Verpackungsprüfinstitutionen 8: Servicecenter Umweltsimulation

Die Verpackungs- und Produktprüfzentrum SCUS GmbH in Dresden hat es sich zum Ziel gesetzt, Umwelteinflüsse, die auf Erzeugnisse, Packungen und Transporteinheiten einwirken, zu simulieren und durch die Analyse der Prüfergebnisse konstruktive Verbesserungen zu erreichen, um die Lebensdauer der Produkte zu erhöhen und Schäden zu vermeiden.

Anknüpfend an die lange Tradition der Verpackungsprüfung in Dresden, die Prof. Ewald Sachsenberg dort 1928 mit dem Aufbau des ersten deutschen Verpackungsprüffeldes begann und die in den 1950er-Jahren mit dem Institut für Verpackung fortgesetzt wurde, entstand die SCUS GmbH 2007 als Ausgründung aus dem Dresdner Fraunhofer-Anwendungszentrum für Verfahrenstechnik und Verpackung (AVV, jetzt IVV), dem Schwesterinstitut des Fraunhofer-Instituts in Freising. Seitdem investierten die Gründer mehr als 1,5 Millionen Euro in die technische Ausstattung.

SCUS im Zentrum Heidelberger Str. in Dresden

SCUS im Zentrum Heidelberger Str. in Dresden

Simulation von Belastungen

Die anfangs zwei, jetzt sechs Mitarbeiter des jungen Unternehmens sind breit ausgebildete Verpackungsspezialisten, die zum Teil über 20-jährige Erfahrungen im Bereich der Analyse von Umwelteinflüssen verfügen. Hauptarbeitsfeld von SCUS sind die Simulation von in der Praxis auftretenden Belastungen und deren Auswertung, wobei die Untersuchungsobjekte sowohl Verpackungen und Ladeeinheiten als auch Produkte mit und ohne Verpackungen sind. Klimabelastungen wie Temperatur, Feuchte und/oder mechanische Belastungen wie horizontale und vertikale Stöße und Schwingungen, die Kraft und Druck auf das Prüfgut ausüben, werden mittels moderner Prüftechnik nachgebildet. Dabei wird das Ausmaß der auftretenden Transport-, Umschlag- und Lagerbelastungen bei den unterschiedlichen Verkehrsträgern berücksichtigt, die nationalen, internationalen oder anwenderspezifischen Normen zugrunde liegen.

Computergestützte Beschleunigungseinrichtung zur Simulation horizontaler Belastungen.

Computergestützte Beschleunigungseinrichtung zur Simulation horizontaler Belastungen.

Die Prüfungen werden auf Wunsch des Kunden mit Empfehlungen für Verbesserungen untersetzt. Obwohl die Ergebnisse dieser Dienstleistung für den Endverbraucher nicht direkt ersichtlich sind, stellen sie sowohl im Produktbereich als auch bei der Verpackungsherstellung einen wesentlichen Bestandteil der Qualitätssicherung dar, denn sie tragen zur Optimierung der Transporteignung sowie zur Erhöhung der Lebensdauer der Produkte bei und ermöglichen die Verringerung bzw. Vermeidung von Schäden.

Optimierung der Konstruktion

Wichtige Auftraggeber sind für SCUS vor allem Unternehmen der Medizintechnik, Kosmetikhersteller, der Automotivbereich und auch die Solarbranche. Dabei ist die Zielstellung der Aufträge neben der Optimierung der Verpackungskonstruktion, der Auswahl von Verpackungspolstern oder Inneneinrichtungen häufig auch die transportgerechte Konstruktion der unterschiedlichen Erzeugnisse selbst.

Die kurzen Wartezeiten und die Flexibilität des Labors aufgrund der Vielzahl der technischen Möglichkeiten werden sehr geschätzt. Dazu zählt neben der Grundausstattung mit klimatisierbarem Laborraum und mehreren Klimakammern, Schwing- und Stauchdruckprüfanlagen, einem Linear-Beschleunigungsversuchsstand, Fallprüfständen und Vakuumprüfeinrichtung die erst in diesem Jahr aufgestellte Sonderanfertigung einer Stauchdruckpresse von Zwick, die mit 330-kN-Druckplatten ausgerüstet ist und Produkte der Abmessungen 2.100 x 1.600 mm mit einer maximaler Höhe von 2.460 mm aufnehmen kann.

Palettenladungen auf dem Shaker zur Simulation von Stapeldruck und Vibration.

Palettenladungen auf dem Shaker zur Simulation von Stapeldruck und Vibration.

Kooperation mit Partnern erweitert Unternehmensprofil

In nach wie vor enger Kooperation mit dem Fraunhofer-IVV Dresden, das F/E-Arbeiten im Bereich der Verarbeitung und Verpackung von Massenbedarfsgütern ausführt und die Wechselwirkungen zwischen Füllgut, Packmittel und Maschine erforscht, ist es möglich, bei Prüfaufträgen mit Forschungs- und Entwicklungsbedarf Lösungen anzubieten. Außerdem ist SCUS Mitglied in der Vereinigung Packnet Dresden®, wodurch Kontakte auf dem Gebiet des Korrosionsschutzes und zu Einrichtungen im Bereich Papiertechnik und Design genutzt werden können.

Kontakt:

SCUS GmbH
Heidelberger Str. 20
01189 Dresden

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Stephan Schreib, GF
Telefon: +49 351 4483790
Telefax: +49 351 4483799
E-Mail: s.schreib@scus.de