Doris Peters
CosPaTox Konsortium
Essigreiniger und Balsamico-Essig, Körper- oder H-Milch. Jedem ist klar, dass es sich dabei um vollkommen verschiedene Produkte handelt. Wenn es aber darum geht, sie in recycelten Kunststoff zu verpacken, werden Haushalts- und Lebensmittel immer noch gleich behandelt. Das möchte ein Konsortium ändern, das aus dem Forum Rezyklat hervorgegangen ist und mittlerweile fast 50 Mitglieder zählt.Â

Über Motivationen und die ehrgeizigen Ziele des jetzt an den Start gegangenen CosPaTox-Konsortiums haben wir mit der Projektmanagerin Doris Peters gesprochen.
Frau Peters, kann man sagen, durch dieses neu gegründete Konsortium soll die Rezyklat-Entwicklung jetzt noch einmal richtig Fahrt aufnehmen?
An diesen Standards fehlt es ja noch für hochwertige PCRs. Wie können die denn am Ende des Prozesses aussehen?
Um welche Verpackungen geht es Ihnen da im Besonderen?
Das ganze Interview im packaging journal TV Talk
Ziel Ihrer Arbeit ist es also, dass mehr Rezyklate eingesetzt werden können und der Anteil an recycelten Verpackungen steigt?
Nun muss man ja auch sagen: So ganz freiwillig passiert das alles nicht. Das ist natürlich eine Reaktion auch auf schärfere EU-Regeln. Wie sehr sitzt Ihnen da die Politik im Nacken?
Das Spannende an Ihrem Konsortium ist ja, dass wirklich Unternehmen aus der gesamten Wertschöpfungskette dabei sind. Das ist sinnvoll, aber vielleicht nicht immer leicht, weil viele ganz unterschiedliche Erwartungen haben?

Das alles ist eine große Herausforderung in einem spannenden Prozess, bei dem es aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher, sicher auch Vertreterinnen und Vertreter der Politik gibt, die sagen, machen wir es doch am besten in Zukunft ganz ohne Kunststoff. Ist eines Ihrer Ziele, auch klarzumachen, dass es ohne Kunststoff eben nicht geht? Und geht das gemeinsam besser?
Ihr Wunsch sei uns Befehl. Deswegen fragen wir zur Halbzeit in einem Jahr gerne wieder nach. Für heute, herzlichen Dank für das Gespräch!
CosPaTox steht für Cosmetics, Packaging and Toxicology (Kosmetik, Verpackung und Toxikologie). Ziel ist es, bisher fehlende spezielle Sicherheitsstandards für hochwertige Post-Consumer-Kunststoffrezyklate (PCRs) für Kosmetika und andere Haushaltsverpackungen zu schaffen.
Das Konsortium besteht aus großen europäischen Markenartiklern der Kosmetikindustrie, der Hygiene- sowie der Wasch- und Reinigungsmittelbranche in Zusammenarbeit mit Recyclingunternehmen, Kunststoffherstellern und Kunststoffverarbeitern. Der Zeitrahmen ist ehrgeizig: Innerhalb von 24 Monaten will CosPaTox die Ergebnisse dieser Arbeit veröffentlichen.
Erschienen in packaging journal 6/2021
Außerdem in dieser Ausgabe:Â
Etikettieren und Kennzeichnen:
Produkte und Verpackungen authentifiziertbar machen
Nachhaltigkeit:
Neue Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen
Transportverpackungen:
Markenbotschafter und nachhaltige Beschützer
und vieles mehr
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