Nach der Übernahme von Carola durch Spadel konzentrierte sich die multinationale Gruppe auf die Abfüllung und den Vertrieb natürlicher Mineralwassersorten und verschiedener Erfrischungsgetränke. Eine neue Investitionsstrategie verlangte nach einer kompletten Überholung der PET-Linie im elsässischen Ribeauvillé (Frankreich).
Mit ihrer geringen Flexibilität, ihrer begrenzten Pufferkapazität und der niedrigen Geschwindigkeit aufgrund der Grenzen mancher Maschinen und schlechter Arbeitsbedingungen verursachte die alternde PET-Linie Probleme. Wichtiger war jedoch, dass Carola, einer der größten Mineralwasserabfüller Frankreichs, konnte angesichts der schwachen Leistung der Linie mit dem raschen Wandel auf dem Getränkemarkt und der fluktuierenden Verbrauchernachfrage nicht mehr Schritt halten. Außerdem wollte das Unternehmen unbedingt das Gewicht seiner Flaschen minimieren und auf modernere Verpackungsformate umsteigen. Die Investitionsstrategie der neuen Besitzer schloss auch ein Programm zur Reduzierung der Produktionskosten ein.
Auf bewährte Partnerschaft gesetzt
Der Erfolg eines früher durchgeführten Projekts veranlasste Carola, Gebo Cermex auch mit dieser Modernisierung zu beauftragen. „Wir konnten das Know-how von Gebo Cermex auf einer Linie für Mehrwegflaschen aus Glas testen und waren von der Kompetenz in der Anlagenautomation und im Projektmanagement beeindruckt. Nach dieser positiven Erfahrung wollten wir dem Partner auch diese Aufrüstung anvertrauen, denn wir wussten, dass seine Erfahrungen für unsere neue PET-Linie von unschätzbarem Wert sein würden“, hebt Thierry Klein, Produktionsleiter bei Carola-Ribeauvillé, hervor.
Bei diesem Anlagentyp, der vom Flaschenförderer bis zum Palettierer einfach alles umfasst, sind die Verbindungen zwischen den einzelnen Maschinen von besonderer Bedeutung. Die Produktionsleistung ist zum großen Teil von der Effizienz abhängig, mit der die Anlage Geschwindigkeitssteigerungen und Anlagenstopps verwaltet. Das Projekt im Carola-Werk in Ribeauvillé konfrontierte das Team von Gebo Cermex mit mehreren weiteren Herausforderungen. So musste auf der kompletten Produktionslinie alles ausgetauscht werden, ohne dem Wasserproduzenten Lieferprobleme zu verursachen. Gebo Cermex hatte daher maximal 21 Tage Zeit, alle Maschinen auszutauschen und die gesamte Linie wieder auf volle Leistung hochzufahren. Die aufgerüstete PET-Linie durfte in einer bereits engen Halle außerdem nicht mehr Platz einnehmen.
Neue PET-Linie: Ziele erreicht und Erwartungen übertroffen
„Dieses Projekt war ein voller Erfolg. Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Das Produktivitätsziel wurde erreicht, die Produktionsleistung und die Anlagenregulierung wurden für alle Verpackungsformate optimiert“, betont José Lefort, Industriemanager bei Carola-Ribeauvillé. Die neue Linie hat die Produktionsleistung für alle Verpackungsformate um 3.000 Flaschen pro Stunde erhöht. Die gesteigerte Produktivität ermöglicht Carola, größere Mengen in kürzeren Fristen zu produzieren, um auf Nachfragespitzen zu antworten und den Lagerbestand zu reduzieren, der zu diesem Zweck bei einem externen Anbieter verwaltet wird. José Lefort fährt fort: „Die Steigerung der Produktionsleistung um etwa 3.000 Flaschen pro Stunde für alle Formate ermöglicht uns einen Betrieb in zwei Achtstundenschichten, sodass wir kaum noch nachts produzieren müssen.“
Anspruchsvoller Zeitplan verhindert Lieferunterbrechungen
Die kritischste Phase des Projekts, die Demontage der vorhandenen Linie und die Montage der neuen Maschinen, dauerte nicht länger als geplant, und der Neustart verlief bei allen Formaten, die jetzt auch Packs mit sechs, acht und 24 Flaschen einschließen, problemlos. Die Produktionsleistung konnte schnell gesteigert werden, in nur einem Monat erreichte die gesamte PET-Linie einen Wirkungsgrad von 75 Prozent. Alle Maschinen und Förderer wurden so niedrig wie möglich aufgestellt, damit sie direkt erreichbar sind und im Gegensatz zur vorherigen Linie keine Laufstege mehr benötigt werden.
Die Anlagensteuerung ist eine der Stärken des neuen Systems, vor allem das innovative Management von Stopps und Neustarts der Förderer und Puffertische zwischen den Maschinen. Formatwechsel verlaufen auf der neuen Linie ebenfalls effizienter als vorher. José Lefort sagt abschließend: „Es gab überhaupt keine Probleme. Mit diesem Projekt konnten wir auch ein neues, leichteres Flaschendesign einführen. Alle neuen Flaschen stehen absolut stabil auf den Förderern. Das bedeutet, dass wir unsere Kunden ohne Unterbrechung beliefern und ihnen gleichzeitig neue Verpackungsoptionen anbieten können.“
Gebo Cermex auf der drinktec 2017: Halle A6, Stand 330