Cutteranlage verarbeitet 1,50 Meter hohe Stapel schnell und sicher

Sauger in der Cutteranlage von Zünd (Bild: J. Schmalz GmbH)
Mit einem Sauger-Typ kann die Schneideanlage von Zünd verschiedene Materialien verarbeiten. (Bild: J. Schmalz GmbH)

Mit innovativen Qualitätsprodukten dem Preiskampf trotzen: Das ist die Devise der Zünd Systemtechnik AG. Der Entwickler von Schneidemaschinen findet seine Kunden auch in der Verpackungsbranche. Die jüngste Entwicklung, der Schneidtisch BHS150,kann gestapelte Materialien in einer Höhe von bis zu 1,50 Metern verarbeiten. Damit ist er optimal für den hohen Output einer Digitaldruckmaschine vorbereitet.

In der Verpackungstechnik, aber auch im Messe- und Möbelbau und in der Werbetechnik müssen ständig Platten aus Wellpappe, Schaumstoff, Vollkarton, Wabenstruktur und PVC exakt zugeschnitten werden. Diese Aufgabe wird durch Cutteranlagen erledigt. Der Schweizer Familienbetrieb Zünd Systemtechnik AG hat sich seit den Anfängen 1984 zu einem nach eigener Einschätzung führenden Hersteller modularer und digitale Cuttersysteme entwickelt. Mehr als 300 Beschäftigte arbeiten am Hauptsitz in Altstätten und in verschiedenen Verkaufs- und Service-Außenstellen.

Verpackungsindustrie fragt immer öfter Automatisierung an

„Wir sehen bei unseren Kunden die zunehmende Automatisierung durch Roboter“, benennt Geschäftsführer Oliver Zünd eine der Herausforderungen für seinen Betrieb. Vor allem die Verpackungsbranche und der Online-Handel verlangten nach immer flexibleren automatisierten Lösungen: „Wir stellen fest, dass es vor allem in der grafischen und der Verpackungsindustrie zu einer Konsolidierung kommt.“ Um auf den Bedarf angemessen zu reagieren, holten sich die Schweizer bei ihrer jüngsten Entwicklung, dem Schneidetisch BHS150 mit automatischem Zuführ- und Entnahmesystem, mit Schmalz einen erfahrenen Experten für die Auslegung des Vakuum-Systems an Bord.

Christian Landis von Schmalz und Zünd-Geschäftsführer Oliver Zünd vor dem BHS 150. (Bild: J. Schmalz GmbH)

„Wir gehen nicht auf Preiskampf ein, wir setzen auf Qualität verbunden mit Innovationskraft.“
Oliver Zünd, Geschäftsführer der Zünd Systemtechnik AG

Das Kürzel für das neue Produkt steht für ein „Board Handling System“, das eine Stapelhöhe von 1,50 Metern verarbeiten kann und damit längere Betriebszeiten ermöglicht. Das macht es vor allem für Kunden interessant, die Großauflagen wirtschaftlich und effizient verarbeiten müssen. „Die Anlage besteht neben dem Schneidetisch aus einer automatischen Zuführung mit Vakuum-Greifspinne und einer automatischen Entnahmestation“, erläutert Roman Hasler, Produktmanager bei Zünd Systemtechnik. Konstruiert wurde sie nach den Anforderungen eines Kunden. Sie sollte vor allem dem hohen Output einer Digitaldruckmaschine gerecht werden. Zudem sollte ein Auftrag auch über Nacht mannlos abgearbeitet werden können.

Saugspinne nimmt Bögen vom Stapel

Die neue Anlage nimmt verschiedene Materialien vom Stapel und bringt einzelne Bögen auf die Schneidemaschine. Die Saugspinne fährt über die Palette, nimmt das Werkstück auf und richtet es aus. Auf dem Weg zum Schneidetisch liest ein Scanner einen QR-Code auf der Platte aus. Der Code enthält die Auftrags-ID. Anschließend wird das Werkstück auf dem Schneidetisch abgelegt.

Balgsauger und ecoPump SEP von Schmalz (Bild: J. Schmalz GmbH)

Schmalz kombiniert einen Balgsauger mit einer ecoPump SEP und sorgt so für kurze Zykluszeiten.

Entscheidend für zuverlässige Abläufe ist bei der BHS150 die Vakuumtechnik. Zünd wandte sich dafür an Stephan Wilms, Systemberater bei der Schmalz GmbH. Gemeinsam mit ihm und mit Unterstützung der Firma Aerne Engineering, welche die gesamte Automation lieferte, realisierten sie das Vereinzeln beim Abstapeln – eine neue Funktion bei Zünd. Außerdem wählten sie einen Sauggreifer, der sowohl starre als auch biegsame Materialien sicher aufnehmen kann. „Ein Sauger für alle Materialien ist vorteilhaft für den Kunden. Es handelt sich um ein Serienprodukt, und die Einfachheit der Lösung ist ein überzeugendes Argument für unsere Kunden“, sagt Oliver Zünd. „Wir haben sogar Folien getestet, was ebenfalls funktioniert“, fügt Roman Hasler hinzu.

Automatisches Zuführsystem mit Vakuum-Greifspinne von Schmalz (Bild: J. Schmalz GmbH)

Das automatische Zuführsystem mit Vakuum-Greifspinne von Schmalz arbeitet schnell und zuverlässig. (Bild: J. Schmalz GmbH)

Vakuumerzeuger arbeitet mit Schalldämpfer

Um die geforderten kurzen Zykluszeiten zu erreichen, empfahl Schmalz den Vakuumerzeuger „ecoPump SEP“ mit Schalldämpfer. Der Unterdruck wurde direkt am Sauger erzeugt. Die flexible, anpassungsfähige Dichtlippe der Balgsauger SPB2, passt sich optimal an unterschiedliche Oberflächen an und dichtet gut ab. Ergänzend sind runde Flachsauggreifer verbaut, die durch ihre flache Form und ihr geringes Volumen das Werkstück besonders schnell und positionsgenau greifen können.

„Bisher sind alle zufrieden mit der Lösung“, berichtet Oliver Zünd von den ersten Erfahrungen von Kunden, bei denen bereits Testanlagen mit dem BHS150 laufen. Für den Zünd-Geschäftsführer ist das „Experiment“, bei einer Neuentwicklung Kooperationspartner mit ins Boot zu holen, geglückt.

Über die Schmalz GmbH

Schmalz ist Marktführer in der Automatisierung mit Vakuum sowie für ergonomische Handhabungssysteme. Die Produkte des Familienunternehmens aus dem schwarzwäldischen Glatten kommen in Anwendungen der Logistik genauso zum Einsatz wie in der Automobilindustrie, der Elektronikbranche oder der Möbelproduktion. Rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden am Hauptsitz sowie in 18 weiteren Gesellschaften beschäftigt, teilt Schmalz mit.
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