Die Höcker Polytechnik GmbH gehört heute zu Europas führenden Anbietern von Absaug- und Filtertechnik. Die Experten von Höcker entwickeln und fertigen komplette Entsorgungskonzepte für die Verpackungs- und Faltschachtelindustrie, die Wellpappen- und Papierhersteller und natürlich auch für den Holz-, Papier-, Kunststoff- und Metallbereich. Doch all das begann 1962 ganz klein, aber ambitioniert.
Am Anfang einer erfolgreichen Unternehmensgeschichte steht immer ein Mensch, der seine Arbeit liebt und die Welt etwas besser oder funktioneller machen möchte. Auch die Höcker Polytechnik GmbH aus dem niedersächsischen Hilter am Teutoburger Wald ist da keine Ausnahme.
Start in einer kleinen Werkstatt
Vor mehr als 55 Jahren startete im Jahr 1962 der Unternehmensgründer Günther Höcker in Bad Laer mit drei Mitarbeitern. Das hochmotivierte Team begann, Absauganlagen für Tischlereien zu fertigen. Für den passionierten Handwerker ein perfektes Aufgabenfeld: Hier konnte er seine Begeisterung für Metallarbeiten mit Technik kombinieren und seine hohen Qualitätsansprüche ausleben.
Mit jedem Jahr wuchs das Unternehmen, 1966 stieg der erste Auszubildende ins Unternehmen ein, und auch die Produktpalette wurde erweitert. Neue Filteranlagen wurden entwickelt, das Produktspektrum auf weitere Branchen ausgeweitet, und Ende der 1970er-Jahre installierten Höcker Monteure die ersten Filteranlagen im Ausland.
Die Unternehmung, die mit vier technikaffinen Schlossern begann, wuchs. 1983 arbeiteten bei Höcker Polytechnik bereits mehr als 100 Mitarbeiter. Zum 25-jährigen Bestehen des Unternehmens erinnerte wenig an die spartanischen Ursprünge – der Betrieb war zum heutigen Hauptsitz in Hilter a. T. W. umgezogen, aus der kleinen Werkstatt eine leistungsstarke Produktion geworden. Erhalten blieben jedoch der Teamgeist und die Begeisterung für innovative Technik.
Generationswechsel im Jahr 1993
Nach gut 30 Jahren erfolgte dann der Generationswechsel. Der Gründer Günther Höcker gab die Verantwortung für die folgenden Jahre an ein dreiköpfiges Kompetenzteam ab. Die langjährigen Mitarbeiter Christian Vennemann und Heiner Kleine-Wechelmann übernahmen als Prokuristen wesentliche Führungskompetenzen des Gründers, und der Sohn Frank Höcker übernahm 1993 die Geschäftsführung.
Dieses Trio arbeitet noch heute harmonisch im Unternehmen und wurde erweitert. Die abgesteckten Claims wie Vertrieb, Personal, Einkauf oder Unternehmensstrategie sorgen für Schlagkraft bei den Einzelthemen und der Teamverbund für den wichtigen Abgleich bei unternehmenskritischen Entscheidungen.
Unternehmensbeteiligungen und Produktionserweiterungen
Das Unternehmen wuchs seitdem weiter: Höcker übernahm den Containerpressenbauer Presto im Jahr 1989, beteiligte sich am Brikettierpressenhersteller Briklis und gründete mit DPU in Polen eine zusätzliche Produktionsstätte. Eigene Vertriebsgesellschaften in Russland, der Schweiz und Polen folgten.
Heute arbeiten bei der Höcker Polytechnik GmbH mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2010 entstand das neue Bürogebäude in niedrigenergetischer Bauweise, und auch die Fertigung in Hilter a. T. W. wurde in den Jahren 2012 bis 2017 kernsaniert und erweitert. Das neu errichtete Logistikzentrum erfüllt ebenso die Anforderungen eines weltweit aktiven Unternehmens. Ein Solarkraftwerk erzeugt jährlich über 230.000 kW/h Strom und schont nachhaltig wertvolle Ressourcen. Seit 2016 ist das Energiemanagementsystem gemäß ISO 50001 zertifiziert.
Solides Wachstum aus Eigenmitteln
Bei all diesen strukturellen Erweiterungen blieb auch die neue Führungsriege um Frank Höcker der Prämisse des Gründers treu: „Vermeide finanzielle Eskapaden und erweitere Schritt um Schritt aus der Aktiva.“ Ein vernünftiger Ansatz in Zeiten, in denen Wachstum um jeden Preis immer wieder für böses Erwachen sorgte. Höcker Polytechnik ist ein kerngesundes Unternehmen mit 44 Millionen Euro Jahresumsatz (inkl. Tochterunternehmen). Der Ausbau der Geschäftsfelder Holz, Kunststoff, Metall und Lackierungen sowie Wellpappe, Papier, Faltschachtel- und Verpackungsindustrie sowie Recycling bietet das Potenzial für das Wachstum der kommenden Jahre.
Stark im Verpackungs- und Faltkartonbereich
Mit seinen Produkten und Konzepten hat sich das Unternehmen speziell im Verpackungs- und Faltkartonbereich nachhaltig etabliert. Angefangen bei der Filtertechnik über Shredder und Fördertechnik bis hin zu Entsorgungslösungen für komplette Werke eröffnen Höckers Entsorgungsprofis ihren Kunden enorme Einsparpotenziale bei Energie und Personal und einen Komfortgewinn. Der Kunde soll sich auf die Produktion konzentrieren können, während Verarbeitungsabfälle weitgehend automatisiert entsorgt werden.
