Felga Etiketten aus Bad Zwischenahn ist spezialisiert auf die Herstellung von robusten Kunststoffetiketten. Und die setzt das mittelständische Unternehmen werbewirksam in Szene, etwa indem es zwei Etikettenvarianten in einem Wetterballon bis in 35 Kilometer Höhe steigen lässt.
„Wir hatten bisher Glück, denn wir arbeiten in einer speziellen Branche, der es gut geht. 60 Prozent unserer Etiketten verkaufen wir in die grüne Branche. Da die Menschen in diesem Sommer weniger in Urlaub gefahren sind, haben sie mehr Gartenprodukte gekauft. Und auch mit der Fertigung in unserem Werk bei Udine in Norditalien hatten wir Glück, denn wir waren nicht von Schließungen betroffen. So sind wir bisher gut durch die Krise gekommen.“ Philip Grimm, Geschäftsführer Felga Etiketten
Zu Beginn der Corona-Pandemie habe es allerdings teilweise Lieferschwierigkeiten bei den Materiallieferanten gegeben. „In der Regel kaufe ich aber für sechs Monate ein, sodass eine Vielzahl von Materialien und Farben jederzeit abrufbar im Lager bereitliegt. Daher sind wir auch in der Krise nicht in Produktionsschwierigkeiten gekommen.“
Die verwendeten Kunststoffmaterialien – HDPE, LDPE, PE, PVC, PET, Polyart, Tyvek, Polyester – kauft Grimm nicht etwa in China, sondern überwiegend in Deutschland, Luxemburg und England. Momentan lagert das Unternehmen in jeder freien Ecke der 2.000 Quadratmeter großen Produktionsstätte wieder größere Mengen ein, um gerüstet zu sein, falls es noch einmal Engpässe geben sollte. Und: „In den letzten sieben Jahren haben wir unseren Umsatz verdoppelt, sodass jetzt auch ein vorübergehender Umsatzrückgang zu verkraften wäre.“
Werbewirksames Marketing
Das kleine Unternehmen setzt auf sein Alleinstellungsmerkmal: die Spezialisierung auf witterungsbeständige Kunststoffetiketten, und weiß dies auch werbewirksam in Szene zu setzen. Vor einigen Jahren demonstrierte Grimm die Wetterbeständigkeit seiner Etiketten, indem er zwei Etikettenvarianten und eine Topfpflanze in einem Wetterballon bis in die Stratosphäre steigen ließ. Zwei Hochleistungskameras filmten den spektakulären Flug bis in 35 Kilometer Höhe sowie die Rückkehr zur Erde an einem Fallschirm.
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2017 machte Felga in einem weiteren Video mit einer Apple-Parodie auf sich aufmerksam. Titel: Wenn Felga wie Apple werben würde. Oder Philip Grimm schickt einen Kurier mit einer Expresslieferung frisch produzierter Etiketten im Laufschritt über die Alpen und mit einem Gleitschirm direkt zum Kunden – ebenfalls in einem Video zu sehen.
Felga Etiketten fertigt seit 1978 schwerpunktmäßig hochwertige Kunststoffetiketten in zahlreichen Formaten und Ausführungen, Größen und Farben. Dazu gehören gängige Standardetiketten ebenso wie Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch. Dazu gehören wasser-, öl- und fettresistente, schmutzabweisende, witterungs- und UV-beständige Etiketten. Das Unternehmen verfügt neben dem umfangreichen Rohmateriallager über eine eigene Klischee- und Reproabteilung und zehn moderne Buch- und Flexodruckmaschinen. Zusammen mit Weiterverarbeitungsmaschinen und Stanzwerkzeugen erreicht Felga eine Bandbreite von mehr als 1.000 Formaten.
Etiketten werden weltweit exportiert
Die Etiketten, darunter Thermotransfer-, Schlaufen-, Steck,- Lebensmittel- und Klebeetiketten, kommen in so unterschiedlichen Branchen wie Gartenbau, Lebensmittel und Logistik, Handel und Dienstleistung, Stahl- und Metallindustrie, Elektronik, Maschinen- und Automobilbau zum Einsatz – rund 200 Millionen Stück jedes Jahr. „60 Prozent der Etiketten liefern wir an Baumschulen, das ist unser Schwerpunkt. Die übrigen 40 Prozent gehen in die Industrie, u. a. auch in die Lebensmittelverpackung oder in die Fleischverarbeitung. Unsere gelben oder roten Schlauchetiketten findet man dort beispielsweise an den typischen roten E2-Kisten. Dank ISEGA-Zertifizierung sind unsere Etiketten für den Lebensmittelkontakt zugelassen.“
Felga Etiketten werden weltweit vertrieben, 70 Prozent der Produktion gehen in den Export. So verwundert es nicht, dass das Vertriebsteam fünf Sprachen spricht und auch die Website in sechs Sprachen verfügbar ist. „Wir sehen uns außerdem in der Verantwortung, den Lebenszyklus eines Etiketts von der Herstellung bis hin zum Recycling nachhaltig zu gestalten. Daher betreiben wir u. a. unsere Produktionshalle über eine Solaranlage auf dem Dach mit Ökostrom und achten darauf, dass unsere Produktionsabfälle sachgerecht entsorgt und recycelt werden“, sagt Philip Grimm.