Die Druckerei Vogt Foliendruck GmbH mit Sitz in Hessisch Lichtenau (Nordhessen) blickt inzwischen auf eine über 120-jährige Firmengeschichte zurück. Mittlerweile wird das Familienunternehmen in vierter Generation von Holger Vogt geführt. Eine ganz besondere Stärke des inhabergeführten Unternehmens ist es, sich permanent an die Bedingungen des sich veränderten Markts anzupassen.
1897 gründet Adolf Vogt das Unternehmen, das mit der Herausgabe des „Losseboten“, einem regionalen Anzeigenblatt, und kleinerer Geschäftsdrucksachen mit zehn Mitarbeitern startet. Innerhalb von 40 Jahren entwickelt sich das Unternehmen von einer Buchdruckerei zu einer Akzidenzdruckerei und wird ab 1930 durch Sohn Karl Vogt weitergeführt. Gut weitere 30 Jahre später muss 1965 mehr Platz her und so erfolgte der Umzug in das neue Firmengebäude.
Verpackung kommt ins Spiel
Bereits in den 1970er-Jahren startet Vogt den Druck für den Verpackungssektor und die Werbemittelindustrie durch. In der dritten Generation leitet Herbert Vogt seit 1962 das Unternehmen und setzt auf den Trend zum Foliendruck und den steigenden Bedarf an hochwertig bedruckten Produkten aus Kunststoff.
1979 wird zwei Jahre lang getüftelt, und erste Druckversuche auf Folie erfolgen: Damit wird bereits der Grundstein für den heutigen UV-Foliendruck gelegt. In dieser Zeit werden vor allem Verpackungsetiketten für Strumpfhosen der Firma Rollmann & Rose aus der Region in Großauflage hergestellt.
Spezialisierung auf Foliendruck und mehr
Herbert Vogt spezialisiert das Unternehmen auf den Foliendruck. Gemeinsam mit seinem Sohn, Holger Vogt, baut er das regionale Unternehmen zu einer bundesweit agierenden Foliendruckerei aus.
Eine 4-Farben-Offsetdruckmaschine mit integrierter UV-Endtrocknung bringt wesentliche Verbesserungen in den Ablauf. Eine UV-Trocknung direkt nach dem Druck setzt eine chemische Umwandlung der Farben in Gang, die sogenannte Polymerisation.
Von 1982 bis 1988 wird die erste Computerzeitschrift in Deutschland namens „Homecomputer“ bei Vogt gedruckt. 1991 wird Holger Vogt Geschäftsführer. Er trat bereits 1985 ins Familienunternehmen ein. Seine Ausbildung zum Flachdrucker absolvierte er 1982 bis 1984 im Hauchler Studio in Biberach an der Riß. Parallel konnte er im Jahr 1984 das Fachkaufmännische Seminar für Betriebswirtschaft, Finanzen, Recht und Kalkulation erfolgreich abschließen.
Bis 1985 war Holger Vogt dann noch für ein Jahr im Druckhaus Dierichs in Kassel tätig, bevor er in den Familienbetrieb nach Hessisch Lichtenau wechselte. Die ersten drei Jahre waren geprägt von Springeraufgaben und der 15-monatigen Wehrpflicht. Danach ging alles sehr schnell: vom Kalkulator über erste Außentermine bis zum Juniorverkäufer in ganz Deutschland.
„In den über 120 Jahren, in denen es die Firma Vogt nun gibt, hat sich viel getan. Unzählige Veränderungen, neue Innovationen und Herausforderungen haben uns immer begleitet, und das wird auch so bleiben. Ein sich immer wieder wandelnder Markt wird Anpassungen erfordern, denen wir weiter nachgehen werden. Denn dies steckt in unserer Unternehmens-DNA und hat uns bisher erfolgreich gemacht. Für die Zukunft werden wir weiterhin Trends, Technologien und Marktanforderungen im Blick behalten und verfolgen. Dabei werden Umweltthemen, Nachhaltigkeit und Innovationen das Unternehmen weiter begleiten. Wir wollen auch weiterhin mit unseren Printeffekten und individuellen Lösungen Kunden und Verbraucher begeistern, sodass Emotionen und Aktionen ausgelöst werden und begeistern.“
Holger Vogt, Geschäftsführer der Vogt Foliendruck GmbH, Hessisch Lichtenau.
Technologischer Quantensprung
Für die Erweiterung des Offsetdrucks und die Anschaffung einer neuen Maschine wird weitere Produktionsfläche benötigt und so erfolgt 1992 ein Anbau mit 1.000 Quadratmeter Nutzfläche. Als weltaweit erstes Unternehmen rüstet Vogt dann 1994 eine III-B-5-Farben Roland 700-Maschine mit einem Rolle-Bogen-Anleger für Folie und In-Mould-Label-Technologie aus.
