2019 war das Jahr für den digitalen Etiketten- und Verpackungsdruck bei Druckereien, Druckdienstleistern und Konvertern. Konica Minolta hat vier Trends identifiziert, die Druckereien 2020 im Auge behalten sollten.
Digitaler Verpackungsdruck wird Mainstream
Produkthersteller adressieren zunehmend spezifischere Käufergruppen über immer individuellere Etiketten und Kartonagen. Die Fähigkeit ihrer Verpackungsdienstleister, digitalen Farbdruck zu liefern, wird schlicht vorausgesetzt. Untersuchungen von Finat Radar zeigen, dass sich fast drei Viertel der Druckeinkäufer bewusst für digitale Etiketten entscheiden – stellen diese doch die beste Lösung für die jeweilige Anwendung dar.
In diesem Zuge sammeln Hersteller zunehmend Erfahrung in digitalen Druckverfahren und im Verkauf individueller Etiketten. Weitere wichtige Markttreiber sind darüber hinaus gezielteres Marketing, Lean Manufacturing, Nachhaltigkeit und variabler Datendruck. All dies wird die Entwicklung zu immer kleineren Auflagen im kommenden Jahr weiter beschleunigen.
Verpackungen gewinnen an Bedeutung
Während viele Druckereien und Verarbeiter bislang ihre Drucksysteme für die digitale Etikettenproduktion nutzen, wird 2020 die Herstellung von Faltkartons und flexiblen Verpackungen zunehmend in das Blickfeld rücken. Mit taktilen und haptischen Elementen auf Packmitteln sowie kreativ gestalteten Umverpackungen werten Markenartikler ihre Produkte weiter auf.
Analysen des Beratungs- und Marktforschungsunternehmens Keypoint Intelligence – InfoTrends unterstützen diese Aussage. Sie gehen davon aus, dass die Umsätze mit digitalen Farbetiketten und Verpackungsdrucken weltweit bis 2021 auf fast 800 Millionen US-Dollar ansteigen werden. Das entspricht einem Plus um mehr als 65 Prozent seit 2016. Im gleichen Zeitraum stieg der Wert von Druckerzeugnissen im Bereich „Print by Application“ um 175 Prozent.
Veredelung schafft Mehrwerte
Eine digital veredelte Verpackung oder Labels, die zusätzlich zum 4c-Druck taktil über lackierte Elemente aufgewertet wurden, wecken nachweislich den Kaufanreiz beim Verbraucher. Eine Studie der Foil and Specialty Effects Association zeigt, dass die Zeit zur Identifikation veredelter Produkte um 45 Prozent kürzer ist, als bei Produkten, die nicht veredelt sind. Zudem schaffen veredelte Produkte eine um 18 Prozent längere Aufmerksamkeit als reine Printprodukte.
Diesen Effekt machen sich Druckdienstleister zunehmend zunutze und bieten ihren Kunden aufmerksamkeitsstarke Verpackungslösungen an. 2020 wird sich dieser Trend noch weiter verstärken. Die wachsende Verfügbarkeit von Einstiegslösungen für die Druckveredelung versetzt gerade auch kleinere Unternehmen in die Lage in dieses profitable Geschäftsfeld einzusteigen. Konica Minolta hat beispielsweise mit der MGI JETVARNISH 3D One ein solches Modell für die UV-Spotlackierung auf den Markt gebracht.
Digitalisierung ermöglicht neue Geschäftsmodelle
Neue Digitaltechnologien bieten innovativen Druckdienstleistern ein zunehmend breiteres Feld an Ertragsmöglichkeiten. Zum Beispiel Augmented Reality (AR): Die Verzahnung bedruckter Packmittel mit digitalen Inhalten wie Videos oder Animationen, die per AR-App abgerufen werden, verlängert die Dauer, in der sich ein potenzieller Käufer mit einem Produkt beschäftigt.
Konica Minolta bietet mit genARate seit letztem Jahr eine solche AR-Lösung. Neben der Erhöhung des Kaufanreizes eröffnet sie vor allem die Möglichkeit, Werbekampagnen interessant und messbar zu führen. Auf diesem Feld unterstützen Verpackungsdrucker zukünftig ihre Kunden immer stärker. Druckereien werden 2020 daher auch ihre Ansprechpartner zunehmend in den Marketingabteilungen ihrer Kunden finden, denn die Verpackung einer Ware wird im wachsenden Maß ein Instrument der Markenführung.
Einen ersten Eindruck dieses Potenzials erleben Besucher auf der Hausmesse „Print Experience“ von Konica Minolta (21.-22. Januar, Langenhagen und 11. Februar, Stuttgart) sowie auf der drupa: Halle 8b, Stand A63-1 – A63-6.
Quelle: Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH