Künstliche Intelligenz optimiert die Auftragsreihenfolge in der Produktion – und Mitarbeitende arbeiten diese effizienter ab. Für diese KI-Lösung erhielt Mosca kürzlich die Auszeichnung „Winner“ von der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg. Mit der jetzt prämierten Lösung lassen sich Faktoren wie Rüstzeit und Priorität der Aufträge einbeziehen, ihre optimale Reihenfolge berechnen und direkt an der jeweiligen Maschine anzeigen.
Die Mosca GmbH in Waldbrunn arbeitet in der Produktion ihre einzelnen Arbeitsaufträge besonders effizient ab. Der Grund: Mithilfe einer KI-Lösung optimiert der End-of-Line-Experte die Reihenfolge der zahlreichen Aufträge und wiegt dabei Faktoren wie Rüstzeit, Verzug und Priorität der einzelnen Positionen gegeneinander auf. Die Mitarbeitenden bekommen diese optimierte Reihenfolge direkt an ihren Arbeitsplätzen angezeigt, beispielsweise beim Biegen, Drehen oder Lasern, und können sie effizient abarbeiten. So reduziert Mosca erfolgreich die Rüst- und Durchlaufzeiten und erhöht gleichzeitig die Produktivität der Produktion. Dafür erhielt das Unternehmen die Auszeichnung der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg in der Kategorie „Winner“. Das vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg initiierte und geförderte Netzwerk unterstützt den industriellen Mittelstand auf dem Weg zur Industrie 4.0.
“Beim Einlernen des Algorithmus haben wir die höchste Priorität auf Termintreue und Verkürzung von Durchlaufzeiten gelegt und die KI entsprechend trainiert. Weitere wichtige Parameter waren die Belegung der Arbeitsplätze und die Rüstzeiten.“
Joachim Dencker, Werkleiter und Vice President Mosca Machinery & Equipment GmbH & Co. KG
Auch der Status der einzelnen Aufträge, beispielsweise als Lager-, Montage- oder Ersatzteilauftrag, und die damit verbundenen Dringlichkeit sind Teil der Berechnung der KI. Diese ermittelt darauf basierend die optimale Reihenfolge der Arbeitsaufträge für die nächsten zwei Wochen. Bei einer höheren Auftragslage kann dieser Zeitraum angepasst werden, damit die optimierte Auftragsreihenfolge schneller zur Verfügung steht.
Lösung seit einem Jahr erfolgreich im Einsatz
Den Aufschlag für diese Lösung machte Mosca in der Entwicklung gemeinsam mit der Firma One Thousand bei einem Hackathon mit Mosca-Mitarbeitenden. „So wurde das Thema KI direkt greifbar und die Einsatzmöglichkeiten sowie das Ziel eines optimierten Produktionsprozesses sichtbar“, erklärt Joachim Dencker. Mittlerweile ist die Anwendung fester Bestandteil der Systemlandschaft von Mosca und seit einem Jahr mit 40 eingebundenen Arbeitsplätzen in der Produktion im Einsatz – wo sie auch aus der Belegschaft positives Feedback erhält. Die Ergebnisse sind bereits sichtbar: Die KI-Lösung erhöht die Liefertreue der von Mosca gefertigten Maschinen weiter und minimiert Liegezeiten einzelner Teile. Nun optimiert Mosca den Algorithmus der KI mit einer Trainingsschleife, bei der die Experten das Gelernte überprüfen, die Parameter erweitern und neue Werkzeuge in die Lösung integrieren.
“Für uns bieten Automatisierung und KI schon heute eine effiziente Lösung für konkrete Herausforderungen. Insbesondere dort, wo eine passende Datengrundlage mit einem entsprechenden Verbesserungspotenzial zusammentrifft, können wir mithilfe der KI Dinge mit deutlich geringerem Aufwand als zuvor optimieren oder effizienter gestalten.“
Gregor Karmowski, Group Vice President IT & Digitalization
Die Auszeichnung durch die Allianz Industrie 4.0 bekräftigt Mosca in seinem Kurs: „Mit der Auszeichnung bekommen wir Bestätigung der Fachjury, dass wir mit unseren Lösungen auf dem richtigen Weg sind – in eine Zukunft, in der die KI uns zunehmend die ressourceneffiziente, digitalisierte Produktion erleichtert“, resümiert Karmowski. Entsprechend plant und testet Mosca bereits mehrere KI-Projekte, etwa zur automatisierten Erstellung von Angeboten.
Quelle: Mosca