Fortan können Bogen von 720 x 1.020 Millimeter Größe bedruckt werden: Das bedeutet einen Quantensprung in der Wirtschaftlichkeit des Labeldrucks. Die hinzugekommene Produktion von In-Mould-Labeln (IML) ist da bereits seit mehreren Jahren erfolgreich etabliert.
Nach dem 100-jährigen Jubiläum im Jahr 1997 wächst das Unternehmen weiter, bald darauf sind die Kapazitäten erneut ausgeschöpft, und es wird die Entscheidung getroffen, den Standort zu verlagern. Komfortable 7.500 Quadratmeter bieten seit 2001 Raum für Hochleistung und weiteres Wachstum.
Investitionen für erweiterte Möglichkeiten
Es wird weiter investiert, ausgebaut und entwickelt. Kontinuierlich investieren die Verantwortlichen in neue Druckmaschinen, CtP-Anlagen, Schneidplotter, Kaschieranlagen, vollautomatische Stanzsysteme und weitere Ausstattungen in der Produktion.
Nach und nach erfolgt die Etablierung des Digitaldrucks, der mittlerweile auf 1.000 zusätzlichen Quadratmetern eingerichtet wurde. Dieser bietet fortan eine fast endlose Auswahl an Substraten sowie die Herstellung auch von kleinen Stückzahlen und Formaten von S bis XXXL.
Von der erweiterten Kapazität und den verbesserten Leistungen profitieren nicht nur die Bereiche In-Mould-Label und Lenticular-Druck, sondern auch der klassische Foliendruck und der Veredelungsbereich.
Neues Gesicht und neue Strukturen
Nicht nur bei den Maschinen und der Ausstattung wird sich stets dem modernsten Standard angepasst, auch das Corporate Design wird angeglichen, sodass die vielen unterschiedlichen Produkte, die Vogt mittlerweile anbietet und produziert, international einheitlich vermarktet werden können.
Nach jahrelanger Weiterentwicklung repräsentiert Vogt mittlerweile acht Geschäftsfelder (Imagedrucke, Publishing & AdSpecial, Promotion & Werbemittel, Point of Sale, Mailings & Verstärker, Verpackungen/IML, Cards und Produkte für den Handel).
Die Firma bietet Tausende unterschiedlicher Produktmöglichkeiten, z. B. Wechsel- und 3D-Bilder (Lenticular), Aufkleber für jeden Einsatzbereich, Displays, Aufsteller, Regalwobbler, InPack/OnPack, Fensterbilder, Mousepads, Mailing-/Response-Verstärker, UV-Lackierungen und Veredelungen.
Das Tochterunternehmen CF Card Factory GmbH konzentriert sich hierbei seit dem Jahr 2000 auf die Herstellung von Plastikkarten. Dazu gehören Gutscheinkarten für Kaufhäuser und Baumärkte sowie Mitgliedsausweise für Automobilclubs und Plastikkarten für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Die Card Factory ist mittlerweile mengenmäßig der größte Kartenhersteller in Deutschland. Ihr Sitz ist auf dem ehemaligen Firmengelände „Im Tal“, heute das Werk 2 von Vogt.
Jedes Produkt ist einzigartig
Im Verpackungssegment bietet Vogt verschiedenste Produktlösungen, wie Verpackungen für Spiele, CD-Cover, DVD-Schuber, transparente Hüllen, Sammelkarten und Flowpacks, In- und OnPack, Verpackungen mit oder ohne Veredelung, PP-Folie oder Mailing-Verpackungen. So entstanden beispielsweise für das Getränk Karamalz OnPack-Promotions in Form von Sammelkarten und Fensterbildern, In-Mould-Label finden u. a. Verwendung auf Farbeimern von alpina.
Die Fläschchen von „Kleiner Feigling“ wurden ebenfalls mit einem Add-on ergänzt: Ein Schild, das ebenfalls mit Lenticular-Effekt versehen ist, lässt sich leicht von der Packung ablösen und auf einer anderen Oberfläche wieder aufbringen – und ist so perfekt als Sammlerstück geeignet. Eine Verpackung von Wilkinson bringt das angebotene Produkt in 3D noch realistischer zur Geltung. Eine Vielzahl weiterer Lösungen zeigt das Leistungspotenzial des Unternehmens.
Effektdrucke für Europa
Die internationale Position wird weiter ausgebaut und das Sortiment konsequent vergrößert. Vogt passt sich den immer wieder wechselnden Marktanforderungen stetig an und bleibt innovativ, um weiter ein führender Anbieter und Pionier für Effektdrucke in Europa zu bleiben.
Im Segment IML gehört Vogt zu den Fulfillment-Dienstleistern für die Verpackungsindustrie. Das Unternehmen produziert heute mit 135 Mitarbeitern durchgängig in drei Schichten an fünf bis sechs Tagen in der Woche.