Roboter für die Lebensmittelproduktion der Zukunft

Stäubli HE-Roboter
In der Hartkäseproduktion bei BMI Bayerische Milchindustrie eG übernehmen Stäubli HE-Roboter die Primärverpackung der frisch produzierten Käseblöcke. (Bild: Stäubli)

Die Automatisierungslösungen für die Lebensmittelindustrie von Stäubli Robotics decken eine große Bandbreite an Anwendungen ab – in der Verarbeitung sowie in der Primär- und Sekundärverpackung von Nahrungsmitteln. Die hygienegerechten Roboter leisten einen Beitrag dazu, dass die Anwender auch strengste Sicherheitsanforderungen und Qualitätsstandards erfüllen und gleichzeitig ihre Prozesse optimieren und die Produktivität steigern können.

Auf der Anuga FoodTec in Köln werden Stäubli Spezialisten aus der Lebensmittelindustrie “live” demonstrieren, wie Nahrungsmittelhersteller ihre Produktionslinien automatisieren können und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Gemeinsam mit Partnern in der Lebensmittelindustrie arbeitet Stäubli weltweit an der Entwicklung von Robotersystemen, die Prozesse in der Primär- und Sekundärverarbeitung automatisieren. Die Roboter kommen bei Aufgaben wie Schneiden, Entbeinen, Portionieren, Verpacken und Palettieren zum Einsatz, ebenso beim Handling von unverpackten Produkten oder von Behältern mit Tiefkühlkost. Bei der Handhabung weicher oder zerbrechlicher Lebensmittel beweisen die Roboter Feinfühligkeit: Sie greifen die Produkte vorsichtig und schonend. Auch bei hohem Arbeitstempo sichern sie eine gleichbleibende Produktqualität.

Hygienegerechtes Design und Washdown-Fähigkeit

Eine zentrale Eigenschaft der lebensmittelgerechten Roboter von Stäubli ist das Hygienedesign, das Kontaminationsrisiken minimiert und dazu beiträgt, maximale Sicherheit in diesem sensiblen Anwendungsbereich zu gewährleisten. Zu den Konstruktionsmerkmalen gehören ein vollständig gekapseltes und von innen mit Druck beaufschlagtes Gehäuse in Schutzart IP65 (Handgelenk in IP67) mit glatter Oberfläche und spezieller Beschichtung, innen verlegte Kabel und Anschlüsse sowie das Fehlen von Toträumen, in denen sich Mikroorganismen vermehren könnten. Alle Modelle sind mit lebensmittelverträglichem NSF H1-Öl erhältlich.

Ebenso wichtig ist die Fähigkeit des Roboters, die gleichen Reinigungsverfahren wie die anderen Systemkomponenten durchlaufen zu können. Für diesen Zweck hat Stäubli die „Humid Environment“ (HE) Roboter entwickelt. Sie sind so modifiziert, dass die Prozesssicherheit auch unter Spritzwasserbeaufschlagung sowie unter täglich anfallenden Intensivreinigungen gewährleistet ist.

Stäubli HE-Roboter haben sich als Benchmark für die sichere Lebensmittelverarbeitung etabliert. Weil hoch beanspruchte Teile aus Edelstahl gefertigt sind, kann auf den Einsatz von Materialien wie Kunststoff oder Kohlefaser verzichtet werden. Das Gehäuse ist mit einer speziellen reinigungsmittel- und korrosionsbeständigen Beschichtung versehen, die eine partikelabweisende Wirkung hat. Es gibt HE-Roboter in unterschiedlicher Größe, Bauart (Vier- und Sechsachser) und Traglast, um unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Flexible Montageoptionen ermöglichen die einfache Integration in halb- und vollautomatische Produktionslinien.

Kaufland Fleischwaren TX200 HE von Stäubli

Bei Kaufland Fleischwaren übernimmt seit kurzem ein TX200 HE die Beladung einer automatischen Schneide- und Verpackungsmaschine. (Bild: Stäubli)

Roboter „live“ im Einsatz auf der Messe

Stäubli wird auf der Anuga FoodTec in mehreren Live-Demonstrationen vorführen, wie die hygienegerechten Roboter ganz unterschiedliche Prozesse in der Nahrungsmittelproduktion automatisieren können. Dazu gehört auch die sichere Handhabung von unverpackten Lebensmitteln, einschließlich rohem Fleisch und Backwaren.

In einer der Demozellen werden zwei Stäubli Roboter gezeigt – der mit dem Red Dot Award ausgezeichnete TS2-60 he und ein TX2-60 he –, die mit Hilfe der Conveyor-Tracking-Technologie Hähnchenfleisch und Rindfleisch schneiden und handhaben. Ein weiterer Red Dot Award-Gewinner, der SCARA-Roboter TS2-80 he, wird in einer Bäckerei-Demozelle bei der Arbeit zu sehen sein. Diese Zelle ist ebenfalls mit Conveyor-Tracking und mit einer SICK-3D-Kamera ausgestattet. Der Roboter handhabt in Hochgeschwindigkeit Bagels, die er präzise mit einem Softgreifer aufnimmt und in einen Ofen schiebt. Die VALtrack-Software von Stäubli ermöglicht es dem Roboter, die Kameradaten zu verarbeiten und mit hoher Flexibilität unterschiedliche Produkttypen zu handhaben.

Sechsachser für die Lebensmittelproduktion modifiziert

Im vergangenen Jahr hat Stäubli die neue Generation des TX2-200 vorgestellt: einen leistungsstarken, reinraumtauglichen Sechsachser. Auf der Messe wird die neue HE-Version des TX2-200 zu sehen sein. Mit einer Tragfähigkeit von bis zu 170 kg und einer Reichweite von 2.209 mm ist der TX2-200 he der größte Roboter der TX2-Serie und die ideale Lösung für die präzise Handhabung schwerer Lasten. Dabei erreicht er dank seiner Dynamik sehr kurze Zykluszeiten.

Ein weiteres Merkmal des TX2-200 ist das verbesserte Sicherheitspaket. Durch die neuen Sicherheitsfunktionen kann der Roboter auf verschiedenen Ebenen der Mensch-Maschine-Kollaboration eingesetzt werden kann. Für die Praxis heißt das: Sein Arbeitsbereich muss nicht durch einen Schutzzaun abgegrenzt werden, so dass der Anwender hocheffiziente kollaborative Produktionskonzepte realisieren kann.

Quelle: Stäubli

Stäubli auf der Anuga FoodTec: Halle 7.1, Stand C049