Schon seit Jahrzehnten nimmt Sappi unter den Papierherstellern dank kontinuierlicher Innovationen und Investitionen eine Spitzenposition ein. Das Produktportfolio wurde ständig weiterentwickelt. Es reicht heute von hochwertigen Feinpapieren für Publikationen über Chemiezellstoff bis zu Verpackungs- und Spezialpapieren für ökologische Verpackungen der Zukunft.
Gegründet wurde das Unternehmen am 17. Dezember 1936 in der Nähe von Springs als South African Pulp and Paper Industries. Schnell wurde daraus die Abkürzung SAPPI, die seit der Namensänderung 1973 auch offiziell so verwendet wird. Hergestellt wurden damals grafische Papiere feinster Qualität. Wer einen besonders edel anmutenden Geschäftsbericht, eine farblich brillante Einladungskarte oder einen Flyer mit bestechendem Weißegrad haben möchte, verwendet heute noch ein Sappi-Papier.
Mit der voranschreitenden Digitalisierung sank die Nachfrage nach diesen Produkten. Das erforderte ein Umdenken. Das Management des Sappi-Konzerns identifizierte mit dem Bereich Packaging and Speciality Papers genau die richtige Sparte für den Ausbau.
Mit der „2020 Vision“, die 2015 entwickelt wurde, strukturierten die Verantwortlichen den Ausbau des Bereichs Verpackungs- und Spezialpapiere neu und stellten erhebliche Mittel für Forschung und Entwicklung sowie den Zukauf einiger Papierhersteller, wie der Cham Paper Group, und den Umbau verschiedener Papiermaschinen bereit. In Europa standen Deutschland, Großbritannien, die Niederlande und Belgien im Mittelpunkt.
Sappi bietet seinen Kunden Back-up-Lösungen, denn Papiere und Kartone können auf mehr als einer Papiermaschine bzw. in verschiedenen Papierwerken produziert werden. Das garantiert Markenartikelherstellern, Convertern und Agenturen langfristige Liefersicherheit für die von ihnen eingesetzten Produkte – und das weltweit.
Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile mehr als 12.800 Menschen. Sie stellen auf Basis des Rohstoffs Holz verschiedene Produkte her und forschen an neuen Innovationen. Mit insgesamt 18 Produktionsstandorten auf drei Kontinenten ist das Unternehmen global aufgestellt und beliefert Kunden in mehr als 150 Ländern.
Investitionen in Produktionskapazität und Technologie
Der größte Geschäftsbereich von Sappi ist und bleibt das Papier, und so waren auch die Investitionen des Unternehmens in den vergangenen drei Jahren angelegt. Mehr als 300 Millionen US-Dollar flossen in den Umbau verschiedener Papiermaschinen, um hauptsächlich grafische Werke auf die Produktion von Packaging and Speciality Papers umzurüsten und die Produktionskapazitäten zu erhöhen.
In Europa sind zwei Projekte hervorzuheben. In Maastricht produziert Sappi u. a. den überragenden Zellstoffkarton Algro Design und den mechanischen Zellstoffkarton Atelier. „Um unseren Kunden diese hochwertigen Qualitäten zuverlässig bieten zu können, haben wir unsere Papiermaschine PM6 in Maastricht umgebaut. Die mehrere Millionen Euro teure Investition mündete in eine weltweit einzigartige und innovative Produktionstechnologie“, erläutert Matthew Campbell, Product Group Manager Paperboard von Sappi Europe, den Weg zur Produkteinführung.
Schon im Jahr 2014 wurde das Werk Alfeld in Niedersachsen vollständig auf die Produktion von Packaging and Speciality Papers umgerüstet. Durch die 68-Millionen-Euro-Investition in den Umbau der PM werden nun auf allen fünf Papiermaschinen Verpackungs- und Spezialpapiere produziert.
Zwei weitere Werke in Carmignano und Condino (beide in Italien) für die Produktion von ausschließlich Verpackungs- und Spezialpapieren kamen mit der Akquisition der Cham Paper Group hinzu.
Diese strategische Neuausrichtung trägt mittlerweile Früchte. Allein im vergangenen Jahr produzierte und verkaufte Sappi weltweit mehr als eine Million Tonnen Verpackungs- und Spezialpapiere.
Benchmark einer gesamten Branche
Mehr als 100 verschiedene Papiere sowie Kartone gehören zum Portfolio: Die „Flexible Packaging Papers“ eignen sich bestens für Teebeutel-Umverpackungen, Banderolen und Deckel von Joghurtbechern, Sachets (beispielsweise für Trockensuppen), Schokoladenwickler und vieles mehr. Sie gelten häufig als Benchmark einer gesamten Branche: „Das Papier muss die gleiche Qualität aufweisen wie Algro Finess von Sappi“, ist dann etwa zu hören.
Etikettenpapiere, die aus den „Label Papers“ von Sappi hergestellt werden, verleihen den Produkten ein hochwertiges Aussehen. Hinzu kommen die Bereiche Containerboard mit Produkten für Wellpappenanwendungen, wie Verpackungen und Displays, und Paperboard mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten für Faltschachtelverpackungen von hochwertigen Produkten in höchster Qualität und brillantester Farbwiedergabe.
