Zurück in die Drogerie statt in den Gelben Sack: Die Drogeriemarktkette dm bietet ihren Kunden in ausgewählten Märkten die Möglichkeit bei ihr erworbene Kunststoffflaschen restentleert wieder abzugeben. Durch die Verpackungsrücknahme will man auf direktem Wege qualitativ hochwertiges Rezyklat für die Verpackungen der Eigenmarken gewinnen.
An der einjährigen Testphase werden etwa 150 dm-Märkte im Raum Karlsruhe und im Raum München teilnehmen. In den Märkten des Testgebiets können Kunden über die Aktionsfächer in den Recyclingboxen im Kassenbereich Kunststoffflaschen, die in den dm-Märkten oder über den Onlineshop dm.de erworben wurden, unabhängig von Farbe und Größe restentleert zurückgeben.
Rezyklatgewinnung durch Verpackungsrücknahme
Die abgegebenen Flaschen werden mit der bereits vorhandenen Logistik ressourceneffizient zu einem Recycler in der Nähe transportiert. Dort werden sie gewogen und laut Unternehmensangaben zu qualitativ hochwertigem Rezyklat aufbereitet, dann sollen sie von einem Flaschenhersteller wieder zu Kunststoffflaschen für die dm-Marken verarbeitet werden. Durch den Einsatz von Rezyklaten in den Verpackungen der dm-Marken möchte dm Drogerie Markt bis 2025 erreichen, dass 90 Prozent der Non-Food-Kunststoff-Produktverpackungen mindestens 50 Prozent Rezyklat enthalten.
„Erst wenige Rezyklate, die aus Verpackungen gewonnen wurden, erfüllen bislang die qualitativen Anforderungen, um daraus wieder Verpackungen herzustellen. Für uns wird spannend sein, ob und in welchem Umfang unsere Kunden den Service der Verpackungsrücknahme annehmen und welche Ressourcen wir selbst einsetzen müssen, um die notwendige Qualität der Rezyklate zu erzielen.“ Kerstin Erbe, dm-Geschäftsführerin für das Ressort Produktmanagement
Das an den Tag gelegte Engagement ist eingebettet in einen gesamtheitlichen Unternehmensansatz, der auf Verpackungen reduzieren, Recyclingmaterial einsetzen und Recyceln setzt. „In der Produktentwicklung und Herstellung von Verpackungen verfolgen wir drei Ziele: Wir möchten so wenig Material wie nötig, so viel Recyclingmaterial wie möglich und zudem maximal recyclingfähige Verpackungen einsetzen“, erklärt Kerstin Erbe.
Neben diesem Pilotprojekt setzt sich die Drogeriemarktkette auch auf anderen Wegen für die Kreislaufwirtschaft ein. Bereits 2018 gründete dm gemeinsam mit Händlern, Produkt- und Verpackungsherstellern, den deutschen Dualen Systemen, Abfallwirtschaftsunternehmen, Recyclingunternehmen sowie Vertretern der Wissenschaft und Politik das Forum Rezyklat zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Zudem wurde im Rahmen des Forum Rezyklat die Notwendigkeit der Entwicklung weiterer Rezyklat-Standards sehr früh erkannt, was zur Gründung des Konsortiums Cospatox geführt hat.
Quelle: dm Drogerie Markt
packaging journal TV Talk: Neue Standards für Kunststoff-Rezyklate