Das seit 27 Jahren familiengeführte belgische Unternehmen Smart-Flow SA liefert europaweit an Branchen wie Automotive, Handel, Pharma und Kosmetik, Lebensmittel, Chemie sowie Land- und Geflügelwirtschaft. Im Sortiment steht dafür ein breites Spektrum an Standard- und individuellen Behältern und Paletten für Transport und Verpackung bereit.
Die Logistikbranche ist wie kaum eine andere zum Synonym für Globalität geworden. Die Supply Chain hat sich längst zur strategischen Querschnittsfunktion im Unternehmen entwickelt, um die Herausforderungen globaler Lieferketten, die Sicherung von Kapazitäten und die eigene Lagerhaltung zu optimieren. Logistische Prozesse werden immer weiter zerlegt und passende Lösungen entlang der gesamten Logistikkette gesucht. Dabei spielt die richtige Verpackung für Transport und Lagerung eine wichtige Rolle. Der Kunde vergleicht und erwartet, dass seine Anforderungen erfüllt werden. Das ist nicht neu, und doch ist der Erfolg nicht selbstverständlich. Gute Verpackungslösungen für die Logistik zu entwickeln ist trotz des technischen und digitalen Fortschritts und globaler Lieferketten immer noch „people’s business“ – Entwicklung und Produktion in enger Kommunikation und Partnerschaft mit dem Kunden.
Nachhaltiger Ansatz
Wie so etwas gelingen kann, zeigt das Unternehmen Smart-Flow. Es gehört zusammen mit Gamma-Wopla zum familiengeführten Konzern Vandewiele. Mit 90 Mitarbeitern und einem Umsatz von 40 Mio. Euro im Jahr entwickeln und produzieren beide innovative Behälter und Paletten aus Kunststoff für die industrielle Logistik.
In der zum großen Teil robotergesteuerten Fertigung werden allein bei Smart-Flow pro Woche 200 Tonnen Kunststoffmaterial eingesetzt, was einem Materialeingang von neun Lkws pro Woche entspricht, um 4.500 Paletten pro Tag bzw. 22.500 Paletten pro Woche zu spritzen. Beim Material handelt es sich zu 95 Prozent um hochwertiges und sorgfältig ausgesuchtes Rezyklat als Rohstoff, denn das Unternehmen hat die Nachwuchspreis Digitalisierung im Maschinenbau fest im Blick. Sowohl die Mehrweg- als auch die Einwegpaletten sind recycelbar. Die Produkte werden am Ende ihrer Lebensdauer zurückgenommen und wieder zermahlen. Die Vorteile von Kunststoffverpackungen gegenüber Karton und Holz in diesem Bereich liegen auf der Hand: Haltbarkeit, geringeres Gewicht (ergonomischer Faktor), Hygiene, Schutz der Ware und Wirtschaftlichkeit sind immer wieder die Argumente des Kunden.
Die Zukunft fest im Blick
Beim Schwesterunternehmen Gamma-Wopla SA wird für die Herstellung von Behältern hingegen zu 95 Prozent hochwertige Reinware eingesetzt. Es werden zum Teil komplette Serien aus aufeinander abgestimmten stapelbaren, nestbaren und faltbaren Behältern, in Form von Standard- oder individuellen Lösungen produziert, die allesamt durch ihre smarten Details bestechen. Ihre Konstruktion und Funktion sind zu 100 Prozent an den logistischen Anforderungen des Kunden ausgerichtet.
Man hat die Zukunft fest im Blick. Die zweite Führungsgeneration mit den beiden Söhnen ist bereits aufgebaut. „Es reicht nicht mehr, schlank und kostengünstig zu arbeiten, sondern man muss die Organisation auch agil und flexibel aufstellen“, beschreibt Jan Vandewiele sein Unternehmen. „Dafür haben wir einen Stamm von fachlich hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern entwickelt, die sich in ihren Profilen und Arbeitsstilen sehr gut ergänzen“, führt der CEO weiter aus. Dazu passt auch das junge Top-Management.
