Wetropa: Kunststoffverpackungen und Nachhaltigkeit passen zusammen

Das WetroEtui: Aus hochwertigem Schaumstoff gefertigt, schützt es die Produkte optimal.
Das WetroEtui: Aus hochwertigem Schaumstoff gefertigt, schützt es die Produkte optimal.(Bild: WETROPA)

Dass sich ökonomische Interessen und ökologische Verantwortung sehr wohl unter einen Hut bringen lassen, zeigt der Spezialist für Kunststoffverpackungen Wetropa aus Mörfelden bei Frankfurt am Main. Seit 1970 ist das Unternehmen auf die Schaumstoffverarbeitung spezialisiert. Und Industrie und Handel profitieren auf vielfältige Weise von den innovativen Verpackungslösungen der Südhessen.

In Produktion und Entwicklung des Unternehmens spielen schon lange umweltfreundliche Verfahren eine wichtige Rolle. Bereits bei der Auswahl der Materialien achtet man auf eine möglichst lange Lebensdauer und Wiederverwendbarkeit. Recyclingfähigkeit und CO2-Bilanz sind entscheidende Kriterien beim Rohstoffeinsatz. Verwendet werden ausschließlich FCKW-freie Schaumstoffe, die im Einklang mit den aktuellen Umweltbestimmungen hergestellt wurden. Mit großem Engagement für den Umweltschutz und zielgerichteten Innovationen beweist das Unternehmen, dass man so auch in Krisenzeiten bestens aufgestellt ist.

Dirk Breitkreuz, CEO Wetropa

(Bild: WETROPA)

„Unser erklärtes Ziel ist es, bis 2025 das nachhaltigste Unternehmen in der Schaumstoff verarbeitenden Industrie zu sein – mit überwiegender Verarbeitung recyclingfähiger Materialien.“ Dirk Breitkreuz, CEO Wetropa

Volatile Märkte: flexible Ideen gefragt

„Innovative Lösungen und eine Verringerung des CO2-Fußabdrucks sind im hart umkämpften Verpackungsmarkt entscheidende Wettbewerbsfaktoren“, bringt CEO Dirk Breitkreuz seine Philosophie direkt auf den Punkt. Mit seinem Unternehmen verfolgt er immer neue, interessante Ziele. Vielleicht weil ein derartiger Weitblick für ihn eine Selbstverständlichkeit ist. Zuvor produzierte der umtriebige Unternehmer Ultraleichtflugzeuge. Da gehört der distanzierte Blick von oben sozusagen zur alltäglichen Herausforderung.

1995 verkaufte er die Firma und übernahm den Kunststoffverarbeiter Wetropa. Überzeugt haben ihn damals die überschaubare Größe, die gute Kundenbasis und das immense Entwicklungspotenzial. Schon früh erkannte er die großen Möglichkeiten der kleinen Firma. Hier ließen sich innovative Produkte für vielfältige Zielgruppen und -märkte entwickeln.

Mit Breitkreuz erfolgte 1995 die Neuausrichtung auf den Verpackungsmarkt und speziell auf die Industrie und das produzierende Gewerbe. Die einseitige Fokussierung und hohe Abhängigkeit von der Baubranche waren passé. Wo bis dato fast ausschließlich Rohrisolierungen aus Schaumstoff gefertigt wurden, etablierte sich jetzt eine weitreichende Diversifizierung.

Der Anfang: Matratzen fürs Militär

Noch ganz andere Märkte und Perspektiven hatte Firmengründer Peter Eismann 1970 im Auge. Aber auch damals ging es schon um Schaumstoff. Mit vier Mitarbeitern begann er, in einer Garage für das amerikanische Militär Matratzen herzustellen.

Wetropa Firmengruender Peter Eismann

Firmengründer Peter Eismann startete 1970 mit der Produktion von Schaumstoffmatratzen für das amerikanische Militär. (Bild: WETROPA)

1974 zog man in das Gewerbegebiet Niedereschbach im Norden Frankfurts. Hier standen dann immerhin stolze 1.200 Quadratmeter Produktionsfläche zur Verfügung, und die Zahl der Mitarbeiter wuchs auf sieben.

