Heineken: Eröffnung neuer Produktionsstätte in Mexiko

Herzstück der vier KHS-Linien im Heineken México-Werk ist jeweils der Flaschenfüller Innofill Glass DRS mit einer Leistung von bis zu 80.000 Flaschen pro Stunde. (Bild: KHS Gruppe)
Herzstück der vier KHS-Linien im Heineken México-Werk ist jeweils der Flaschenfüller Innofill Glass DRS mit einer Leistung von bis zu 80.000 Flaschen pro Stunde. (Bild: KHS Gruppe)

In jeder Hinsicht setzen Heineken und KHS mit der neuesten und einer der größten Brauereien in Mexiko Maßstäbe: Über seine beeindruckenden Dimensionen hinaus ist das Werk vor allem unter dem Aspekt ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit ein echtes Vorbild.

Bereits 2006 wurde das Potenzial für den Start eines der wichtigsten Greenfield-Projekte in der Geschichte des mexikanischen Brauwesens wahrgenommen: Cervecería Cuauhtémoc Moctezuma wollte seine siebte Produktionsstätte in Meoqui im Bundesstaat Chihuahua im Norden des Landes errichten. Neun Jahre später wurden die Pläne durch Heineken México abgeschlossen, das die Brauerei zwischenzeitlich übernommen hatte.

Mit der Ansiedlung in Meoqui schließt Heineken eine geographische Lücke im Norden Mexikos. Der strategische Standort optimiert das Produktions- und Vertriebsnetzwerk des Unternehmens. Zudem verfügt die Region über eine gute Infrastruktur, bietet qualifizierte Mitarbeiter und eine lokale Regierung, die gezielt die wirtschaftliche Entwicklung fördert.

Das Logo zeigt die beiden bedeutenden aztekischen Kaiser und Namensgeber der Brauerei Cuauhtémoc und Moctezuma im Profil. (Bild: KHS Gruppe)

Das Logo zeigt die beiden bedeutenden aztekischen Kaiser und Namensgeber der Brauerei Cuauhtémoc und Moctezuma im Profil. (Bild: KHS Gruppe)

Größter Heineken-Standort weltweit

Mit einer Kapazität von 5 Millionen Hektolitern jährlich entstand auf der grünen Wiese die größte Produktionsstätte der Heineken-Gruppe weltweit. Zu den 500 in der Brauerei selbst neu geschaffenen Arbeitsplätzen kommen noch 1.500 indirekte Stellen hinzu. Das Areal ist so ausgelegt, dass eine Ausweitung mittelfristig möglich ist.

Welche überragende Bedeutung der mexikanische Markt für Heineken hat, zeigen einige Zahlen von 2016: Die mexikanische Niederlassung trug einen Anteil von 16 Prozent zum Absatz, 12 Prozent zum Umsatz und 15 Prozent zum Gewinn der Niederländer bei – schon vor der Inbetriebnahme des neuen Werks. Und – noch wichtiger – im selben Zeitraum wuchs Heineken México nach Menge um 4, nach Wert um 8 und beim Profit sogar um stolze 16 Prozent. Vor diesem dynamischen und auch künftig äußerst erfolgversprechenden Hintergrund erstaunt es wenig, dass man sich entschloss, hier rund 400 Millionen Euro zu investieren – mehr als je zuvor.

Carta Blanca, die erste Biermarke der Cervecería Cuauhtémoc, wird seit 1890 gebraut und vermarktet. (Bild: KHS Gruppe)

Carta Blanca, die erste Biermarke der Cervecería Cuauhtémoc, wird seit 1890 gebraut und vermarktet. (Bild: KHS Gruppe)

Insgesamt sechs Linien umfasst das Vorzeigeprojekt, vier davon wurden durch KHS geliefert und in Betrieb genommen: Zwei Glaslinien für 355-Milliliter-Einwegflaschen, eine für 325-Milliliter Mehrwegflaschen – alle mit einer Leistung von jeweils bis zu 40.000 Flaschen pro Stunde – sowie eine weitere für bis zu 28.000 947-Milliliter- Einweg- beziehungsweise -Mehrwegflaschen pro Stunde. Das Maschinenprogramm umfasste nahezu das gesamte KHS-Sortiment.

„Wir sind seit mehr als 40 Jahren miteinander im Geschäft. Da ist doch klar, dass wir uns ganz auf die sorgfältigen, bewährten und modernen Prozesse verlassen können, die KHS als erstklassiger Anlagen-und Maschinenbauer mit seinen hochqualifizierten Technikern auszeichnen. Schließlich ist es eine echte Herausforderung, ein so großes Werk zu bauen.“
Eusebio Reynoso Razo, Werksleiter in Mexiko

Für KHS ist Mexiko durchaus vertrautes Pflaster, steht doch seit 1992 in Zinacantepec eines seiner 11 eigenen Werke. „Bei Heineken México verfügen wir landesweit über eine Installed Base von rund 80 Maschinen“, sagt Mario Perez, bei KHS Mexico Sales Manager North Zone. „Dazu zählen vor allem Füller, Verpackungsmaschinen und Pasteure.“

Eine Besonderheit des mexikanischen Getränkemarktes ist die Sekundärverpackung von bis zu 20 Bierflaschen in Mehrweg-Pappkartons. (Bild: KHS Gruppe)

Eine Besonderheit des mexikanischen Getränkemarktes ist die Sekundärverpackung von bis zu 20 Bierflaschen in Mehrweg-Pappkartons. (Bild: KHS Gruppe)

Maximale Flexibilität

Hier werden zwei Biertypen, sechs Bierstile und 13 Marken produziert – neben Heineken unter anderem Tecate, Dos Equis und Indio. Angesichts dieses Sortiments, das in unterschiedliche Behälter verschiedener Größe abgefüllt wird, ergibt sich eine riesige Vielfalt an Stock Keeping Units (SKUs) und eine große Zahl an möglichen Kombinationen.

