Die Dekoration einer Torte ist eine Herausforderung: Mit Fondant, Streuseln und Perlen lassen sich wahre Kunstwerke erschaffen. Kunden der Städter GmbH aus Allendorf an der Lunda können sich ihre Streudekore individuell zusammenstellen. Gekennzeichnet werden die kleinen Streufläschchen mit Anlagen und Etiketten der Bluhm Systeme GmbH aus Rheinbreitbach.
Mit Streudekoren von Städter können Backwaren im Handumdrehen mit einem besonderen Motto versehen werden: Neben Sternen, Perlen und Schmetterlingen gehören auch saisonale Motive zum Sortiment. Mehr als 3.500 verschiedene Artikel hat der Backzubehörlieferant permanent auf Lager.
„Wir müssen pro Jahr über 300.000 Packungen etikettieren“, erklärt Betriebsleiter Jens Städter. „Da unsere Streudekore entweder in runde oder in eckige Kunststofffläschchen abgefüllt werden, haben wir eine Etikettieranlage gesucht, die beide Verpackungsformen gleichermaßen zuverlässig kennzeichnen kann.“
Aber nicht nur dabei wollte Städter flexibel bleiben: „Auch bei den Etikettengrößen entscheiden wir je nach Inhalt und Form, ob wir das Fläschchen voll- oder nur teilflächig bekleben wollen. Denn die Inhalte sind fast zu schön, um sie komplett zu verdecken“, erläutert Jens Städter.
Verschiedene Verpackungsformen
Diesen Wunsch nach Flexibilität erfüllt die Geset-749-Etikettieranlage von Bluhm Systeme. Sie etikettiert bis zu 80 Fläschchen pro Minute. Dazu stellen die Mitarbeiter bei Städter die Produkte händisch auf das Förderband der Anlage. Eine pneumatische Wechselvereinzelung garantiert, dass sich die Fläschchen immer im gleichen Abstand über das Band bewegen.
Sobald eine Fotozelle ein sich näherndes Produkt erkennt, setzt sich der Etikettenspender in Bewegung und schiebt das Etikett zur Spendekante vor. Während das Produkt dort vorbeifährt, bleibt das Etikett am Fläschchen haften und wird in der weiteren Bewegung „mitgenommen“.
Hinter der Spendekante befindet sich ein Wickelband, das die Produkte in eine Drehbewegung versetzt. Damit an dieser Stelle sowohl runde als auch eckige Fläschchen verarbeitet werden können, sorgt eine Moosgummileiste gegenüber dem Wickelband für den nötigen Gegendruck. So können sich die Etiketten automatisch um verschiedene Verpackungsformen wickeln.
Über eine Siemens-S7-Steuerung kann der Etikettierzeitpunkt genau definiert werden, damit die Etikettierung der eckigen Fläschchen immer genau an der Kante ansetzt. Die Produkte gelangen schließlich auf einen Auslaufdrehteller, von wo aus sie manuell verpackt werden können.
Unterschiedliche Etikettenmaterialien und -größen
Städter verwendet Etiketten aus der bluhmeigenen Etikettenproduktion. „Zur Rundum-Etikettierung setzen wir sogenannte No-Label-Look-Etiketten aus transparenter PE-Folie ein“, erklärt Jens Städter. „Sie lassen den Verpackungsinhalt durchscheinen und wurden mit einem speziellen Kleber versehen, der keine Blasen wirft.“
Die eckigen Fläschchen werden dreiseitig mit hellgrauen Etiketten beklebt, damit der Verpackungsinhalt an der vierten Seite sichtbar bleibt. Diese Etiketten sind kürzer als die „Rundum-Etiketten“. Damit die gleiche Informationsmenge auf die kleinere Fläche passt, wurde hier die Schriftgröße reduziert. Dank des Etikettenmaterials aus weißer Folie ist die kleinere Schrift trotzdem noch gut lesbar.
Bei Städter müssen die Etiketten gemäß der Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) eine Fülle von Informationen tragen: Inhaltsstoffe, mögliche Allergene, Chargennummer, Haltbarkeitsdatum und Verarbeitungshinweise. Und da das Unternehmen in mehr als 40 Länder exportiert, sind diese Angaben zudem noch in verschiedenen Sprachen erforderlich.
Jens Städter ist von der einfachen Erstellung der Druckdaten begeistert: „Unsere Mitarbeiter erstellen die verschiedenen Etikettenlayouts mit einem Etikettengestaltungsprogramm am PC und leiten sie via Netzwerk an das Druckmodul des Etikettenspenders weiter. Gedruckt wird chargenweise.“
Druckvorgang und Etikettierung entkoppelt
Da der Druck jedes einzelnen Etiketts ein paar Sekunden länger dauert als der eigentliche Etikettierprozess, leitet die Geset 749 die frisch gedruckten Etiketten in eine Art Warteschlange um: Die Entwickler von Bluhm nennen diese bewegliche Tänzerrolle „Shuttle“. Die Etiketten sammeln sich auf der gesonderten Rolle, bevor sie in einer höheren Geschwindigkeit auf die Produkte aufgespendet werden. So ermöglicht der „Shuttle“ die zeitliche Abkopplung des Druckvorgangs von der Etikettierung.
Anpassungsfähiges Baukastensystem
Das Baukastensystem der Geset-Etikettieranlagen von Bluhm Systeme lässt eine individuelle Anpassung an die jeweilige Kundenanforderung zu. Die verschiedenen Baureihen erfüllen unterschiedliche Aufgaben: Die Geset-100er-Anlagen sind z. B. günstige Einstiegsmodelle für einfache Etikettieraufgaben.
Geräte der 300er-Serie lassen sich über eine gesonderte Steuerung auf verschiedene Aufgaben wie die Rundum-Etikettierung einstellen. Am flexibelsten sind die 700er-Anlagen, die mit einem zusätzlichen Druckmodul zu Druck-Spende-Systemen aufgerüstet werden können.