Breitere Ausrichtung: differenzierte Verarbeitungsmöglichkeiten

Dirk Breitkreuz forcierte dann die breitere Ausrichtung auf unterschiedlichste Branchen wie die Automobil- und Zulieferindustrie, die Medizin-, Mess-, Sensor- und Lasertechnik. Seitdem gehören die Werkzeugindustrie, die Elektronikbranche oder Luft- und Raumfahrtunternehmen ebenso zum Kundenkreis wie die optische Industrie und der Geräte- sowie Apparatebau.

Auch die Chemie- und Kosmetikindustrie vertraut heute auf funktionale Verpackungslösungen von Wetropa. Selbst Kunst und Kultur und der Verpackungshandel bedienen sich der Entwicklungs- und Fertigungskompetenz des Unternehmens aus Mörfelden.

Wetropa Firmengebaeude

In Mörfelden bei Frankfurt am Main steht jetzt ein modernes Produktions- und Verwaltungsgebäude. (Bild: WETROPA)

Seit Ende der 1990er-Jahre ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen. 1999 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort mit einer Produktions- und Lagerfläche von 3.000 Quadratmetern. Die letzte Erweiterung der Produktions-, Büro- und Lagerflächen auf rund 7.000 Quadratmeter war 2016 schließlich die logische Konsequenz des stetig gewachsenen Potenzials.

Um Schaumstoffe flexibel und kreativ bearbeiten zu können, werden alle Verarbeitungsmöglichkeiten angeboten: Laminieren, Spalten, Zuschneiden, Konturschneiden, Stanzen, Fräsen, Schweißen, Kleben, Wasserstrahlschneiden oder die Laserbeschriftung. Seit 2014 erschließt die Verarbeitung von PP-Platten für Ladungsträger zusätzliche industrielle Anwendungsfelder.

Für die Sicherheit: zertifizierte Prozesse

Schon seit 2002 wird die Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 erfüllt, seit 2011 ist man zudem nach ISO/TS 16949 zertifiziert und wird damit den Qualitätskriterien der Automobilindustrie gerecht. Aber auch darüber hinaus wurde bei Wetropa viel getan, um Produktion und Prozesse zu optimieren. So werden drei bis fünf Prozent des jährlichen Umsatzes in grüne Technologien und ökologisches Engagement sowie in die technische Ausstattung und die Modernisierung des Maschinenparks investiert.

Momentaufnahme aus der heutigen Produktion.

Momentaufnahme aus der heutigen Produktion. (Bild: WETROPA)

Auch bei den Mitarbeitern, die diese Entwicklung stets mitgetragen haben, hinterließ die positive Entwicklung Spuren. 2012 wurde Wetropa mit dem TOP JOB 100 Arbeitgebersiegel ausgezeichnet. Heute erwirtschaften die etwa 130 qualifizierten Fachkräfte einen Umsatz von 18 Millionen Euro. Mit Übernahme der Münchner Schaumstofftechnik GmbH im Jahr 2013 wurde die Präsenz in Süddeutschland und der DACH-Region weiter ausgebaut. Und schließlich wurde 2017 ein Büro in Zürich eröffnet.

Außergewöhnlich: Produkte und Verfahren

Innovative Produkte und Verfahren gehören seit Langem zu den Spezialitäten. So war man eines der ersten Unternehmen, das Frästeile aus Schaumstoff herstellen konnte und die Kennzeichnung von Schaumstoffen mittels Laserbeschriftung ermöglichte. Das WetroEtui (Bild siehe oben) aus hochwertigem Schaumstoff lässt sich beispielsweise wie ein Koffer aufklappen. Im funktionalen, perfekt an das Produkt angepassten Innenleben ist der Inhalt bestens geschützt und kann gleichzeitig attraktiv präsentiert werden.

Kennzeichnung von Schaumstoffen mittels Laserbeschriftung

Beschriftungssystem WPS: Als eines der ersten Unternehmen machte das Unternehmen die Kennzeichnung von Schaumstoffen mittels Laserbeschriftung möglich. (Bild: WETROPA)

Zum Standard gehört heute die professionelle Beschriftung von Kunststoffteilen mit dem eigens entwickelten Beschriftungssystem WPS, anstelle den Kunststoff aufwendig zu bedrucken oder einfach ein Etikett aufzukleben. Das System ermöglicht die dauerhafte Markierung des Schaumstoffs. So bleiben auch Mehrwegverpackungssysteme und Ladungsträger, wie sie in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen, über den gesamten Lebenszyklus hinweg eindeutig gekennzeichnet.

