Die internationale Thimm Gruppe, zu der der Verpackungshersteller Thimm Packaging in Všetaty (Tschechien) gehört, investiert laufend in die Modernisierung und Entwicklung ihrer Werke. Aktuell werden am tschechischen Standort Investitionen in Höhe von 276 Millionen CZK (7,5 Millionen Euro) realisiert. Dort entstehen ein neues Zentrum für Faltschachtelklebemaschinen (FKM) zur Herstellung funktionsstarker Verpackungen aus Wellpappe sowie eine große Lagerhalle. Die offizielle Einweihung fand Ende Februar statt.
Hersteller von Fast Moving Consumer Goods (FMCG) und der Onlinehandel verlangen anspruchsvolle Verpackungskonstruktionen, die aus mehreren Teilen oder aus unterschiedlichen Wellpappensorten hergestellt sind und über Aufreißstreifen, Perforationen oder Verstärkungen verfügen. Thimm Packaging hat sich gerade auf diese Typen von Verpackungen spezialisiert. Am Standort Všetaty entsteht daher aktuell ein FKM-Kompetenzzentrum. Das Unternehmen investiert 1,2 Millionen Euro in die dritte, völlig neue, zentral computergesteuerte Faltschachtelklebemaschine mit auf dem tschechischen Markt einmaliger Ausstattung. Das Zentrum für Faltschachtelklebemaschinen wird im April 2017 voll in Betrieb gehen.
In einem Produktionsdurchgang
Verpackungen, die bisher in der Herstellung als sehr kompliziert und anspruchsvoll galten, da sie mehrere Maschinen durchlaufen mussten, können jetzt bei Thimm Packaging problemlos auf einer einzigen Maschine in einem Produktionsdurchgang hergestellt werden. Besondere Bestandteile der Klebemaschine sind Aggregate zum Einkleben von Silikonstreifen in die Verpackungen. Diese funktionieren als beidseitige Klebestreifen und werden beispielsweise für das praktische Verschließen bei Verpackungen für den Onlinehandel eingesetzt.
Eine weitere Möglichkeit zum Verschließen von Verpackungen ist das Auftragen von Klebstoff, der mit einem Streifen bedeckt wird, welcher bei Bedarf (zum Beispiel beim Wiederverschließen einer Verpackung für die Rücksendung) abgezogen wird. Umgekehrt wird ein leichtes Öffnen der Verpackungen – am Point of Sale (POS) oder beim Empfänger der Sendung – durch einen Aufreißfaden ermöglicht, der schon an der FKM in die Verpackung eingearbeitet wird. Das sogenannte „wrap rage“, also die Frustration des Verbrauchers bei schwierig zu öffnenden Verpackungen, wird so vermieden.
Präsenz am Point-of Sale
Insbesondere bei Shelf Ready Packaging (SRP) wird Wert auf die Sichtbarkeit der Ware im Regal gelegt. Die Frontseite der Verpackung soll so offen wie möglich sein. Die neue Maschine ermöglicht es, den Rand des sogenannten „U“-Ausschnitts auf 35 Millimeter zu verringern. So werden die Produkte durch den Rand nur minimal verdeckt, aber weiterhin sicher in der Verpackung gehalten.
Die neue Lagerhalle von Thimm Packaging bietet mit einer Fläche von ca. 11.500 Quadratmetern Platz für bis zu 15.000 Paletten und ersetzt das bisherige Lager im 20 Kilometer entfernten Úžice. So entfällt ein überflüssiges Zwischenglied auf dem Weg zu den Kunden. Durch das eigene Lager optimiert das Unternehmen seine Logistikströme und Aufträge können schneller bearbeitet werden. Nicht zuletzt werden die CO2-Emissionen verringert, da die Fahrten zwischen Všetaty und Úžice (ca. 115.000 Kilometer jährlich) entfallen.