Angetrieben von der Leidenschaft für Innovationen und dem Wunsch, die Druckindustrie zu verändern, konzentriert sich das Unternehmen darauf, OEM-Partnern auf der ganzen Welt fortschrittliche Druckkopf-, Modul- und Tintentechnologien zu Verfügung zu stellen. Gemeinsam werden schnelle, höchstauflösende und flexible Digitaldrucklösungen für die unterschiedlichsten Marktsegmente zu günstigen Konditionen entwickelt.
Zwischenbericht aus der Sicht eines Digitaldruckherstellers: Len Lauer, CEO von Memjet, einem der führenden Anbieter digitaler Tintenstrahltechnologie, bezieht Stellung zur Entwicklung der Druckbranche im laufenden Geschäftsjahr.
Herr Lauer, inzwischen liegen zwei Drittel des Jahres 2018 hinter uns. Wie beurteilen Sie den bisherigen Jahresverlauf für die Druckindustrie?
Len Lauer: In den USA ist das reale Bruttoinlandsprodukt im 1.Quartal 2018 um 2,3 Prozent gewachsen. Saisonbereinigt ist das BIP auch in Europa im ersten Quartal 2018 gestiegen. Produktionsumfang und Auftragslage signalisieren einen zunehmenden Optimismus sowohl bei den Verbrauchern als auch Kleinbetrieben. Für uns stellt sich nun die Frage, ob sich der zunehmende Optimismus auch auf der Makroebene auf das Wachstum in der Druckindustrie niederschlagen wird. Unsere Antwort lautet: Ja.
Wir haben festgestellt, dass Druckdienstleister und Zulieferer zunehmend optimistisch gestimmt sind. Diese positive Grundeinstellung spiegelt auch der 5. drupa Global Trends Report wider. Er basiert auf einer Umfrage unter mehr als 700 Druckdienstleistern und 200 Zulieferern und zeigt deutlich eine erhöhte Zuversicht der Druckindustrie gegenüber den Vorjahren.
Demnach ist die Stimmungslage bei 40 Prozent der befragten Druckdienstleister und 56 Prozent der Zulieferer „gut“ bis „positiv“ gegenüber nur 9 Prozent bzw. 5 Prozent der Druckdienstleister und Zulieferer, die leicht pessimistisch sind bzw. ihre Geschäftslage als „schlecht“ bewerten. Das ist ein enormer Unterschied gegenüber dem Stimmungsbarometer der Druckbranche vor zwei bis drei Jahren! Dieser Optimismus schlägt sich auch in der höheren Investitionsbereitschaft von Druckdienstleistern und Zulieferern nieder. Daher kann man bislang von einem relativ gesicherten positiven Trend für 2018 ausgehen.
Sie haben die steigende Investitionsneigung angesprochen. Welche Technologien liegen bei Neuanschaffungen im Trend?
Len Lauer: Wir beobachten eine deutliche Hinwendung hin zu Investitionen in digitale Drucktechniken. Das ist zum Großteil auch auf die Weiterentwicklungen im Inkjetdruck in den vergangenen Jahren zurückzuführen. Mittlerweile verfügt der Inkjetdruck über die vom Markt geforderte Druckgeschwindigkeit sowie eine hohe Druck- und Farbqualität zum Drucken auf den unterschiedlichsten Materialien.
Hinzu kommen die vergleichsweise niedrigeren Investitions- und Betriebskosten. Aus diesem Grunde bietet der Inkjetdruck attraktive Geschäftsmöglichkeiten für OEM-Hersteller und deren Endkunden sowie für Druckdienstleister in den verschiedensten Marktsegmenten, wie etwa dem Verpackungs-, Etiketten- und Akzidenzdruck, ja bis hin zum 3D-Druck.
Bemerkenswert im Zusammenhang mit dem drupa-Bericht ist die Aussage, dass Druckdienstleister gerade im Inkjetdruck Möglichkeiten zur Erschließung neuer Märkte sehen – eine Tatsache, die auch wir bei Memjet beobachten können. Eine Etikettendruckerei möchte beispielsweise in die Produktion von Faltschachteln einsteigen oder Druckdienstleister, die bisher ausschließlich Umschläge bedruckten, wollen nun zusätzlich Direktmailings herstellen.
Grundsätzlich haben die Teilnehmer der drupa-Umfrage in allen Bereichen ein starkes Wachstum angegeben. Auffallend ist dabei jedoch, dass das prognostizierte Umsatzwachstum umso höher ist, je spezialisierter der Markt ist, in dem die Druckunternehmen tätig sind.
Welche anderen Faktoren tragen zum Wachstum des Inkjetdrucks bei?
Len Lauer: Die Personalisierung ist ein starker Marktmotor und wird es auch bleiben. Allmählich wird den Druckdienstleistern klar, dass die Weiterentwicklung der digitalen Medien keine Bedrohung mehr darstellt. Vielmehr ist sie eine Möglichkeit zur Zusammenführung der digitalen Welt mit der Welt des Drucks, um so dem Endkunden die bestmögliche Erfahrung und den optimalen Service bieten zu können.
Diese Verbindung zwischen gedruckter und digitaler Kommunikation setzt ein Maß an Individualisierung voraus, für dessen Realisierung die Inkjettechnik prädestiniert ist.
Nehmen Sie beispielsweise ein Unternehmen, das Sneakers mit den von Kunden online bereitgestellten Motiven individuell fertigt. Dieser Hersteller nutzt einerseits die Werbemöglichkeiten für sich im Internet und kann andererseits die Bestellungen gleich online annehmen und durchführen.
Somit basiert das gesamte Produkt auf einem hohen Maß an Interaktion und Personalisierung mit dem Endkunden. Dieses Unternehmen könnte die personalisierte Kundenerfahrung auch auf die Verpackung ausdehnen, sodass jede Verpackung das gleiche Design hat wie das vom Kunden gewünschte Motiv für seine Schuhe. Es liegt auf der Hand, dass auch die Verpackung kundenindividuell gestaltet werden sollte. Damit wird der „gedruckte Teil der Kundenbeziehung“ ebenso persönlich wie die Online-Kundenerfahrung.
Was kann die Druckbranche im restlichen Jahresverlauf 2018 erwarten?
Len Lauer: Der Digitaldruck wird auch über das Jahr 2018 hinaus auf dem Vormarsch bleiben. OEM-Hersteller legen Wert auf Funktionen zur Unterstützung größerer Auflagen zu wettbewerbsfähigeren Kosten. Natürlich sind niedrige Anschaffungskosten weiterhin von Bedeutung. Wir gehen auch davon aus, dass die Nachfrage nach neuen Tinten, höherer Geschwindigkeit und neuen Funktionen steigen wird – nach Leistungsmerkmalen, die OEM-Herstellern und Druckdienstleistern die Erschließung neuer Geschäftsfelder ermöglichen. Sie können davon ausgehen, dass sich Memjet hierzu in den folgenden Monaten mit weiteren Entwicklungen und Integrationen einbringen wird.