TÜV Süd und Reclay Group: neuer Prüf- und Zertifizierungsservice

Prüf- und Zertifizierungsservice von TÜV Süd und Reclay
Gemeinsam mit der Reclay Group bietet TÜV Süd einen neuen Service zur Prüfung und Zertifizierung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen. (Bild: Reclay Holding GmbH)

In Kooperation mit der Reclay Group bietet TÜV Süd einen neuen Prüfungs- und Zertifizierungsservice für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen. Angewendet wird das Prüf- und Zertifizierungsverfahren für Verpackungen aus Kunststoff, Papier, Karton, Glas, Aluminium, Eisenmetallen, Holz und Verbundstoffen.

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 alle in der EU in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen wiederverwendet und recycelt werden. Hierfür setzt sie unter anderem auf die Schaffung von Qualitätsstandards für sekundäre Rohstoffe, die Förderung von Zertifizierungen, verbindliche Vorschriften für den Mindestgehalt an recycelten Inhalten in bestimmten Produkten oder die Reduktion von Einwegkunststoffen.

Hier setzt der neue Prüf- und Zertifizierungsservice an: Mit dem neuen TÜV Süd Standard Recyclingfähigkeit von Verpackungen unterstützen TÜV Süd und Reclay Group Hersteller, Abfüller, Importeure, Online-Händler, Handelsketten und weitere Lieferanten, die verpackte Güter verkaufen oder in Umlauf bringen, auf dem Weg zur Etablierung kreiswirtschaftlicher Systeme.

Zertifizierungsservice hilft bei Verpackungsoptimierung

Der neue Standard berücksichtigt sämtliche relevanten Normen und Standards:

  • Zentrale Stelle Verpackungsregister – Mindeststandard für die Bemessung der Recyclingfähigkeit
  • DIN EN 13427:2004-10 Verpackung – Anforderungen an die Anwendung der Europäischen Normen zu Verpackungen und Verpackungsabfällen
  • DIN EN 13430:2004 Verpackung – Anforderungen an Verpackungen für die stoffliche Verwertung
  • ISO 15270:2008 Plastics – Guidelines for the recovery and recycling of plastics waste

„Die Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen inklusive aller Einzelkomponenten erfolgt in unserem neuen TÜV Süd Standard unter Berücksichtigung regionaler Sammel- und Verwertungsstrukturen, der Sortierfähigkeit als Grundvoraussetzung für Recycling sowie dem Marktpotenzial von Sekundärrohstoffen, um Primärrohstoffe zu ersetzen. In Kombination mit einer exakten Materialprüfung erzielen wir damit ein Höchstmaß an Genauigkeit für die Zertifizierung.“ Dr. Robert Hermann, Geschäftsbereichsleiter Umwelttechnik & Klimaschutz bei TÜV Süd in Österreich

Barbara Hettche, Senior Consultant bei der Reclay Group, ergänzt: „Oft führen schon kleine Veränderungen zu wesentlichen Verbesserungen. Der Einsatz digitaler Technologie gewährleistet ein Maximum an Transparenz und ganzheitliche Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen. Wir können damit auch deutlich aufzeigen, an welchen Hebeln für etwaige Optimierungen angesetzt werden sollte. Damit entsteht schon während des Prüfungs- und Zertifizierungsprozesses Mehrwert für Unternehmen.“

Digitaler Zwilling der Verpackung

Der Prüfungs- und Zertifizierungsprozess dauert, abhängig vom jeweiligen Produkt, zwischen einem und drei Monaten. Nach einem entsprechenden Antrag werden Materialmuster sowie Produkt- und Prozessdaten eingeholt. Auf Basis der Produktprüfung sowie der werkseigenen Produktionskontrolle durch TÜV Süd erstellt das Expertenteam der Reclay Group einen digitalen Zwilling der Verpackung.

Diese Dokumentation von Materialien, Gewichten und Abmessungen ermöglicht die Berücksichtigung aller relevanten Einflussfaktoren für die Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen. Auf Wunsch kann dieser Schritt zudem durch den Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik & Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben wissenschaftlich begleitet werden.

Im Anschluss dokumentiert TÜV Süd die Ergebnisse in einem Audit- bzw. Endbericht. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Prüfungs- und Zertifizierungsprozesses ist das Zertifikat für drei Jahre gültig.

Quelle: TÜV Süd