„Weltweit einzigartig ist die Vielfalt an funktionalen Papieren, die Sappi heute dem Markt anbietet. Kein anderer Papier- und Kartonspezialist hat ein vergleichbares Sortiment.“
Thomas Kratochwill, Vice President Sales & Marketing Packaging and Speciality Papers von Sappi Europe
Perfekt abgestimmt auf die jeweiligen Produktanforderungen …
Der innovativste Bereich unter den Verpackungspapieren ist „Functional Paper Packaging“, eine neue Kategorie der „Flexible Packaging Papers“. Dank ihrer vielfältigen integrierten Funktionen, wie Barriereeigenschaften und Heißsiegelfähigkeit, bedienen sie die Marktanforderungen nach einem nachhaltigen und recyclefähigen Monomaterial für Verpackungen. Und das bereits seit über zehn Jahren.
„Mit unserem innovativen ‚Functional Paper Packaging‘ können Kunststofffolien und Verbundlösungen im Sinne nachhaltigen Handelns substituiert werden“, erläutert René Köhler, Head of New Business Development Packaging Solutions, Division Innovation & Sustainability bei Sappi Europe. Außerdem können die Papiere dem sehr gut etablierten Recyclingkreislauf zugeführt werden.
Eines der jüngsten Ergebnisse einer intensiven Zusammenarbeit mit Markenartikelherstellern und weiteren Partnern ist die ökologische Verpackung für ein neues Sortiment an Nuss- und Fruchtriegeln aus Sappi Guard. Dafür kooperierte der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern mit Sappi und Constantia Flexibles.
Die Lösung erfüllt alle Ansprüche an die Wiederverwertbarkeit der Verpackungen, an den Lebensmittelschutz und die Haltbarkeit. Bei Sappi legte man die Messlatte noch höher und entwickelte ein komplett chlorfreies und damit äußerst nachhaltiges Hochbarrierepapier. Sappi AvantGuard als zweite Generation der funktionalen Barrierepapiere sollte auf der interpack 2020 Premiere feiern.
Durch eine Kooperation mit der Felix Schoeller Group und den Zukauf von Rockwell Solutions erweiterte der Hersteller sein Produktions-Know-how noch einmal erheblich und kann so seinen Kunden individuelle Lösungen anbieten: perfekt abgestimmt auf die jeweiligen Produktanforderungen. Von der Expertise, die sich der Innovationsführer damit angeeignet hat, profitieren nun Markenartikelhersteller und Converter.
… und die Trends des Marktes
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des anwendungsorientierten Lösungsansatzes lautet: „Bei den vielen Projekten, die wir bereits gemeinsam mit führenden Markenartikelherstellern realisiert haben, wurde eines klar: Jede Anwendung erfordert eine spezifische Lösung. Denn jedes Produkt besitzt seine ganz speziellen Anforderungen an die Eigenschaften des Verpackungspapiers. Hinzu kommen die verschiedenen Parameter des Verpackungsprozesses. Unser Ansatz ist deshalb hochspannend und einzigartig zugleich“, ist Thomas Kratochwill, Vice President Sales & Marketing Packaging and Speciality Papers von Sappi Europe, überzeugt.
Dabei können sich die Kunden auf die intensive und kompetente Beratung der Experten verlassen: von der Produktauswahl bzw. Produktentwicklung bis hin zum Abpackprozess, denn Produkt, Material und Maschine müssen eine funktionale Einheit bilden.
Nachhaltigkeit dreidimensional gedacht
Die gesamte Geschäftstätigkeit von Sappi basiert auf einem nachwachsenden Rohstoff. In logischer Konsequenz ist Nachhaltigkeit mit all ihren Facetten in der Unternehmensphilosophie fest verankert. Bereits seit 2003 veröffentlicht der Konzern regelmäßig einen Group Sustainability Report, in den das Unternehmen auch einige der „Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN“ eingebunden hat.
Transparent und ehrlich zeigt dieser Nachhaltigkeitsbericht Erreichtes auf und nennt Punkte, die alle Beteiligten noch herausfordern. Ein wichtiger ökologischer Meilenstein war die Umstellung des Werks Alfeld auf ein komplett chlorfreies Bleichverfahren (total chlorine free) – als erstes Werk weltweit.
1936: Gründung des Unternehmens als South African Pulp and Paper Industries Ltd
1938: Produktion des ersten Papiers mit Stroh als Ausgangsmaterial
1948: Holzfasern ersetzen Stroh als Material für die Papierherstellung
1968: Patent auf das Bleichverfahren mit Sapoxyl
1973: Umbenennung des Unternehmens in Sappi Ltd
1986: Gründung von Sappi International für den Exportvertrieb
1989: Erwerb von Saiccor und damit Erweiterung des Portfolios um Chemiezellstoff
1990: Gründung von Sappi Europe
2013: Vorstellung der Mineralölbarriere-Papiere
2014: Umbau der PM2 in Alfeld für die Produktion von Spezialpapieren
2016: Markteinführung der ersten Generation von Hochbarrierepapieren.
Weitere Informationen auf: http://www.sappi.com