Das Motto der Wellpack AG aus dem schweizerischen Einsiedeln könnte man mit „Kreativ in der Lösungsfindung und rationell im Verpacken“ zusammenfassen. Diesen Slogan kann man mittlerweile um den Zusatz „hoch effizient im Zuschnitt“ ergänzen. Denn inzwischen ist beim Spezialisten für Systemverpackungen eine vollautomatisierte Zuschnittlinie von Zünd im Einsatz. Herzstück der Linie ist ein Zünd-G3-Cutter.
Die Verpackungslösungen von Wellpack sind vieles, nur nicht von der Stange. Allerdings beherrscht das Unternehmen die kundenindividuelle Massenproduktion genauso souverän wie die Entwicklung und Herstellung von Kleinstauflagen. Maßgeblichen Anteil an diesem erfolgreichen Konzept hat die jüngste Investition in hoch automatisierte Schneidtechnologie von Zünd.
KMU und Konzern zugleich
Die heutige Wellpack AG entstand 1992 und ist seit 2000 eines von 27 zur Palm-Gruppe zählenden Schwesterunternehmen. Das Unternehmen kann auf eine bewegte fast 100-jährige Geschichte zurückschauen: 1924 als Kistenfabrik gegründet, fiel sie 1948 einem Feuer zum Opfer und erhob sich 1951 als Holz AG quasi als Phönix aus der Asche. Ein KMU-Betrieb mit einem Weltkonzern im Rücken bietet Vorteile, das weiß auch Andreas Kilchenmann, der Geschäftsführer der Wellpack AG.
„Wir können bei unseren Kunden als KMU oder als Konzern auftreten. Bestimmte Großkunden legen Wert auf unseren internationalen Fußabdruck, kleinere Kunden bevorzugen uns als mittelständisches Unternehmen,“ so Andreas Kilchenmann.
Das kommt gut an, rund 1.500 Kunden betreut die Wellpack schweizweit, viele von ihnen sind im Investitionsgüterbereich tätig. „Für diese entwickeln und fertigen wir System- und Kombiverpackungen mit einem sehr hohen Individualisierungsgrad“, so der Experte. Wellpack betreut auch Kunden aus stark regulierten Bereichen wie etwa der Luftfahrtindustrie oder der Medizinaltechnik. Sie sind mit zunehmenden rechtlichen und behördlichen Auflagen konfrontiert, ihre Prozesse müssen lückenlos dokumentiert sein.
„Mit unseren hochmodernen CAD-Systemen können wir die Projekte sehr gut dokumentieren, ein wichtiges Argument, um diese Kunden überhaupt bedienen zu können. Der Datenworkflow ist hier ein Killerkriterium. Wir arbeiten mit der gleichen Software wie unsere Kunden. Wir können ihre CAD-Daten direkt importieren und in technischer Hinsicht auf Augenhöhe mit ihnen kommunizieren“, erläutert Andreas Kilchenmann.
Kundenindividuelle Massenproduktion
Was nach Widerspruch in sich klingt, ist keiner mehr. Der Verpackungshersteller versteht es, Massenproduktion, mit Skaleneffekten, hoher Automatisierung und attraktiven Preisen für den Kunden und individuelle Produkte mit individuellen Kosten gleichermaßen anzubieten. Großauflagen von mehreren Hunderttausend Verpackungen sind kein Problem für die Wellpack und ihre Schwesterbetriebe.
Der Fokus liege aber klar auf Kleinserien mit hohem Individualisierungsgrad. Darauf ausgerichtet ist auch die Produktionsumgebung. Erst sie erlaubt es, individualisierte Produkte nach industriellen Kriterien zu fertigen: schnell, flexibel und wirtschaftlich.
„Wir haben im Durchschnitt alle drei Minuten einen neuen Auftrag auf einer Maschine, das wäre ohne Lean Production gar nicht umsetzbar. Nur mit optimierten, schlanken und automatisierten Prozessen und einem stetigen Materialfluss schaffen wir es, wettbewerbsfähig zu bleiben“, betont der Chef.
Ausbau der Produktionskapazitäten
Eine dauernde Herausforderung in der Optimierung des Workflows sind zudem die immer kürzer werdenden Lieferfristen. Dem begegnet Wellpack unter anderem mit dem kontinuierlichen Ausbau seiner Produktionskapazitäten.
So hat man unlängst in einen Zünd-G3-Cutter mit Board Handling System BHS150 investiert. Die vollautomatische Materialzuführung und -entnahme in Kombination mit dem leistungsstarken G3-Cutter mit erhöhtem Durchlass für die Schaumplattenverarbeitung ermöglicht den unterbrechungsfreien Zuschnitt von Schaumstoffen, Well- und Vollkarton bei sehr kurzen Durchlaufzeiten.
Materialtransportsystem vom Feinsten
Seine Stapelhöhe von 1,5 Meter und der hohe Automatisierungsgrad machen das Materialtransportsystem BHS150 einzigartig. Jetzt können ganze Rohmaterialpaletten in die Beladeeinheit gefahren und vollautomatisch abgestapelt werden.
Das bedeutet einen deutlichen geringeren Aufwand beim Rohmaterialhandling. Zudem können nun auch mittlere und größere Aufträge sogar über den Feierabend hinaus vollautomatisch abgewickelt werden. Die Maschinenlaufzeiten können damit ausgebaut und gleichzeitig die Produktionskosten gesenkt werden. Die innovative Entnahmeeinheit mit Förderband ermöglicht den stegfreien Zuschnitt der Wellpappe. Dadurch reduziert sich der Ausbrechaufwand, was die Effizienz zusätzlich steigert.
„Die Automatisierung im Zuschnitt ist der wahre Kostensenker. Hier liegt hinsichtlich der Wertschöpfung enormes Potenzial, das wir dank dem neuen Zünd-G3-Cutter in Kombination mit dem BHS150 voll ausschöpfen können. Wir konnten mit der Zuschnittlösung von Zünd die Produktionskapazitäten um die Hälfte erweitern“, fasst Andreas Kilchenmann zusammen.