Die Vision: CO2-Neutralität

„Ein verantwortungsvoller Umgang mit unserer Umwelt und der Erhalt der Natur ist uns sehr wichtig. Der erste Schritt war vor Jahren die Zertifizierung unseres Umweltmanagementsystems, das fest in unseren Produktionsalltag integriert ist“, erklärt Breitkreuz. Und so arbeite man kontinuierlich daran, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern und die Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit auszuweiten.

Schon 2013 wurde das Unternehmen nach ISO 14001 zertifiziert. Seit 2018 unterstützen die Experten darüber hinaus Klimaschutzprojekte und gleichen damit CO2-Emmissionen aus, die im Produktionsprozess unvermeidbar sind. Dabei arbeitet man mit ClimatePartner zusammen, dem führenden Lösungsanbieter für Unternehmen, die ihre CO2-Bilanz neutral gestalten möchten.

Auch was die verarbeiteten Materialien betrifft, ist es das erklärte Ziel, auf Ressourcen zuzugreifen, die zu 100 Prozent recycelt sind. Dazu setzt Wetropa schon bei der Entwicklung und der Konstruktion neuer Verpackungslösungen auf möglichst geringen Materialeinsatz, auf Abfallvermeidung und die konsequente Abfallverwertung.

Das Unternehmen sammelt sortenreine Abfälle, die bei der Produktion der zu 100 Prozent recycelbaren, unvernetzten PE-Schaumstoffe entstehen, regranuliert und verarbeitet sie zu Rezyklat, das sich anschließend erneut dem Herstellungsprozess zuführen lässt. Mittlerweile hat man aber auch Verpackungslösungen entwickelt, die trotz der Verwendung unterschiedlicher Materialien zu 100 Prozent recycelbar und für nahezu alle Einsatzmöglichkeiten geeignet sind. Und um die Vermüllung der Meere einzudämmen und der weltweiten Verbreitung von Mikroplastik Einhalt zu gebieten, unterstützt man Projekte des WWF.

Für Wachstum: Digitalisierung plus Nachhaltigkeit

Auch in der gegenwärtigen Situation sieht Breitkreuz das Familienunternehmen gut aufgestellt. Hilfreich dabei ist sicherlich die gute Bonität, die schon 2012 durch das Bonitätszertifikat CrefoZert bestätigt wurde. So bietet die Krise die Möglichkeit, die Prozesse zu optimieren und die nächsten, wichtigen Ziele zu fokussieren. Ins Auge gefasst hat der Geschäftsführer dabei die Verschlankung der eigenen Strukturen und die Anleitung der Mitarbeiter zu noch mehr eigenverantwortlichem Arbeiten und Handeln.

Auch die weitere Expansion schließt der Unternehmer nicht aus. Unabdingbar auf dem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit sei die weitere digitale Transformation am Vorbild Industrie 4.0. Es gelte, Entwicklung, Produktion und Logistik noch besser zu vernetzen.

Eine Verpackung von Wetropa schützt das hochwertige Rad eines Radrennsportlers.

Diese Hightech-Verpackung schützt das hochwertige Rad eines Radrennsportlers. (Bild: WETROPA)

Dabei fehlt es nicht an zukunftsweisenden Produkten, wie zum Beispiel der Hightech-Verpackung für das exklusive Rad eines Radrennsportlers. Dabei handelt es sich um einen robusten Koffer mit einer individuell gefertigten Schaumstoffeinlage aus PE zur optimalen Aufnahme der stoßempfindlichen, hochwertigen Rennmaschine.

Im Fokus: neuer hoch elastischer Kunststoff

Bei der Einführung des innovativen Schaumstoffmaterials ARPLANK arbeitet Wetropa mit JSP International, einem börsennotierten Unternehmen, das seit über 60 Jahren führend in der Herstellung von hochleistungsfähigen und leichten Kunststoffprodukten ist, zusammen. Erstes Ergebnis der Kooperation ist ein qualitativ hochwertiger, hoch elastischer Kunststoff aus expandiertem Polyethylen (EPE). Er besteht bereits jetzt bis zu 50 Prozent aus recyceltem Material und ist zu 100 Prozent wiederverwendbar.

Sicherheitstechnisch hat sich das innovative Produkt als eines der effektivsten Verpackungsmaterialien erwiesen. Gleichzeitig ist es eine der leichtesten und nachhaltigsten Alternativen am Markt. Seit Januar 2021 begleitet die Wetropa Group als Partner von JSP die Markteinführung von ARPLANK in den DACH-Ländern.