Für seine Lippenpflege setzt Kneipp eine Faltschachtelverpackung aus Silphie-Papier ein. Das Unternehmen will im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie vermehrt biobasierte Materialien einsetzen. Die neue Faltschachtel kann wie gewohnt über das Altpapier entsorgt werden.
Kneipp setzt für seine Lippenpflege-Range auf einen neuen Rohstoff zur Herstellung des Verpackungskartons. Silphie-Papier ersetzt das bisher verwendete Graspapier. Die Entscheidung auf Silphie umzusteigen, wurde aufgrund der vollständigen Verwertbarkeit der Pflanze getroffen.
“Wir nutzen die Silphie-Fasern zunächst zur Herstellung des Kartons für die neue Lippenpflege-Faltschachtel. Die übrigen Fasern der Pflanze werden in Biogasanlagen zur Erzeugung von Energie verwendet. Sogar die Gärreste kommen im Anschluss wieder zum Einsatz – und zwar als Dünger für neue Silphie-Felder.”
Phillip Keil, Head of Packaging Material Management bei Kneipp
Die Silphie-Faltschachtel besteht zu 35 Prozent aus Silphie-Fasern und kann von Konsumenten wie gewohnt im Altpapier entsorgt und damit recycelt werden. Auch dieser Aspekt ist Teil der Strategie für nachhaltigere Verpackungen. Bis Ende 2023 sollen alle Verpackungen des Unternehmens recycelbar sein. Aktuell sind es bereits 75 Prozent. Ab Ende Oktober ist die Lippenpflege mit neuem Karton im Handel erhältlich.
Bei der ursprünglich aus Nordamerika stammenden Silphie-Pflanze handelt es sich um einen sehr schnell nachwachsenden Rohstoff. Silphie ist winterfest und wird in großen Mengen regional angebaut. So können Transportwege und die damit verbundenen CO2-Emissionen eingespart werden. Auch das Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT bewertet die Ökobilanz von Silphie-Papier positiv: So habe die Silphie-Faserproduktion geringere Auswirkungen auf die Umwelt als die Zellstoffproduktion. Im Anbaugebiet wirkt sich die Silphie-Pflanze positiv auf die Biodiversität aus. Sie ist insektenfreundlich, bindet CO2 und bildet Humus.
“Schon Sebastian Kneipp legte Wert auf ein Leben im Gleichgewicht mit der Natur. Der Erhalt der Biodiversität ist für uns entsprechend ein relevantes Kriterium. Deshalb war es für uns ein zusätzliches Argument pro Silphie, dass sie eine bei Bienen beliebte Pflanze ist.”
Philipp Keil
Quelle: Kneipp
Weitere Meldungen zu Kosmetikverpackungen
Verpackungslösungen für die Medizinindustrie
Ulma Packaging zeigt auf der Compamed, Plattform für Zulieferer der medizintechnischen Branche, Lösungen für die Verpackung von Medizinprodukten.
Bio-Community trifft sich auf der Biofach 2025
Vom 11. bis 14. Februar 2025 trifft sich die Biobranche wieder in Nürnberg zur Biofach. Im Fokus: Trends und Innovationen zur Förderung des Wandels in der Bio-Lebensmittelwirtschaft.
Erweiterung von Pharma-Portfolio
Nach Abschluss der Übernahme von Telstar durch Syntegon und Azbil Corporation wird Telstar nun Teil des Geschäftsbereichs Pharma Liquid bei Syntegon.
RecyClass zertifiziert Mono-PP-Laminat von Constantia
Constantia Flexibles hat für sein Mono-Polypropylen (PP)-Laminat Perpetua, das speziell für die Pharmaindustrie entwickelt wurde, das Technology Approval von RecyClass für dessen Recyclingfähigkeit erhalten.
Pharmaflasche mit BioPET-Anteil
UPM Biochemicals, Selenis und Bormioli Pharma wollen die weltweit erste Pharmaflasche aus teilweise holzbasiertem PET auf den Markt bringen. Dabei wird Standard-PET verwendet, das einen Anteil an erneuerbarem Bio-Monoethylenglykol (BioMEG) von UPM enthält.
Kooperation für Materialforschung
Aimplas und Arburg testen auf dem Freeformer 200-3X von Arburg neue Materialen im Bereich Additive Manufacturing für den medizinischen Bereich.