Bluhm: Flaschen und Fässer mit Laser- und Inkjet-Anlagen kennzeichnen

Der Laser markiert jede Flasche zweizeilig mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum, dem minutengenauen Produktionszeitpunkt und einer weiteren Chargeninformation. (Bild: Bluhm Systeme GmbH)
Der Laser markiert jede Flasche zweizeilig mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum, dem minutengenauen Produktionszeitpunkt und einer weiteren Chargeninformation. (Bild: Bluhm Systeme GmbH)

Mehr als 400 Jahre alt und doch kein bisschen eingestaubt. So präsentiert sich die Brauerei Ustersbach Adolf Schmid KG: Die traditionsreiche Privatbrauerei in der Nähe von Augsburg kennzeichnet ihre Produkte mit hochmodernen Laser- und Inkjet-Anlagen aus dem Portfolio der Bluhm Systeme GmbH, einem Komplettanbieter für Kennzeichnungsanlagen aus Rheinbreitbach bei Bonn.

Seit 1605 befindet sich das Unternehmen im Privatbesitz der Brauerfamilie Schmid. In der Unternehmenschronik findet sich folgender Eintrag aus dem Jahr 1599: „… ein ziemlich neu erbautes Wirtshaus, darinnen eine Bräustatt, Backhütten, Badstuben, ferner zwei Stadel, Stallungen, Tanzhaus und Garten, alles mitten im Dorf an der Landstraße gelegen.“ Brauer damals ist Wolf Schmid, seine direkten Nachfahren führen bis heute die Privatbrauerei. Der Traditionsbetrieb liegt noch immer in der Mitte des 1000-Seelen-Dorfes im Augsburger Land, das beliebte Wirtshaus bis heute am ursprünglichen Platz.

In den boomenden 1960er-Jahren entwickelte sich aus der kleinen Landbrauerei ein fortschrittlicher Betrieb mit modernster Ausstattung. Die Ustersbacher Privatbrauerei sichert heute das Einkommen für 100 Beschäftigte und verfügt über einen Fuhrpark mit mehr als 20 Lkw. Der Hauptabsatz der Getränke liegt dabei in einem Umkreis von rund 100 Kilometern um den Schornstein.

Die „Private“ unter den Großbrauereien

Josef Geh, Leiter der Betriebstechnik, betont, dass trotz aller technischen Neuerungen und modernster Anlagen Ustersbacher Bier traditionell und handwerklich nach dem Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516 gebraut werde. Großen Wert legen die Braumeister bereits auf die Rohstoffauswahl, das Brauwasser stammt aus dem brauereieigenen 140 Meter tiefen Mineralwasserbrunnen im Herzen des Naturparks Augsburg Westliche Wälder.

Wichtig sei, dass man dem Bier Ruhe und Zeit zur Reife gebe, um beste Bierqualität zu erhalten. Das unterscheide einen mittelständischen Betrieb schon von den Großbrauereien – und sei ein entscheidender Faktor für eine hohe Bierqualität. Höhepunkt war 2015 die zum dritten Mal in Folge erhaltene Auszeichnung mit dem Bundesehrenpreis für höchste Bierqualität.

Neben einer Vielfalt von nicht weniger als elf Biersorten werden in der Ustersbacher Brauerei aber auch zahlreiche Erfrischungsgetränke hergestellt – seit einigen Jahren ergänzt das hervorragende Mineralwasser aus dem Brauereibrunnen das Portfolio. Die Getränke werden in Fässer und Flaschen abgefüllt.  Die Flaschenabfüllung erfolgt auf einer Anlage von Krones mit einer Abfüllleistung von 60.000 Flaschen pro Stunde.

„Direkt an dieser Anlage muss jedes einzelne Produkt zur Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit gekennzeichnet werden. Daher suchten wir ein Kennzeichnungssystem, das nicht nur extrem prozesssicher, leistungsstark und flexibel ist, sondern gleichzeitig problemlos in die beengte Anlage eingebaut werden kann“, erläutert Josef Geh.

Prozesssicher, flexibel und kompakt

Die Experten von Bluhm Systeme empfahlen Josef Geh einen CO2-Laser vom Typ e-SolarMark HD mit einer Leistung von 55 Watt. Seitdem kennzeichnet dieser Laser bei Ustersbacher absolut zuverlässig an fünf Tagen in der Woche bis zu 60.000 Flaschen pro Stunde. Das HD steht für „Heavy Duty“ und besagt, dass das Gerät in schwierigsten Produktionsumgebungen eingesetzt werden kann. Dank seines IP-65-Schutzes ist es nicht nur gegen Staub, sondern auch gegen Feuchtigkeit geschützt. Angesichts der 50 verschiedenen zu kennzeichnenden Produkte ist der Laser zudem äußerst flexibel einsetzbar: Bei einem Produktwechsel muss der Bediener lediglich den entsprechenden Parametersatz aus dem Menü des Steuerpanels auswählen.

