschen. Gleichzeitig sind in diesem Segment aktuell insgesamt rund 216.000 Industrie-Roboter im Einsatz. Damit rangiert Deutschland weltweit auf Rang fünf – so die jüngsten Zahlen der International Federation of Robotics. Was die Roboterdichte betrifft, kommen in der Automobilindustrie rund 1.270 Einheiten auf 10.000 Arbeitnehmer und im produzierenden Gewerbe rund 340.

Roboter und Arbeitskräftemangel

„Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der sich verändernden Arbeitswelt leisten Robotik und Automation einen sehr wichtigen Beitrag, um die weltweite Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Menschen länger in Beschäftigung zu halten“, sagt Patrick Schwarzkopf, VDMA Robotik und Automation. „Roboter sind ganz ausgezeichnet darin, einzelne Aufgaben zu übernehmen. So werden die Arbeitnehmer im Team mit dem Roboter beispielsweise von gefährlichen, ungesunden und eintönigen Aufgaben entlastet. Gleichzeitig lässt sich mit der Geschwindigkeit und Präzision von Robotern die Produktivität erheblich steigern.“

Laut Umfrage bestätigen 77 Prozent der Industrieentscheider, dass Roboter heute schon eine Schlüsselrolle spielen, um auf den Mangel von Arbeitskräften zu reagieren und die Automatisierung voranzutreiben.

Wichtigste Gründe für Roboter-Einsatz

Zu den wichtigsten Gründen, in Zukunft mit Robotern zu produzieren, gehören nach Meinung von rund 80 Prozent der Experten in den Industrieunternehmen:

  • Menschen schwere Lasten abnehmen
  • Die Handhabung gefährlicher Werkstoffe
  • Die Übernahme monotoner Arbeiten

Gleichzeitig berichten 81 Prozent, dass die Programmierung von Robotern tendenziell einfacher geworden ist und damit der Weg für den Einsatz in mittelständischen Betrieben geebnet wird.

„Wie Robotik und Automation dazu beitragen, dass die Industrie wettbewerbsfähig bleibt, zeigt vom 16. bis 19. Juni die automatica in München. Die Messe gibt einen Überblick über alle relevanten Lösungen und Produkte zur Steigerung der automatisierten Produktion und vereint darüber hinaus alle zukunftsweisenden Schlüsseltechnologien unter einem Dach“, sagt Falk Senger, Geschäftsführer der Messe München.

automatica Trendindex 2020

Der automatica-Trendindex wurde von einem Marktforschungsinstitut durchgeführt und besteht aus zwei Teil-Umfragen:

Für Teil-1 wurden insgesamt 100 Fach- und Führungskräfte in Deutschland befragt, die in Industrie-Unternehmen über Robotik und Automation entscheiden. Die Teilnehmer arbeiten im Maschinen- und Anlagenbau (37%), der Automobilindustrie (22%), der Elektroindustrie (14%), der Lebensmittelindustrie (9%) und sonstigen Industriebranchen (18%).

Für Teil-2 wurden in 7 Ländern insgesamt 7.000 Teilnehmer bevölkerungsrepräsentativ befragt, wie Roboter und Digitalisierung die Arbeitswelt verändern: USA (N=1.000), China (N=1.000), Japan (N=1.000), Deutschland (N=1.000), Frankreich (N=1.000), Italien (N=1.000) und Großbritannien (N=1.000).

Quelle: Institut für die Geschichte Zukunft der Arbeit

Quelle: Messe München