Ganz schön smart: „Bluhmware Cockpit“ optimiert Etikettenproduktion

Bluhm fertigt jährlich mehrere Milliarden Etiketten: von Blankoetiketten, über Farbetiketten bis hin zu Spezialetiketten.
Bluhm fertigt jährlich mehrere Milliarden Etiketten: von Blankoetiketten, über Farbetiketten bis hin zu Spezialetiketten.

Mit der von Bluhm Systeme entwickelten Software „Cockpit“ können längst nicht mehr nur Kennzeichnungssysteme wie Drucker oder Codierer vernetzt, überwacht und gesteuert werden. Im Sinne der „intelligenten Fabrik“ wird Cockpit zunehmend zum Monitoring der kompletten Produktion eingesetzt. Jüngstes Einsatzbeispiel ist die Bluhm-eigene Etikettenproduktion am Standort Rheinbreitbach.

Auf zehn Druckmaschinen produziert Bluhm hier im Kundenauftrag jährlich mehrere Milliarden Etiketten aus fast 40 Millionen laufenden Metern Rohmaterial: als Rollen- oder Bogenware, als EDV-Etiketten, zu Logistik- oder Marketingzwecken. Für bunte Etiketten mit Farbbrillanz und Detailtreue steht eine Acht-Farben-Flexodruckmaschine zur Verfügung. „Hier den Überblick zu behalten ist nicht immer leicht“, gibt Matthias Brandl, Leiter der Etikettenproduktion, zu.

Er ist der Herr über die Etiketten: Matthias Brandl, Leiter der Etikettenproduktion bei Bluhm Weber.

Er ist der Herr über die Etiketten: Matthias Brandl, Leiter der Etikettenproduktion bei Bluhm Weber.

Vernetzung, Überwachung und Steuerung

Um die Maschinenauslastung weiter zu optimieren, wurden die Anlagen nun mithilfe der Cockpit-Software vernetzt. Das ermöglicht die Überwachung der Maschinen in Echtzeit und eine exakte Bestimmung der individuellen Laufzeiten. Ziel ist es, die Standzeiten systematisch zu minimieren und somit die Produktivität zu erhöhen. Die Ermittlung der kostenoptimalen Produktionsgeschwindigkeit hilft zudem, die Herstellkosten sukzessive zu reduzieren und den Kunden stets attraktive Preise bieten zu können. Optimierte Durchlaufzeiten ermöglichen darüber hinaus kürzere Lieferzeiten.

Um die Maschinenauslastung in der Eikettenproduktion weiter zu optimieren, hat Bluhm Systeme die Anlagen mithilfe der Cockpit-Software vernetzt.

Um die Maschinenauslastung in der Eikettenproduktion weiter zu optimieren, hat Bluhm Systeme die Anlagen mithilfe der Cockpit-Software vernetzt.

Cockpit ermittelt zahlreiche verschiedene Produktionskennzahlen (KPIs: Key Performance Indicators) wie Anlagenverfügbarkeit, Produktivität und Gesamtanlageneffektivität (OEE: Overall Equipment Effectiveness). Zur besseren Auswertung der Ergebnisse können diese auf Knopfdruck grafisch in Form von Kuchen-, Balken- und Liniendiagrammen dargestellt werden.

„Weil alle Maschinen übersichtlich abgebildet sind, behalten wir alles jederzeit optimal im Blick“, freut sich Matthias Brandl.

Auf einen Blick lassen sich Anlagenstillstände erkennen und zeitlich zuordnen.

Auf einen Blick lassen sich Anlagenstillstände erkennen und zeitlich zuordnen.

Frühwarnsystem verhindert Produktionsausfälle

Auf der Cockpit-Startseite sind alle einzelnen Anlagen in der Übersicht dargestellt. Von hier aus kann der Bediener schnell in die Einzeldarstellung der jeweiligen Maschine wechseln und so mit einem Klick den aktuellen Systemstatus abrufen. Dabei ermittelt die Software alle die Produktivität betreffenden technischen Daten wie zum Beispiel Materialstände, Wartungstermine etc.

„Jeder Produktionsstillstand – aus welchen Gründen auch immer – kostet nicht nur Nerven, sondern vor allem Geld. Außerdem bleibt für die wirklich wichtigen Aufgaben kaum Zeit“, erklärt Matthias Brandl.

Cockpit ermittelt Störquellen wie Gitterrisse oder anstehende Rollenwechsel. Über die Software lassen sich Toleranzgrenzen für diese Störquellen definieren, bei deren Unterschreitung frühzeitig Alarm ausgelöst wird. Das Frühwarnsystem hilft so, Produktionsausfälle zu vermeiden. Bei Störungen werden die betroffenen Anlagen rot markiert, sodass der Bediener auf einen Blick erkennt, wo Handlungsbedarf besteht. Nach entsprechender Konfiguration kann die Software eigenständig eine detaillierte Fehlerdiagnose durchführen.

Wie ein Tachometer: Mittels eines Sensors über dem an der rotierenden Welle angebrachten Reflektorband wird die Geschwindigkeit gemessen. Auch werden so Unregelmäßigkeiten bzw. Ausfälle erfasst.

Wie ein Tachometer: Mittels eines Sensors über dem an der rotierenden Welle angebrachten Reflektorband wird die Geschwindigkeit gemessen.

Im nächsten Schritt soll die Software an das ERP-System angebunden werden: „So können die Kundenaufträge bald automatisch an die Maschinen übermittelt werden“, freut sich Matthias Brandl. Da die Software in der Lage ist, den Zeitaufwand der aktuell in Produktion befindlichen Aufträge einzuschätzen, kann sie den Produktwechsel entsprechend optimal planen und die Maschinen bestmöglich auslasten. So ist Bluhm Systeme auf dem Weg zur „SmartFactory“, in der sich die Produktionsanlagen selbstständig überwachen, eigenständig konfigurieren und selbst optimieren.

Cockpit ist eine Webanwendung und läuft auf allen Plattformen. Die Software ist somit unabhängig vom installierten Betriebssystem und lässt sich auf unterschiedlichen Endgeräten wie PC, Tablet oder Smartphone installieren. Für verschiedene Benutzer können auf Wunsch individuelle Zugriffsrechte vergeben werden. Alle per Ethernet und WLAN ansteuerbaren Geräte lassen sich einbinden, entsprechend abbilden und sogar steuern. Das beinhaltet auch Webcams zur optischen Überwachung sensibler Produktionsabläufe. Dank der intuitiven Benutzerführung sind keine speziellen EDV-Kenntnisse notwendig.

Herstellung, Vertrieb und Service aus einer Hand – Systemlösungen für die Automatisierung und Identifikation

„Made in Germany“ sind die branchenübergreifenden Systemlösungen von Bluhm Systeme für die Automatisierung und Identifikation. Der Kennzeichnungsanbieter gehört zur weltweit agierenden BluhmWeber-Gruppe mit Hauptsitz in Rheinbreitbach.Hier entwickeln, konstruieren und fertigen mehrere Teams neue Beschriftungs- und Etikettiersysteme oder verbessern bereits bestehende. Ein eigenes Software-Team beschäftigt sich mit dem Thema Ansteuerung und Vernetzung. Die Kennzeichnungsanlagen gehen an Kunden in der ganzen Welt. Bluhm Weber hat in Europa mehrere Niederlassungen und arbeitet weltweit mit 56 Partnern zusammen.