Frei von globalen Lieferketten
Während der Entwicklungs- und der Produktionszeit steht Smart-Flow in direkter Kommunikation und einem engen, partnerschaftlichen Verhältnis mit dem Kunden. „Für uns ist die räumliche Nähe zum Kunden das A und O, um wettbewerbsfähig zu sein. Dann kommen unser branchenübergreifendes Know-how, Flexibilität in der Produktion und schließlich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zum Tragen“, lautet die Überzeugung des Eigentümers Jan Vandewiele. „Mit unserem Firmensitz mitten in Europa können wir uns während der Produktentwicklung eng und wenn erforderlich im persönlichen Gespräch mit unseren Kunden abstimmen. Die Kunden profitieren bei der Lösungssuche von der hohen Produktauswahl. Außerdem sind wir frei von Nachteilen langer, globaler Lieferketten und können die Lieferfähigkeit garantieren.“
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Was es konkret heißt, Partner der Logistik zu sein und eine individuelle Verpackungslösung zu entwickeln, wird am Beispiel des in Ingelheim ansässigen Unternehmens Bericap deutlich. Bericap ist ein weltweit agierender Hersteller von Kunststoffverschlüssen aller Art. Der Markt für Verschlüsse ist sehr innovativ und dynamisch, vor allem in Bezug auf Funktionalität und Gewichtsreduzierung. Man denke nur an PET-Getränkeflaschen oder Dosierspender bei Kosmetika. Die oft mehrteiligen Verschlüsse werden auf Montageinseln produziert, was ein hohes Maß an Intralogistik bedeutet. Zusätzlich werden Halbfabrikate auf Paletten in ein Außenlager transportiert.
Für beides setzt Bericap eine für seine eigenen Prozesse optimierte Palette von Smart-Flow ein. Michael Hiller, Supply-Chain-Manager von Bericap, betont hinsichtlich des Entwicklungsverlaufs, dass Bericap auch früher schon aus hygienischen Gründen Kunststoffpaletten eingesetzt hatte, man jedoch mit der Haltbarkeit dieser Produkte nicht zufrieden war. Man fand die neuen Prototypen von Smart-Flow spannend und ein sehr komplexer Entwicklungsprozess sei in kürzester Zeit in Gang gekommen.
Es handelt sich um eine regalfähige Monoblockpalette, äußerst robust, nicht biegbar und mit elf Kilogramm Eigengewicht sehr gut stapelfähig. Breitere, verstärkte Mittelfüße, abgerundete Außenkanten und spezielle Antirutschnoppen wurden für Bericap hinzugefügt sowie die Reinigungsfähigkeit der Palette optimiert. Die sonst standardmäßige Lippe seitlich am Rand, die ein Verrutschen der Ladung verhindert, wurde hier gezielt weggelassen, damit die Kartons beim Stapeln leicht von der Palette gleiten können. Das war Bericap wichtig. Jeder Verbesserungsschritt wurde zunächst einem realen Praxistest unterzogen, bevor die neu konstruierte Palette SF800PES mit speziellen Ad-ons in die Going-live-Phase übergeben wurde. Nach Michael Hiller hatte ihn alles in allem letztendlich überzeugt, dass Smart-Flow auch individuelle Lösungen zu einem wettbewerbsfähigen Preis anbieten konnte. Zusätzlich profitierte sein Unternehmen von den kurzen Lieferzeiten. Der Prozess wurde als echte Teamarbeit beschrieben. Der Kunde hatte schließlich eine Palette, die zu 100 Prozent auf seine Produktion abgestimmt war. Das freute den verantwortlichen Supply-Chain-Manager ebenso wie auch Smart-Flow. Der richtige Mix aus Produkt, technischem Know-how, hoch modernen Produktionsanlagen und Flexibilität waren der Schlüssel zu dieser optimalen Kundenlösung.