Kellogg Europa stattet ab 2022 alle Produktverpackungen mit der neuen Technologie NaviLens aus, die Informationen auf der Verpackung für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich macht.
Wichtige Informationen auf Lebensmittelverpackungen, wie z. B. Angaben zu Allergenen, sind für blinde oder sehbehinderte Menschen oft nicht zugänglich. Die neuen Boxen ermöglichen es einem Smartphone, einen eindeutigen Code auf der Verpackung zu erkennen und den sehbehinderten Käufern die Etikettinformationen wiederzugeben.
Kellogg wird alle seine Produktverpackungen in Europa umstellen, beginnend im Jahr 2022 mit Kellogg’s Special K. Das Unternehmen hofft außerdem, dass durch den Erfahrungsaustausch mit anderen Marken die Möglichkeit besteht, die Supermarktregale für Menschen mit Sehbehinderung insgesamt zugänglicher zu machen, sodass sie unabhängiger einkaufen und Informationen von verschiedenen Verpackungen abrufen können.
NaviLens – eine weltweit einzigartige Technologie
Vorausgegangen ist der Markteinführung ein erfolgreicher Pilotversuch 2020 auf den in England vermarkteten Verpackungen von Kellogg’s Choco Krispies. Die Auswertung durch die britische Wohltätigkeitsorganisation Royal National Institute of Blind People (RNIB) ergab, dass 97 Prozent der Teilnehmer sich wünschen, in Zukunft mehr dieser Zugänglichkeitsmerkmale auf Lebensmittelverpackungen zu sehen.
Im Gegensatz zu anderen Arten von gedruckten Codes enthält die neue Technologie mit dem Namen NaviLens kontrastreiche farbige Quadrate auf schwarzem Hintergrund. Die Benutzer müssen nicht genau wissen, wo sich der Code befindet, um ihn zu scannen. Es ermöglicht Smartphones, den Code auf der Verpackung aus bis zu drei Metern Entfernung zu erkennen, wenn blinde oder sehbehinderte Käufer ihre Geräte in Richtung der Produkte hält. Daraufhin wird das Telefon alarmiert und der Käufer kann sich die Informationen zu Inhaltsstoffen, Allergenen und Recycling vorlesen lassen – oder sie mit Hilfe von Barrierefreiheitstools auf dem Gerät lesen.
Informationen für Sehbehinderte zugänglich machen
Die Technologie wird derzeit in den Verkehrssystemen der Städte Barcelona, Madrid und Murcia eingesetzt und erleichtert Tausenden von sehbehinderten Bürgern die Navigation in den Städten. In Großbritannien wurde sie erstmals im Rahmen der Kellogg-Studie eingeführt.
Aura Botorog, European VP Kellogg Brands freut sich über die Innovation: „Über 30 Millionen Menschen in ganz Europa leben mit einer Sehbehinderung und sind nicht in der Lage, die Informationen auf unseren Verpackungen einfach zu lesen. Als Unternehmen, das sich auf Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion konzentriert, glauben wir, dass jeder in der Lage sein sollte, wichtige und nützliche Informationen über die Lebensmittel, die wir verkaufen, zu erhalten.
Deshalb werden wir ab dem nächsten Jahr alle unsere europäischen Produktverpackungen mit der neuen Technologie ausstatten. Ich bin stolz darauf, dass Kellogg das erste Unternehmen der Welt sein wird, das NaviLens einsetzt. Wir wissen, dass es wichtig ist, dass alle Verpackungen für Blinde zugänglich sind, um ihnen das Einkaufen zu erleichtern, daher werden wir unsere Erfahrungen mit anderen Marken teilen, die mehr erfahren wollen.“
Javier Pita, CEO von NaviLens, dem Start-up-Unternehmen, das die Technologie entwickelt hat, ergänzt: „Die Einbindung der NaviLens-Codes auf Lebensmittelverpackungen ist ein positiver Schritt hin zu einem inklusiveren und zugänglicheren Einkaufserlebnis für Sehbehinderte. Dies ermöglicht es Menschen mit Sehbehinderung, unabhängiger einzukaufen und ihre eigene Lebensmittelauswahl zu treffen.“
Quelle: Kellogg GmbH