Mehlstaub? Fehlanzeige!

Roland Mills United stellte mit Syntegon auf hochwertige staubdichte Mehlverpackungen um. (Bild: Syntegon)

Konventionelle Mehlverpackungen sind nicht staubdicht gesiegelt, sodass das Produkt entweichen kann. Abhilfe schaffen da nur staubdichte Verpackungen. So setzt die Mühlengruppe Roland Mills United auf eine neue Linienlösung von Syntegon, die Mehl hochwertig, nachhaltig und vor allem staubdicht verpackt.

Greift man im Supermarkt zur üblichen Mehlverpackung, wirbelt eine kleine Menge des Produkts auf. Feiner Mehlstaub bedeckt bereits die Palette und findet zwangsläufig den Weg in die Einkaufstasche, den Kofferraum und letztlich auch in die eigene Küche. Konsumentinnen und Konsumenten kennen diese Situation.

Laut Matthias Karrenbauer, Geschäftsleiter Produktion und Technik bei Roland Mills United, bieten staubdichte Mehlverpackungen Vorteile, in die es sich zu investieren lohnt. „Diese Verpackungen sind besonders hochwertig und eignen sich damit optimal für den Premium-Einzelhandel – für uns ein Marktsegment mit Zukunftspotenzial.“ Roland Mills United ist ein modernes, mehrere Generationen umspannendes Familienunternehmen mit Mühlenstandorten in Bremen, Recklinghausen, Bad Langensalza und Münster und gehört zu den führenden Getreidemühlen Europas. An vier Standorten in Deutschland werden insgesamt mehr als eine Million Tonnen Mehl pro Jahr vermahlen.

Das Siegelmedium wird lediglich in drei Bereichen auf dem Packmittel aufgetragen: am späteren Boden der Verpackung sowie am Kopf und an der Längsnaht. (Bild: Syntegon)

Das Unternehmen verbindet die Expertise seiner Müllertradition mit der Leidenschaft, sich für die Zukunft weiterzuentwickeln und Chancen aus den sich wandelnden Beschaffungs- und Absatzmärkten zu ergreifen. Als sich Roland Mills United nach 40 Jahren Einsatzzeit entschied, eine der Verpackungsmaschinen in Recklinghausen zu ersetzen, waren die Anforderungen an die neue Abfüllmaschine entsprechend hoch.

“Unser Ziel war es, eine zukunftsfähige Linienlösung zu finden, die nachhaltige Primär- und Sekundärverpackungen vereint. Außerdem musste sie auf einer begrenzten Fläche Platz finden. Insgesamt hat uns Syntegon die optimale technische Lösung geliefert und uns das beste Gefühl gegeben: So haben wir uns für ihren Package Maker PME 4081 BS und den Elematic 3001 WAH Sammelpacker entschieden, um unsere staubdichten Mehlverpackungen in hochwertige Kartontrays zu verpacken.“

Innovativer Siegeltechnologie

Zur Herstellung konventioneller Mehlverpackungen wird Papier beleimt, zu einem Beutel geformt und nach der Befüllung zum Verschließen lediglich gefaltet. Da der Leim in kurzer Zeit trocknet, darf der Prozess der Beutelherstellung nur wenige Sekunden dauern, bevor dessen Klebefähigkeit nachlässt. Dieser Nachteil entfällt bei der staubdichten Mehlverpackung, die mit signifikant weniger Siegelmedium auskommt. Im Package Maker PME 4081 BS von Syntegon übernimmt das innovative, speziell entwickelte Modul die ersten Schritte der Herstellung. Eine Rolle führt dem ZAP-Modul unbeschichtetes Papier zu. Im Modul selbst tragen 14 zeitgesteuerte Düsen das Siegelmedium lediglich in drei Bereichen auf: am späteren Boden der Verpackung sowie am Kopf und an der Längsnaht. Das restliche Material bleibt unbehandelt, sodass die Verpackung weiterhin Feuchtigkeitsaustausch zulässt und zur längeren Haltbarkeit des Mehls beiträgt.

Da das Siegelmedium nur punktuell aufgetragen wird, hat der Packstoff weiterhin über 95 Prozent Faseranteil und kann als Monomaterial bequem über den Altpapierstrom recycelt werden. Auch der Zeitdruck entfällt bei dieser Methode, denn das Siegelmedium trocknet direkt nach dem Auftrag und wird erst später im Prozess thermisch reaktiviert.

Die PME 4081 BS faltet die Beutel mittels eines Dornrads. (Bild: Syntegon)

Die PME 4081 BS faltet die Beutel mittels eines Dornrads, bevor zwei Schneckendosierer mit integrierten Absaugstationen hintereinander jede Verpackung in zwei Stufen einzeln befüllen, um die Staubentwicklung zu reduzieren. Danach wird jeder befüllte Mehlbeutel auf der Schlusskette etwa zehn Sekunden lang durchgerüttelt, um das Mehl vollständig zu kompaktieren. Erst abschließend versiegeln thermische Siegelbacken die Beutel und stellen so robuste, staubdichte und kompakte Mehlverpackungen her.