Das Team um Diethard Beutel, Vertriebsleiter Papier und Recycling, ist gut aufgestellt. Zehn erfahrene Projektingenieure, unterstützt durch einen starken Innendienst, entwerfen die innovativen Ideen und Lösungen für den Verpackungs- und Faltschachtelbereich und die Wellpappenverarbeitung.
Filteranlagen in der Papierverarbeitung
Das Kernstück der meisten Entsorgungskonzepte ist das tausendfach bewährte MultiStar Filtersystem. Diese Filteranlagen sind skalierbar planbar, arbeiten energieeffizient mit Unterdruck und sind praktisch für jeden Anwendungsfall individualisierbar. MultiStar Filteranlagen sind „BG-Exam“-geprüft und druckstoßfest. Der Reststaubgehalt liegt unter 0,1 mg/m3 und erlaubt es, die gefilterte Luft in die Produktion zurückzuführen, sodass die Wärmeenergie weitgehend erhalten bleibt. Für den lokalen Einsatz oder Sonderfälle sind die flexibel einsetzbaren Vacumobil Kompaktentstauber eine ergänzende Lösung.
Im Vorfeld der Filteranlage setzt Höcker auf PMA Materialabscheider. Das patentierte Prinzip trennt grobe Materialreste aus der Rohluft und leitet Staub und Minifetzen weiter in das Filterhaus. Der Filter wird so entlastet und auf Wunsch auch eine sortenreine Entsorgung der Produktionsabfälle ermöglicht. Die über den PMA ausgeschleusten Produktionsabfälle können dann bequem über Containerpressen oder eine Ballenpresse recycelt werden.
Sperrige Produktionsreste aufbereiten
Und um Produktionsreste transportfreundlich aufzubereiten, hat die Höcker Polytechnik GmbH ihren Shredderbereich immer weiter ausgebaut. Für die manuelle Zerkleinerung von sperrigen Produktionsresten wie Bogenwaren ist der PHS Shredder eine beliebte Lösung. Als PHSH verarbeitet er zusätzlich auch die lästigen Papphülsen. Die zerkleinerten Papphülsen und Bogenwaren können danach problemlos über bestehende Entsorgungswege gefördert werden.
Speziell für die Zerkleinerung von Papphülsen wurde der PHH Shredder entwickelt. Dieses Kraftpaket verarbeitet Hülsen mit einem Durchmesser von 160 Millimetern und Wandstärken bis zu 40 Millimeter. Die Hülsen werden über eine Mitnehmerwalze zu den Schneidmessern geführt und entlasten so das Personal. Der PHH shreddert eine 250 Zentimeter lange Hülse in nur 21 Sekunden und bereitet sie so transportfreundlich auf – das reduziert Lagerfläche und Entsorgungskosten.
Die Stanzgitter und Greiferränder an den Stanzen lassen sich automatisiert zerkleinern. Die PHSS Stanzen-Shredder werden der Stanze auf den Leib konstruiert, die sperrigen Produktionsreste direkt an der Stanze zerkleinert und pneumatisch der Entsorgung zugeführt. Stanzreste lassen sich bequem mittels Luftförderrinnen oder Absaughauben an der Ausbrechstation der Stanze sammeln und fördern. Der Stanzbetrieb lässt sich so vollständig automatisieren.
Steuerungstechnik für perfektes Zusammenspiel
Für Randstreifen setzt Höcker spezielle Randstreifenventilatoren ein, der die langen Pappstreifen in handtellergroße Stücke zerkleinert. Der pneumatische Transport ist so problemlos möglich. Der Transport der Produktionsreste erfolgt entweder mittels Förderbändern oder pneumatisch über ein Rohrsystem. Beides wird von Höcker durch eigene Lösungen realisiert.
Da der Informationsfluss heute immer wichtiger wird, verbinden die SPS-Spezialisten von Höcker all die einzelnen Stationen wie Filter, Shredder, Schieber und Fördertechnik zu einem Ganzen. Diese Vernetzung schafft Überblick zum Anlagenstatus, reduziert den Energieverbrauch und öffnet dem Kunden neue Spielräume. Agieren ist nun mal nervenschonender als das Reagieren.
Projektkompetenz für komplexe Produktionsanlagen
Die Kombination all dieser innovativen Komponenten, sehr viel Erfahrung und ein offenes Ohr für die Wünsche der Kunden ermöglicht es den Höcker Experten, die Produktionsabfälle kompletter Produktionen automatisiert zu entsorgen. Energie- und Personalkosten werden reduziert und bei sortenreiner Trennung die Entsorgungskosten erhöht. Höcker Polytechnik setzt solche Projekte für die Verpackungs- und Faltschachtelindustrie seit über 30 Jahren erfolgreich um. Sowohl für neu errichtete Anlagen und natürlich auch als Nachrüstung für bestehende Produktionsanlagen.
Ebenso wichtig wie die richtigen Produkte und das Planungs-Know-how ist natürlich der Service vor, während und nach der Installation. Mehr als 60 Höcker Monteure sorgen für schnelle Reaktionszeiten und kompetenten Service, wenn er gebraucht wird.
Höcker Polytechnik lebt die Themen wie Qualität, Nachhaltigkeit und Sicherheit. Das Qualitätsmanagementsystem ist gemäß ISO 9001 zertifiziert, und der hohe Qualitätsstandard wird durch das Qualitätssicherungsteam gewahrt. Die Produkte von Höcker Polytechnik sind auf geringen Energieverbrauch ausgelegt, und das firmeneigene Energiemanagementsystem gemäß ISO 50001 zertifiziert. Die Produktsicherheit wird über DGUV und GS sowie amtliche Explosionsprüfungen bei Filteranlagen und Zellenradschleusen gewährleistet.