Eckes-Granini stellt um: Die 1-Liter-Flasche der Marke „Hohes C“ besteht nun zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff (rPET). Zudem plant das Unternehmen bis Ende 2022 für alle Marken nur noch PET-Flaschen aus 100 Prozent rPET zu verwenden.
Bislang hatte Eckes-Granini für die Marke Hohes C auf PET-Flaschen mit einem rPET-Anteil von 25 Prozent gesetzt. Mit Blick auf die Kunststoffstrategie der EU und die darin enthaltene Erhöhung der Rezyklatquoten habe man sich nun für die vollständige Umstellung auf recyceltes PET entschieden, erklärt Hermann Naumann, Werksleiter von Eckes-Granini. Zudem verfolge man im Unternehmen eine klare Nachhaltigkeitsstrategie.
„Unser Ziel ist es, den CO2-Fußabdruck innerhalb der Produktion und bei unseren Verpackungen weiter kontinuierlich zu reduzieren. Dazu zählen sowohl die Senkung des Materialverbrauchs als auch die Schließung des Wertstoffkreislaufs“, so Naumann. Daher plane Eckes-Granini Deutschland bis zum Jahresende 2020 für alle Marken nur noch PET-Flaschen aus 100 Prozent rPET einzusetzen. Durch die im Mai erfolgte Umstellung der 1-Liter-Flaschen von Hohes C werden nach Angaben von Eckes-Granini jährlich mehr als 4.000 Tonnen neues PET eingespart. Dadurch reduziere der Abfüller seine CO2-Emissionen um rund 8.000 Tonnen pro Jahr.
Umstellung auf PET-Flaschen aus 100 Prozent rPET
Verantwortlich für die Flaschenoptimierung waren die Bottles & Shapes-Spezialisten von KHS aus Hamburg. Sie realisierten den Umstieg auf 100 Prozent rPET bei einer geforderten homogenen und gleichbleibenden Behälterqualität. Für die Umstellung musste die Umsetzbarkeit auf dem bereits seit 2017 im Einsatz befindlichen InnoPET FreshSafe Block von KHS geprüft werden. „Es ging unter anderem darum, ob Adaptionen am Preform oder der Anlage nötig sind“, erläutert Dr. Matthias Kruse, Leiter PET-Technologie bei KHS. „Dafür haben wir die Qualität des recycelten PET-Materials bewertet. Diese ist entscheidend, denn durch große Varianzen der Farbe, Moleküllänge und Inhomogenität sinkt die Effizienz der Produktion schnell.“
Dass Eckes-Granini Preforms von zwei Lieferanten verarbeitet, war nach Angaben von Kruse eine weitere Herausforderung. Insbesondere bei hohem rPET-Anteil ist die Geometrie des Rohlings entscheidend für eine effiziente Verarbeitung. Nach umfangreichen Tests war klar: Beide Preforms funktionieren stabil auf der Blocklösung. Für die optimale Flaschenherstellung waren lediglich minimale Adaptionen am Ofen der Streckblasmaschine notwendig.
Vor allem die NIR-Technologie (Near-Infra-Red) von KHS öffnet ein breites Prozessfenster für die Verarbeitung von rPET. Somit lassen sich die Preforms vor dem Streckblasprozess punktgenau erwärmen. Gravierende Veränderungen an der Anlage oder bei den geometrischen Eigenschaften der Rohlinge bedurfte es nicht. „Auf diese Weise haben wir eine sehr hohe Prozesseffizienz bei gleichbleibender Behälterqualität erreicht und damit die Vorgaben unseres Kunden vollends erfüllt“, sagt Kruse.
rPET-Flasche erfüllt Barriereeigenschaften
Auch nach der Umstellung auf PET-Flaschen aus 100 Prozent rPET lassen sich weiterhin die Vorteile des Barriereschutzes von FreshSafe-PET nutzen. Eckes-Granini setzt bereits seit 2006 auf die Lösung von KHS. Die Sauerstoffbarriere aus chemisch reinem Glas, eine hauchdünne Beschichtung auf der Innenseite der PET-Flasche, schützt den Saft nicht nur effektiv vor Sauerstoffeintrag, sondern ist ebenso zu 100 Prozent recyclingfähig. Bei den Flaschen von Eckes-Granini lässt sich die Beschichtung problemlos während des Recyclingprozesses abwaschen. Die Verpackungsalternative ermöglicht daher das sortenreine Flasche-zu-Flasche-Recycling.
Quelle: KHS