Start der Dresdner Verpackungstagung

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Am heutigen Donnerstag startete das zweitägige traditionelle Jahresend-Treffen der Verpackungsbranche in der Dresdner Dreikönigskirche. (Bild: dvi, André Wagenzik)

In der Dresdner Dreikönigskirche treffen sich Vertreter der Verpackungsbranche gerade wieder zur traditionellen Jahresabschlussveranstaltung. Zum 34. Mal bringt die Dresdner Verpackungstagung am 5. und 6. November Akteure aus Industrie, Marken, Handel, Wissenschaft und Forschung zusammen. Das packaging journal ist vor Ort dabei.

Auf dem Programm der zweitägigen Veranstaltung stehen wieder brandaktuelle Themen. Gleich zu Beginn drehte sich alles um das Thema Mehrweg. So erläuterte Laura Griestop vom WWF Deutschland, welche Rolle Mehrweg global, europäisch und in Deutschland spielt. Barbara Möbius, Projektleiterin bei Tchibo berichtete über die Mehrwegprojekte im Onlineshop des Unternehmens, die im letzten Jahr ohne Pfanderhebung eine Rücklaufquote von 80 Prozent erreichten. Diesen Ansatz will das Unternehmen weiterverfolgen.

Um Mehrweg geht es auch bei Cartonplast. Das Unternehmen stellte sein Mietsystem mit wiederverwendbaren Kunststoffzwischenlagen und Paletten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie vor. Der Poolingdienstleister bewegt nach eigenen Angaben jährlich mehr als 300 Millionen wiederverwendbare Verpackungslösungen. Seine Palettenzwischenlagen bepfandet das Unternehmen mit dem Wiederbeschaffungswert. Betont wurde, dass es nur mit genügend Umläufen möglich ist, mit den Mehrweglösungen umweltrelevant und sinnvoll zu agieren.

Sykell, Pfandpoolbetreiber für Mehrwegbehälter, zeigte wie sich Mehrweglösungen skalieren lassen, während Glas-Mehrweganbieter Dotch erläuterte, warum nicht nur Getränke, sondern beispielsweise auch Speiseöle in Mehrweg-Glasflaschen gut aufgehoben sind.

“Die Politik muss den Rahmen vorgeben und eine Grundlage schaffen, darf den Entwicklungen aber nicht im Wege stehen”, sagt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in seinem Grußwort. (Bild: dvi, André Wagenzik)

Nach dem Grußwort des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer ging es mit einem weiteren brandaktuellen Thema weiter: Wie nachhaltige Kreislaufwirtschaft durch künstliche Intelligenz vorangetrieben wird, wollen verschiedene Fraunhofer Institute mit dem KI-Anwendungshub Kunststoffverpackungen aufzeigen. Insgesamt neun Forschungsprojekte arbeiten derzeit an Lösungen, wie durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz Abfallberge verringert und Ressourcen im Kreislauf geführt werden können.

In diesem Jahr ging dem Netzwerktreffen zudem eine Hausmesse von Watttron im benachbarten Freital voraus. Das junge Unternehmen stellte dort seine neuartige digitale Heiztechnologie vorgestellt, die der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie der Pharmaindustrie die Möglichkeit bietet, unter anderem Monomaterialien für Verpackungen zu verarbeiten. Die patentierte Watttron-Technologie basiert auf individuellen Heizpixeln, die eine präzise Steuerung der Heiztemperatur ermöglichen. Das Ergebnis für Hersteller von Verpackungen ist eine höhere Energieeinsparung – bis zu 50 Prozent – und ein Ausgleich von Produktivitätsverlusten von etwa 30 Prozent sowie eine Amortisierung der Investition in sechs Monaten. In ihrem Vortrag auf der Verpackungstagung erläuterten Dr. Thomas Görner und Marcus Stein von Watttron zudem, wie die Ziele der PPWR im Bereich flexible Verpackungen mit der Technologie des „digitalen Heizens“ erreicht werden können.