Der an der Krones-Anlage installierte Laser e-SolarMark HD kennzeichnet auch in rauen Produktionsumgebungen zuverlässig. (Bild: Bluhm Systeme GmbH))

Der an der Krones-Anlage installierte Laser e-SolarMark HD kennzeichnet auch in rauen Produktionsumgebungen zuverlässig. (Bild: Bluhm Systeme GmbH)

Und auch mit den beengten Platzverhältnissen kommt das kompakte Gehäuse klar: Um den Laser optimal an der Anlage zu platzieren, entwickelten Techniker von Bluhm Systeme, Krones und der Ustersbacher Brauerei einen modifizierten Servokurventisch. Die befüllten Flaschen werden etikettiert und anschließend mit einer Vierteldrehung in eine Position gebracht, in der sie ideal gekennzeichnet werden können.

Dank des großen Codierfensters von 100 x 100 Millimeter konnte im Vorfeld für jedes Produktetikett die optimale Laserposition ermittelt werden. Der e-SolarMark codiert jede Flasche zweizeilig mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum, dem minutengenauen Produktionszeitpunkt und einer weiteren Chargeninformation. Auf Wunsch könnte das Gerät aber auch Seriennummern, Zähler, Barcodes oder Logos laserscharf mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Meter pro Minute beschriften.

„Die Kennzeichnungssysteme von Bluhm sind durchdacht und in allen Bereichen perfekt an unsere Anforderungen angepasst“, betont Josef Geh. „Das hat alles Hand und Fuß.“

Kennzeichnen von Bierfassdeckeln mit Tinte

Bei der Privatbrauerei Ustersbach werden nicht nur Flaschen, sondern auch Fässer gekennzeichnet. Die sogenannten Kegs sind kleine Bierfässer, die mehrfach verwendet werden. Daher erfolgt die Bedruckung lediglich auf dem Kunststoffverschlussdeckel. Als Kennzeichnungssystem kommt bei Ustersbacher ein Linx-Continuous-Inkjet-Drucker zum Einsatz: „In den meisten Betrieben werden die zu kennzeichnenden Produkte auf einem Förderband am Drucker vorbeigeführt. In unserer Fassabfüllung erfolgt das Handling der Fässer durch einen Roboter“, erklärt Josef Geh.

Ein Roboterarm führt die zu kennzeichnenden Gebinde zum Linx-Schreibkopf. So muss beim Wechsel auf andere Gebinde der Kopf nicht umgestellt werden. (Bild: Bluhm Systeme GmbH)

Ein Roboterarm führt die zu kennzeichnenden Gebinde zum Linx-Schreibkopf. So muss beim Wechsel auf andere Gebinde der Kopf nicht umgestellt werden. (Bild: Bluhm Systeme GmbH)

Dazu wurde der Linx-Druckkopf in etwa zwei Meter Höhe direkt neben der Keg-Anlage montiert und mit dem Roboter vernetzt. Der Roboter nimmt die befüllten und frisch verschlossenen Bierfässer aus der Abfüllanlage und führt sie unterhalb des Druckkopfs vorbei. Gleichzeitig schickt er dem Drucker ein Signal und startet damit die Kennzeichnung. Der Druckkopf bedruckt den Verschluss mit einem Haltbarkeitsdatum, der Produktionszeit und der Nummer der Abfülllinie. Anschließend stellt der Roboter das Fass auf einer Versandpalette ab.

„Das Verfahren ist genial, weil wir alle Gebindegrößen am Schreibkopf vorbeiführen können, ohne den Kopf umstellen zu müssen“, so Josef Geh.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Video von der Anwendung: Beschriften der Flaschen mit Laser.

Bedien- und wartungsfreundlich

Abgesehen davon sind Linx-Drucker äußerst bedienerfreundlich: Das Erstellen und Auswählen von Drucktexten ist dank der selbst erklärenden Menüführung sehr einfach. Sobald die Verbrauchsmaterialien einen gewissen Füllstand unterschreiten, gibt das Gerät eine entsprechende Meldung, damit genug Zeit zum Nachfüllen bleibt. Beim Ein- und Ausschalten laufen auf Knopfdruck Reinigungsautomatismen ab, bei denen das gesamte System von Tinte befreit und mit Solvent durchgespült wird. Alle Leitungen und sogar die Düse werden gründlich gesäubert, bevor sich das Gerät selbstständig ausschaltet.

Je nach Tintentyp müssen die Tinten- und Solventfilter nur etwa einmal im Jahr ausgetauscht werden. Bei den neueren Modellen der Linx-Drucker kann diese Wartung dank des sogenannten Easi-Change®-Moduls – einer Art Filterschublade – sehr leicht von den Bedienern selbst durchgeführt werden. Der allerneueste Linx-Drucker muss sogar nur etwa alle eineinhalb Jahre gewartet werden.

Bluhm Systeme auf der BrauBeviale 2018: Halle 4, Stand 313