Dr. Guido Stebner, der Chief Technology Officer (CTO) der Vetropack-Gruppe, hat zu Beginn des Jahres den Vorsitz der International Partners in Glass Research (IPGR) übernommen und tritt damit die Nachfolge von Vetropack-CEO Johann Reiter in der IPGR an. Die Forschungsorganisation hat sich zum Ziel gesetzt, die Wettbewerbsfähigkeit von Glas in der Verpackungsindustrie durch Forschungs- und Entwicklungsprogramme und die individuelle Zusammenarbeit ihrer Mitglieder zu steigern.
Um dieses Ziel zu erreichen, fördert die IPGR den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen der Industrie, den Hochschulen und der öffentlichen Hand.
“Als internationale Forschungsorganisation bündeln wir die vorwettbewerblichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unserer Mitglieder und befassen uns mit den drängenden Fragen unserer Branche, wie etwa der Reduzierung der CO2-Emissionen bei der Herstellung unserer Produkte. Dazu arbeiten wir eng mit akademischen Einrichtungen wie der RWTH Aachen oder der Montanuniversität in Leoben, aber auch mit öffentlichen Stellen wie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und anderen weltweit tätigen Glasherstellern zusammen.”
Guido Stebner, IPGR-Vorsitzende
Die Nähe zu den Produktionsstätten der Forschungsorganisation ist von Vorteil, wenn es darum geht, Ergebnisse, die im Labor oder bei der Computermodellierung gewonnen wurden, in größerem Maßstab umzusetzen. So wurden beispielsweise die Schmelzöfen des Vetropack-Werks in Trezzano sul Naviglio (Italien) am Ende ihrer Lebensdauer in einem Testprogramm, dem “No Soda Trial”, eingesetzt. Während des zehntägigen industriellen Großversuchs wurde die Rohstoffmischung so verändert, dass die Zugabe von Natriumcarbonat, einer der Hauptquellen für CO2-Emissionen, nicht mehr notwendig war. Die Forscher untersuchten das Schmelzverhalten der Mischung und wiesen die Formbarkeit von Flaschen aus der natriumcarbonatfreien Schmelze nach.
Im Innovationszentrum von Vetropack in Pöchlarn (Österreich) wurde eine industrielle Anlage zur Beschichtung von Formen aufgebaut. Ziel des Projekts “Dry Glass Forming” ist es, durch die Auswahl geeigneter Beschichtungen das Anhaften des Glases an der Formenoberfläche zu verhindern und damit die manuelle oder automatische Schmierung der Formen überflüssig zu machen. Dieser Ansatz würde Schmiermittel auf Mineralölbasis einsparen, was sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht Vorteile bietet. Die ersten beschichteten Formen wurden bereits in den Betrieben von IPGR-Mitgliedern eingesetzt – mit vielversprechenden Ergebnissen.
Dr. Guido Stebner ist seit dem 1. Januar 2021 Chief Technology Officer (CTO) der Vetropack-Gruppe für Technik und Produktion. Er schloss 1991 sein Studium der Metallurgie an der Technischen Universität Clausthal ab und promovierte 1997 an der RWTH Aachen.
Quelle: Vetropack