Hoher Maschinenwirkungsgrad

Der Package Maker PME 4081 BS verpackt so pro Tag im Zweischichtbetrieb etwa 80 Tonnen Mehl. Die innovative Siegelmethode trägt dabei maßgeblich zur Effizienz der Maschine bei: Nach einem Maschinenstillstand wie etwa bei einem Papierrollenwechsel können leere oder befüllte Mehlbeutel wie gehabt weiter gesiegelt werden. Das Siegelmedium wird bei der Siegelung durch die Siegelbacken erwärmt und aktiviert. Bei konventionell geleimten Verpackungen trocknet der Klebstoff während des Stillstands aus, sodass alle Beutel, die sich zu der Zeit in der Maschine befinden, entsorgt werden müssen.

Im laufenden Betrieb sorgt das besondere Clean-Konzept der Maschine zudem für weitere Effizienzvorteile: Das Beuteltransportband der Maschine ist etwa um 45 Grad geneigt. Für den Fall, dass ein bereits befüllter Beutel reißt, fällt das Mehl nicht in den Maschinenraum und verunreinigt das Equipment, sondern kann außerhalb der Maschine in der Auffangrinne aufgefangen werden.

Die Linienlösung von Syntegon besteht aus dem Package Maker PME 4081 BS und einem Sammelpacker Elematic 3001 WAH. (Bild: Syntegon)

“Die Stillstandszeiten unserer Lösung sind auf ein Minimum reduziert. Bis auf kurze Unterbrechungen für die Reinigung und den Papierwechsel kann die Maschine durchgehend produzieren, sodass wir einen Maschinenwirkungsgrad von 97 Prozent erreichen. Vergleichbare Lösungen anderer Hersteller schaffen häufig maximal 75 Prozent.“

Uwe Pfander, Senior Sales Manager bei Syntegon

Große Packmittelflexibilität

Neben der hohen Maschinenverfügbarkeit überzeugte die Experten von Roland Mills United auch die Packmittelflexibilität. „Dank ausgiebiger Testläufe im Vorfeld wissen wir, dass wir auf der Maschine Papiere mehrerer Lieferanten verarbeiten können. Für uns ist das ein wichtiger Wettbewerbsvorteil“, erklärt Karrenbauer. „Als die Ukrainekrise ausbrach, ist das Mehl in den Supermärkten knapp geworden – jedoch nicht, weil es an Produkt gefehlt hat. Das Papier zum Verpacken war schlichtweg ausgegangen. Wir waren damals eines der letzten Mühlenunternehmen, die noch lieferfähig waren, denn wir hatten genügend Packmittel verschiedener Hersteller auf Lager. Bei unserer neuen Maschine war es uns deswegen wichtig, nicht von einem Lieferanten abhängig zu sein, sondern auch in Zukunft unterschiedliche Packmittel verwenden zu können.“

“Auch für uns waren diese Papiertests ein Gewinn, denn nun konnten wir nicht nur in der Theorie, sondern an der Maschine bestätigen, dass unser ZAP-Modul mit dem Papier mehrerer Lieferanten kompatibel ist. Mit den Materialtests in unserem Pack Lab in Waiblingen konnten wir die genauen Eigenschaften und Abmessungen der Papiere genau untersuchen und Roland Mills eine umfassende Dokumentation zur Verfügung stellen. Außerdem konnten wir Empfehlungen zu genauen Maschinenanpassungen und Maschinenparametern geben, um eine optimale Leistung der PME im laufenden Betrieb zu gewährleisten.“

Uwe Pfander

Matthias Karrenbauer, Geschäftsleiter Produktion und Technik bei Roland Mills United (links), und Uwe Pfander, Senior Sales Manager bei Syntegon (rechts), pflegen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. (Bild: Syntegon)

Hochwertige Erst- und Zweitverpackung

Roland Mills United zog aus den Papiertests nicht nur in Bezug auf die Maschinentauglichkeit wertvolle Schlüsse. Die Testläufe halfen auch bei der hochwertigeren Gestaltung der finalen Verpackung. Da das Packmaterial peelfähig ist, fügte Roland Mills dem Mehlbeutel ein Anfassende für noch mehr Benutzerkomfort hinzu. Konsumentinnen und Konsumenten können die Verpackung nun öffnen, ohne zu einer Schere greifen müssen.

Für Roland Mills United stand von Beginn an fest, dass die Zweitverpackung der Produkte der Erstverpackung in Sachen Wertigkeit nicht nachstehen durfte. „Um unseren staubdichten Mehlbeutel im Premiumeinzelhandel anbieten zu können, haben wir in einen Sammelpacker von Syntegon investiert, der diese in einen Displaykarton verpackt. So erreichen wir ein hochwertiges Aussehen, das die Kunden am PoS anspricht und gerade unsere Eigenmarken attraktiv in Szene setzt“, erklärt Karrenbauer. Der Elematic 3001 WAH von Syntegon verpackt pro Minute je 100 Mehlverpackungen mit minimalem Klebstoffverbrauch. Beim Falten der Displaykartons wird dieser nur punktuell aufgetragen, sodass auch die Zweitverpackung problemlos über das Altpapier entsorgt werden kann.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

“Wir sind mit dem Ergebnis dieser Zusammenarbeit sehr zufrieden. Sowohl Herr Pfander als auch ich sind schon lange in unserem Geschäft tätig – unsere Diskussionen waren stets konstruktiv, sodass wir zügig vorangekommen sind. In der Regel können Müllereimaschinen bis zu 40 Jahre in Betrieb bleiben. Wir sind sicher, dass wir uns mit dem Equipment von Syntegon für eine zukunftssichere Lösung entschieden haben, die über Jahrzehnte hochwertige Produkte produziert.“

Matthias Karrenbauer

 

www.syntegon.com

www.rolandmillsunited.de