Das erfordert möglichst kurze Umrüstzeiten bei den Formatwechseln und maximale Flexibilität in der Etikettierung. Hinzu kommt eine Besonderheit hinsichtlich der Sekundärverpackung: Anstelle von Plastikkästen kommen Mehrweg-Pappkartons mit je 12 oder 20 Flaschen zum Einsatz, deren Handling eine gewisse technische Herausforderung darstellt.

Doch schon in den ersten Monaten wurden auf den vier KHS-Linien mehr als 30 verschiedene SKUs verarbeitet und mehr als 1,2 Millionen Hektoliter in Glasflaschen abgefüllt und verpackt.

Ganz entspannt kann Werksleiter Eusebio Reynoso Razo auf die Installation und Inbetriebnahme von vier KHS-Linien zurückblicken. (Bild: KHS Gruppe)

Ganz entspannt kann Werksleiter Eusebio Reynoso Razo auf die Installation und Inbetriebnahme von vier KHS-Linien zurückblicken. (Bild: KHS Gruppe)

„Wir haben viele gemeinsame Erfolgserlebnisse erzielt – von der Installation über die Inbetriebnahme bis hin zu dem Moment, als die ersten gefüllten Produktpaletten auf den Transporteuren ausliefen.“
Eusebio Reynoso Razo, Werksleiter in Mexiko

Vorbildlicher Ressourceneinsatz

Die zweite große Herausforderung betrifft die Nachhaltigkeit: Gemäß seiner Selbstverpflichtung ‚Brewing a better world‘ versteht Heineken México sich als Vorreiter. Entsprechend wurde das Werk in Meoqui nach den modernsten Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft errichtet – mit Fokus auf erneuerbare Energien und eine effiziente Nutzung von Wasser.

Der Strom stammt aus erneuerbaren Quellen. In den Fenstern der Brauerei befinden sich beispielsweise Photovoltaikzellen, die alleine rund 12 Prozent der am gesamten Standort benötigten Elektrizität erzeugen – der Rest stammt aus Windkraft.

Dank innovativer Technologie verbrauchen die Innoclean-Reinigungsmaschinen von KHS deutlich weniger Wasser und Energie als bisher. (Bild: KHS Gruppe)

Dank innovativer Technologie verbrauchen die Innoclean-Reinigungsmaschinen von KHS deutlich weniger Wasser und Energie als bisher. (Bild: KHS Gruppe)

Mittels Abwasseraufbereitung gelingt zudem die Versorgung sämtlicher Einrichtungen, Grünflächen sowie die Verwendung von Biogas in Kesseln. Erklärtes Ziel ist es, die Heineken-Brauerei mit dem weltweit geringsten Wasserverbrauch zu werden – bis 2020 will man in diesem Werk mit nur zwei Litern Wasser pro Liter Bier arbeiten.

Auch um dieses Ziel zu erreichen, hat man sich für die nachhaltigen Anlagen von KHS entschieden: Die Reinigungsmaschinen, die neben den Pasteuren generell zu den größten Wasserverbrauchern in einer Linie zählen, sind mit neuester Technologie gespickt, die sowohl die Wassermenge drastisch reduziert als auch den Energieverbrauch spürbar verringert.

Qualifizierung vor Ort

Hilfreich ist dabei auch die einfache Bedienbarkeit der Anlagen für das Personal vor Ort. Dafür wurde frühzeitig mit der Auswahl und Qualifizierung der werkseigenen Mitarbeiter begonnen – mit tatkräftiger Unterstützung durch KHS: Um sicherzustellen, dass die Linien ordnungsgemäß laufen und eine gute Effizienz aufweisen, wurde das 40 Techniker umfassende lokale Wartungspersonal geschult und gecoacht – auch künftig eine wichtige Aufgabe.

Ein funktionierendes Team: Mario Perez, Sales Manager North Zone, KHS Mexico, Eusebio Reynoso Razo, Werksleiter Meoqui, Heineken México, und Ricardo Laguna Sales Manager North Zone, KHS Mexico (von links nach rechts). (Bild: KHS Gruppe)

Ein funktionierendes Team: Mario Perez, Sales Manager North Zone, KHS Mexico, Eusebio Reynoso Razo, Werksleiter Meoqui, Heineken México, und Ricardo Laguna Sales Manager North Zone, KHS Mexico (von links nach rechts). (Bild: KHS Gruppe)

Heineken und KHS als weltweite Partner 

Seit Jahrzehnten verbindet Heineken und KHS eine strategische Beziehung, wie eine Vielzahl an erfolgreichen Projekten eindrucksvoll belegt „México nutzt unser gesamtes Produktportfolio. Man spürt, dass Heineken bei aller Größe immer noch ein Familienunternehmen ist: Es gibt immer eine Langzeitsicht auf Beziehungen, ein partnerschaftliches und faires Verhältnis.“
Ramona Brenner, Global Key Account Manager bei KHS

Neben Meoqui in Mexiko wurden innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre unter anderem folgende größeren Linienprojekte für Heineken realisiert:

  • Port-au-Prince, Haiti: Mehrweg-Glaslinie (bis zu 40.000 Flaschen pro Stunde)
  • Ho-Chi-Minh-City, Vietnam: Mehrweg-Glaslinie (bis zu 54.000 Flaschen pro Stunde)
  • Vialonga, Portugal: Einweg-Glaslinie (bis zu 55.000 Flaschen pro Stunde)
  • Itu, Brasilien: Dosen-Linie (bis zu 120.000 Dosen pro Stunde)

Quelle: KHS Gruppe