Einen vollständig recycelbaren Standbodenbeutel aus Polyethylen haben Mondi und Werner & Mertz bei einer Branchenveranstaltung in München vorgestellt. Damit präsentierten Vertreter beider Unternehmen das Ergebnis einer vierjährigen Entwicklung.
Werner & Mertz prüfte seit dem Jahr 2014 die Idee einer recycelbaren flexiblen Verpackung aus nur einem Material, teilt das Unternehmen mit. Gestaltet werden sollte das Produkt – ein vollständig recycelbarer Standbodenbeutel aus dem Monomaterial Polyethylen mit abtrennbarer Banderole aus dem gleichen Material – nach dem „Cradle to Cradle“-Prinzip. Aus dem recycelten Ausgangsmaterial soll also wieder das gleiche Produkt hergestellt werden können.
„Mit diesem richtungsweisenden Design für Recycling ist ein weiterer großer Schritt bei der Kreislaufführung von Kunststoffverpackungen gelungen“
Immo Sander, Leiter der Verpackungsentwicklung bei Werner & Mertz (Bild: Packaging Summit/Martin Kroll)
Als Verpackungsspezialisten holte sich Werner & Mertz das Verpackungs- und Papierunternehmen Mondi mit ins Boot. Ziel war ein Beutel aus Monomaterial statt der üblichen Multi-Layer-Produkte, der mit bereits existierenden Technologien bedruckt und abgefüllt werden konnte.
Projektgruppe erprobte „Design for Recycling“
2015 gründeten die beiden Unternehmen dann eine Projektgruppe gemeinsam mit dem Grünen Punkt , EPEA Switzerland und cyclos-HTP . Die drei Partner unterstützten die Entwicklung sowohl mit Beratung zur Materialauswahl als auch der Bestätigung der tatsächlichen Kreislauffähigkeit des Beutels sowie die Integration in bestehende Recyclingstrukturen. In der Entwicklung galt es für alle Beteiligten aber zunächst herauszufinden, was „Design for Recycling“ tatsächlich bedeutet – selbst die erfahrenen Verpackungsexperten mussten hier konsequent lernen, das Produkt auch von seinem Ende her zu denken.
Der vollständig recycelbare Beutel ist aber nur der Anfang in der Entwicklung kreislauffähiger flexibler Kunststoffverpackungen. „Unser Ziel ist es, dass die flexiblen Kunststoffverpackungen nicht nur vollständig recycelbar sind, sondern auch selbst aus recycelten Materialien bestehen“, so Sander. Dafür skizzierte er die geplanten Schritte bis zum Jahr 2025, die von der Einführung der aktuellen innovativen Verpackung über weitere Entwicklungsschritte bei Druckfarben und Barriereeigenschaften bis hin zum Einsatz von Rezyklat reichen. „Wir haben nun einen erfolgreichen Grundstein gelegt, auf dem wir mit unseren weiteren Zielen aufbauen können“, so Sander