
IP plant Standortschließungen in Deutschland
Der Konzern teilte mit, dass ein konventionelles Werk für Wellpappeverpackungen, ein Display- und Offsetstandort sowie drei Formatwerke geschlossen werden sollen.

Eine packaging journal Umfrage zeigt deutlich: Regulatorische Vorgaben gelten aktuell als größte Herausforderung der Branche – dicht gefolgt von Fragen rund um Mehrweg und Rezyklatmangel. Digitalisierung und KI spielen dagegen eine überraschend geringe Rolle.
Was beschäftigt die Verpackungsindustrie wirklich? Dieser Frage ist das packaging journal anlässlich des Tags der Verpackung vergangene Woche in einer einwöchigen Online-Umfrage auf LinkedIn nachgegangen. Entscheiderinnen und Entscheider aus Industrie, Handel und Verpackungstechnik haben sich beteiligt – mit einem klaren Ergebnis:
Mit 40 % liegt die größte Herausforderung aus Sicht der Teilnehmenden bei den regulatorischen Vorgaben, etwa der EU-Verpackungsverordnung (PPWR), neuen Kennzeichnungsregeln oder verpflichtenden Quoten für Rezyklate.
Ebenfalls hoch gewichtet werden mit 33 % die Themen Mehrweg, Recycling und der Mangel an Rezyklaten – ein Bereich, der sich zunehmend als Engpass für nachhaltige Lösungen entpuppt.
Kosten- und Rohstoffdruck inklusive Energiepreisen und knapper Materialverfügbarkeit nannten 23 % als zentrale Herausforderung.
Überraschend niedrig fiel mit nur 4 % die Bewertung des Themas Digitalisierung und Künstliche Intelligenz aus – obwohl die technologische Transformation vielfach als Gamechanger gilt.

Die Dominanz der regulatorischen Vorgaben im Umfrageergebnis überrascht kaum – und bestätigt viele Stimmen aus der Industrie. Die geplante PPWR bringt nicht nur hohe Anforderungen an Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz und Mehrwegquoten, sondern auch Unsicherheiten im Hinblick auf Zeitpläne, Auslegung und nationale Umsetzung.
Insbesondere international tätige Unternehmen stehen vor der Herausforderung, unterschiedliche gesetzliche Anforderungen in den EU-Mitgliedsstaaten unter einen Hut zu bringen – bei gleichzeitiger Verantwortung gegenüber Handel, Marken und Konsumenten.
Die zweitgrößte Sorge dreht sich um die Frage: Woher kommen die benötigten Mengen an hochwertigem Rezyklat – insbesondere für Lebensmittelverpackungen? Gleichzeitig wachsen die politischen Anforderungen an geschlossene Kreisläufe, etwa durch verpflichtende Rezyklatanteile oder Mehrwegquoten im Einzelhandel und der Gastronomie.
Die Infrastruktur für flächendeckende Mehrweglogistik ist vielerorts noch nicht etabliert, besonders im E-Commerce und bei kleineren Betrieben. Ohne Investitionen in Rücknahme, Reinigung und Tracking drohen ambitionierte Vorgaben an der Praxis zu scheitern – oder sie führen zu hohen Kosten.

Zwar erhielt der Themenblock „Kosten- und Rohstoffdruck“ mit 23 % weniger Stimmen als die beiden Spitzenreiter – doch viele Kommentare in der Diskussion unter dem LinkedIn-Post deuten darauf hin, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als Querschnittsthema empfunden werden:
„Kosten und Flexibilität“ nennt etwa Maschinendesigner Jürgen Schmid als Hauptfaktor bei seinen Kunden aus der Verpackungsbranche. Maschinenbauer und Anlagenbetreiber berichten von steigenden Produktionskosten bei gleichzeitigem Innovationsdruck.
Auch der Fachkräftemangel wurde in den Kommentaren thematisiert. Der Personalberater Thomas Schmitt ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Ich ergänze – Fachkräftemangel. 😉“
Gerade einmal 4 % der Stimmen entfielen auf den Bereich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – ein überraschend niedriges Ergebnis angesichts der oft beschworenen Relevanz smarter Produktionsprozesse, datengetriebener Entscheidungen und intelligenter Verpackungslösungen.
Möglicherweise spiegelt sich hier eher die aktuelle Priorisierung in den Unternehmen wider als die grundsätzliche Bedeutung der Themen. In der Praxis fehlen oft noch konkrete Anwendungsfälle, interne Ressourcen oder passende Partner, um KI- und Digitalprojekte mit echtem Mehrwert umzusetzen.

Die Umfrage macht deutlich, welche Herausforderungen Entscheider in der Verpackungsbranche derzeit priorisieren: Rechtsrahmen, Kreislaufwirtschaft und wirtschaftlicher Druck stehen klar im Fokus.
Gleichzeitig bietet jedes dieser Themen auch Chancen – etwa für innovative Materialien, neue Geschäftsmodelle im Mehrwegsystem oder digital unterstützte Transparenz in der Lieferkette. Entscheidend wird sein, wie Unternehmen diese Herausforderungen aktiv gestalten – und welche politischen Rahmenbedingungen dafür gesetzt werden.

Der Konzern teilte mit, dass ein konventionelles Werk für Wellpappeverpackungen, ein Display- und Offsetstandort sowie drei Formatwerke geschlossen werden sollen.

Die Fleischverarbeitung steht unter erheblichem Druck: Fehlendes qualifiziertes Personal, steigende Energie- und Lohnkosten sowie wachsende Anforderungen an Hygiene, Effizienz und Rückverfolgbarkeit erfordern neue Lösungen.

Amcor erweitert seine nordamerikanischen Kapazitäten für Druck, Laminierung und Konvertierung im Proteinsegment – eines der größten Investitionsprojekte in der Unternehmensgeschichte.

Die Wauters Group investiert an ihren Standorten in der Île-de-France und in Burgund in modernste Veredelungstechnologien.

Markem-Imaje hat dem italienischen Snackhersteller Fiorentini eine robuste und moderne Codierungslösung bereitgestellt.

Verpackungskosten senken, Transportschäden vermeiden, Nachhaltigkeitsziele erreichen: Dieses Whitepaper zeigt, wie Unternehmen die Verpackung von komplexen und empfindlichen Industrieteilen systematisch verbessern – mit durchdachter Materialwahl und Automatisierung.
