Ein neues vollautomatisiertes Schraubkappenverschließsystem für Blasformbetriebe und Abfüllunternehmen hat der Augsburger Anlagenbauer „Getecha“ entwickelt. Es bietet mehr Flexibilität und hohe Prozesssicherheit.
Die Neuentwicklung mit moderner Steuerungs- und Sensortechnik und präzise regelbaren Servoantrieben löst nach Angaben von Getecha einige der häufigsten Probleme beim automatisierten Verschließen von Kunststoffkanistern. Sie laufe bereits erfolgreich als Zwei-Linien-Lösung bei einem Kunststoffkanisterhersteller.
Beim automatisierten Verschließen von Plastikkanistern mangele es häufig an Genauigkeit, Flexibilität und dem maschinellen „Feingefühl“, erläutert Getecha. Die Folgen: undichte Schraubverschlüsse, gequetschte Dichtungsringe oder auch ein hoher Aufwand beim Wechsel der Kanistergrößen.
Kompaktes System passt an zwei Punkte des Kanisterhandling
Die kompakte Systemlösung von Getecha – inklusive Fördertechnik belegt sie eine Fläche von 2.000 mal 3.500 Millimeter – verspricht hier Besserung: Der Verschlussprozess werde präzise, wiederholgenau, mit passgenau dosierter Kraft und schonend ausgeführt. Drehmoment, Anzugsmoment, Drehtempo und Umdrehungszahl der Motoren könnten exakt programmiert werden. Auf diese Weise werde beispielsweise die Funktionstüchtigkeit von PE-Dichtringen gewährleistet.
An zwei Punkten des Kanisterhandlings kann die Schraubkappenverschlusslösung von Getecha eingesetzt werden: beim Aufsetzen und losen Eindrehen der Kappen in den Gewindeverschluss der leeren Kanister direkt hinter der Blasformmaschine und beim endgültigen, flüssigkeitsdichten Verschließen der vollen Behälter nach der Abfüllung.
Hohe Wiederholgenauigkeit und kurze Zykluszeit
Die Funktionsweise ist jeweils ähnlich: Während die Kanister über ein kurzes Förderband einlaufen, werden die Kappen über einen Steig- und einen Wendelförderer vereinzelt und dem Schraubmodul zugeführt. Jeder einzelne Kanister wird pneumatisch an der definierten Position fixiert und kurz darauf vom Schraubmodul von oben angefahren. Das Aufschrauben erfolgt dann schnell, mit hoher Wiederholgenauigkeit sowie mit der gebotenen Rücksicht auf die Gewinde und die Dichtringe.
Die Zykluszeit beträgt nach Angaben des Herstellers je nach Kanistergröße zehn bis 15 Sekunden. Integriert sind eine dynamische Drehmomentprogrammierung und ein Kontrollmechanismus für den Schraubvorgang. Defekte Gewinde werden sofort erkannt. Optional ist eine Dichtigkeitsprüfung erhältlich.
Unterschiedliche Kanistergrößen ohne Umrüstung verarbeiten
Getecha hebt die hohe Flexibilität der Anlage hervor. Ohne Umrüstung könnten unterschiedliche Kanistergrößen bearbeitet werden. Die Anpassung an verschiedene Kappentypen erfordere nur minimalen Aufwand. Verarbeitet werden können Kanister mit wechselnden Höhen von 300 bis 600 Millimeter und Breiten von 150 bis 300 Millimeter. Lediglich der Footprint der Kanister gilt als feste Größe und muss identisch sein. Der Durchsatz betrage bis zu 330 Kanister pro Stunde.
Flexibel kann auch die Einbindung des Schraubkappenverschließautomaten in die IT- und Steuerungsinfrastruktur der Anwender gehandhabt werden. Das System kann mit einem kundenseitigen Leitrechner oder dem Netzwerk verbunden werden. Dann kann es synchron zur Taktung der vorangehenden Produktion arbeiten.
Die Prozessdaten unterschiedlicher Verschließszenarien mit verschiedenen Kanistern, Kappen und Anforderungen an die Schraubdynamik lassen sich in der Anlagensteuerung oder in übergeordneten IT-Systemen archivieren. Der optionale Einbau von Druckern, Etikettieren und Scannern gehört zum Leistungsspektrum von Getecha.