Eine ganze Reihe von biobasierten Kunststoffen sind auch biologisch abbaubar. Diese besondere Werkstoff-Eigenschaft bringt für Anwendungen, bei denen die Produkte einsatzbedingt in der Umwelt verbleiben und nicht durch Sammelsysteme einer geregelten Abfallentsorgung zugeführt werden können, einen Umweltvorteil. Aber: viele dieser Anwendungen sind bisher noch nicht erfasst, insbesondere nicht hinsichtlich ihrer Marktrelevanz.
Daher fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) seit November das Projekt „BioSinn – Steckbriefe sinnvoll biologisch abbaubarer Produkte aus Basis von nawaRo“, das vom nova-Institut für politische und ökologische Innovation GmbH durchgeführt wird.
Das BioSinn-Projekt will Potenziale für biologisch abbaubare Kunststoffe aufzeigen, die bisher oft übersehen werden, da sich die öffentliche Debatte zu großen Teilen um Verpackungen dreht. Diese können in aller Regel eingesammelt und recycelt werden. BioSinn konzentriert sich daher gerade auf solche Anwendungen, in denen die Sammlung in der Praxis nicht oder kaum möglich ist.
Die Zusammenstellung von geeignete Anwendungen soll durch einen Experten-Beirat unterstützt werden. Ein erster Experten-Workshop ist am 10. Februar 2020 in Köln (Maternushaus) geplant.
Eine vorläufige Liste verschiedenen Anwendungen finden Sie unter: http://www.nova-institute.eu/biosinn-beirat/Biologisch_Abbaubare_Kunststoffe_in_sinnvollen_Anwendungen_Skizze.pdf
Das Ergebnis des Projekts wird eine Handreichung für Entscheidungsträger aus Industrie und Politik mit 25 Produktsteckbriefen der relevantesten Anwendungen sein. Für jedes Produkt wird erklärt, inwiefern der biologische Abbau eine sinnvolle und machbare Option ist und welche Substitutionsoptionen es für einen nachhaltigeren Kunststoffeinsatz gibt.
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)