Zur Verklebung kompostierbarer Kunststoffbeschichtungen entwickelte Follmann mit seinem Tochterunternehmen Sealock einen nachhaltigen Klebstoff aus biobasierten Rohstoffen.
Der Klimawandel macht ein Umdenken sowohl in der Industrie und Politik als auch beim Verbraucher unumgänglich. Ein wichtiges weltweites Ziel ist es, sich von fossilen Brennstoffen zu lösen und CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Mit seinem neu entwickelten Klebstoff aus regenerativen Rohstoffen bietet Follmann seinen Kunden die Möglichkeit, vollständig kompostierbare und somit umweltfreundliche Produkte herzustellen.
Allein in Deutschland werden laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamts jedes Jahr 2,8 Milliarden Coffee-to-go-Einwegbecher verbraucht, darunter 40 Prozent reine Kunststoffbecher und 60 Prozent Pappbecher, die jedoch auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtet und verklebt und somit wie die Einweg-Kunststoffbecher nicht umweltfreundlich sind.
Umweltfreundlicher Klebstoff
Um Einweg-Pappbecher vollständig kompostierbar zu machen, ist eine Umstellung auf ein umweltfreundliches Material für die Innenbeschichtung notwendig, was auch den Klebstoff betrifft. Mit der Entwicklung eines solchen Klebstoffes haben sich Follmann und sein Tochterunternehmen Sealock beschäftigt.
George Thomas, Technical R&D Manager bei der Sealock Group, befasste sich eingehend mit verschiedenen Bio-Rohstoffen, den dazugehörigen Lieferketten und dem Innovationspotenzial.
„Die Herausforderung bestand darin, geeignete nachwachsende Rohstoffe zu finden, die auch für Klebstoffanwendungen und die Klebstoffherstellung im industriellen Maßstab eingesetzt werden können. Auf Basis intensiver Forschung und Beschäftigung mit diesem Thema ist es uns schließlich gelungen, einen neuen biobasierten, thermoplastischen Klebstoff zu entwickeln, der u.a. für die Verklebung der umweltfreundlichen Innenbeschichtung von Pappbechern geeignet ist. Diese nachhaltige Alternative ersetzt die bisherige, umweltschädliche Verklebung der Beschichtungen.“
George Thomas, Technical R&D Manager bei der Sealock Group
Die im Klebstoff enthaltenen biobasierten Polymere werden aus regenerativen Quellen wie zum Beispiel aus Zuckerrohr oder Mais hergestellt. Der Vorteil ist, dass biobasierte, nachwachsende Rohstoffe den CO2-Ausstoß im Vergleich zu fossilen Rohstoffen in der Lieferkette reduzieren können. Das Gesamtprodukt leistet somit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz.
Vielseitige Anwendung möglich
Der Einsatz in Coffee-to-go-Bechern ist dabei jedoch nur eine von zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten. Aufgrund des im Oktober 2018 im Europäischen Parlament beschlossenen Gesetzesvorschlags, bestimmte Kunststoffprodukte ab 2021 zu verbieten wie beispielsweise Trinkhalme sowie Einweggeschirr und -besteck, stehen Hersteller unter Druck, umweltfreundliche Alternativen zu entwickeln und herzustellen. Auch für diese, wie etwa Papiertrinkhalme, aber auch für unterschiedliche Verpackungen wie zum Beispiel von Frühstückscerealien kann der neue nachhaltige Klebstoff zum Einsatz kommen.
„Zum Schutz der Umwelt und aus Verantwortung gegenüber jetzigen und künftigen Generationen sehen wir es als unsere Pflicht an, unseren Kunden nachhaltige Produkte und Lösungen zu bieten. Daher freuen wir uns, mit unserem neuen biobasierten, thermoplastischen Klebstoff ein umweltfreundliches Produkt zu liefern und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Circular Economy leisten zu können.“
Dr. Jörn Küster, Geschäftsführer von Follmann
Quelle: Follmann Chemie GmbH