Bayerische Traditionsbrauereien setzen auf Lösungen der Rink GmbH & Co. KG aus Kreuztal im Siegerland: So läuft bei Flötzinger Bräu in Rosenheim ein Taktentkorker für stündlich 30.000 Flaschen, und im Herzoglich Bayerischen Brauhaus Tegernsee KG wurde für die neue, große Abfülllinie der Halbliterflaschen ein Rotationsentkorker installiert, der spielend 50.000 Flaschen pro Stunde entkorkt.
Im Jahr 1967, als Kronkorken noch in allen Brauereien von den Flaschen vor dem Waschen von Hand entfernt wurden, kam Unternehmensgründer Wilhelm Rink zu dem Schluss, dass diese Tätigkeit effizienter maschinell durchgeführt werden könnte. Das war die Geburtsstunde des Kastenentkorkers des Maschinenbauers: Vom getakteten Entkorker sind weltweit mittlerweile über 1.000 Maschinen im Einsatz.
Viele Jahre später entstand bei Jochen Bäcker, der mit seiner Frau Ursula, der Tochter des Gründers, das Unternehmen übernommen hatte, die Idee, den Korken durch eine rotative Bewegung, ähnlich einem Handöffner, zu entfernen. Im Jahr 1995 wurde hier die erste Maschine erfolgreich in Betrieb genommen und seither technisch immer weiter entwickelt.
Mit diesem Prinzip ist es möglich, bis zu 4.500 Kästen oder über 100.000 Flaschen pro Stunde zu entkorken. Eine Leistung, die der Firma Rink im Jahr 2012 den Titel „Weltmarktführer im Entfernen von Kronkorken“ eingebracht hat.
Bis heute wurden über 300 Maschinen dieses Typs weltweit erfolgreich in Betrieb genommen. In den darauffolgenden Jahren wurde das rotative Konzept auch auf das Entkorken von Einzelflaschen auf dem Flaschenband übertragen, sodass heute drei verschiedene Maschinentypen für das Entfernen von Kronkorken am Markt angeboten werden: der Taktentkorker, der Rotationsentkorker und der Einzelflaschenentkorker.
Alles läuft im Takt
Beim getakteten Entkorker KM670/xK werden die Kästen mit Kronkorken in der Maschine mittels einer Kastensperre angehalten. Der bevorzugte Einsatzbereich dieses Maschinentyps liegt bei bis zu 2.100 Kisten pro Stunde.
Die Entkorkereinheit fährt sanft elektrisch in die Kästen, und Entkorkerhülsen gleiten über die Flaschen. In der Aufwärtsbewegung werden die Flaschen durch eine Niederhalteplatte im Kasten gehalten und die Kronkorken abgehoben. Eine induktive Einheit erkennt, ob sich Korken auf den zu bearbeitenden Flaschen befinden, und leitet den Entkorkungsvorgang ein.
Sind keine Korken vorhanden, fährt die Kiste weiter. Befinden sich Fremdkörper in der Kiste, werden diese durch die Niederhalteplatte erkannt und nicht bearbeitet. Die Maschine ist kombinierbar mit einem Entschrauber, so können auch Flaschen mit Schraubverschluss verarbeitet werden.
Alles dreht sich im Kreis
Beim Rotationsentkorker RK 940 laufen die Kästen kontinuierlich durch die Maschine. Der Einsatzschwerpunkt liegt im höheren Leistungsbereich zwischen 2.100 und 4.500 Kisten in der Stunde. Eine sich drehende Walze entfernt die Verschlüsse wirkungsvoll und mündungsschonend nach dem Flaschenöffnerprinzip. Es werden alle Kästen bearbeitet.
Störende Einflüsse, wie Toleranzen in Flaschenhöhen und Kastenabmessungen, werden dabei mechanisch ausgeglichen und elektronisch geregelt. Bei Fremdkörpern in der Kiste werden diese erkannt und die Walze angehoben, damit es keine Beschädigungen an ihr und auch keinen Flaschenbruch gibt.
Ohne Verzögerungs- oder Beschleunigungsvorgänge erreicht die Maschine einen konstanten, anlagenorientierten Durchlauf mit einer hohen Leistung entsprechend der gesamten Anlagengeschwindigkeit. Der Vorgang ist prinzipiell sehr ruhig. Die Kombination mit einem Entschrauber ist bei diesem Maschinentyp nicht möglich, hierzu ist eine separate Maschine notwendig.
Flötzinger: älteste und einzige Rosenheimer Privatbrauerei
Eng und verwinkelt sind die historischen Brauereigebäude bei Flötzinger Bräu, der ältesten Rosenheimer Brauerei, die im vergangenen Jahr ihr 475. Gründungsjahr feierte. Als einzige Privatbrauerei im Raum Rosenheim stellt sie sich sehr erfolgreich den Herausforderungen der Zukunft mit ihrem Leitspruch: „Dem Guten treu – Flötzinger Bräu“.
Seit 1861 findet auf der Loretowiese das bis heute größte Volksfest der Region, das Herbstfest mit Bezirkstierschau und Ausstellung, statt. Johann Krichbaumer, Urgroßvater des heutigen Besitzers Franz Steegmüller II., kauft im selben Jahr die gesamten Besitztümer der Flötzinger Bräu, sein Sohn baute bis 1910 die neue Brauerei am Rossacker.
Im Jahr 1960 übernimmt Franz Steegmüller II. die Brauerei, sein Bestreben ist es bis heute, weiterhin unabhängig zu bleiben. Dazu wurde und wird sie kontinuierlich modernisiert.
Mehrfach wurden die Biere ausgezeichnet, so etwa mit dem „Bundes-Ehrenpreis“, womit sie mit ihren elf untergärigen, sieben obergärigen und sechs Saison-Bieren zu den zwölf besten Brauereien in Deutschland zählt. Mengenmäßig am erfolgreichsten ist „Flötzinger Hell“, äußerst beliebt sind die diversen Weißbiere und die nur saisonal erhältlichen Märzen- und Bockbiere.
Kontinuierliche Investitionen
Bereits seit 2009 ist hier Franz Amberger der verantwortliche Braumeister und technische Betriebsleiter. Seither wurde im Flaschenkeller fast alles erneuert, vom Füller über Gebindetransport, Elektroverkabelung, Lüftung, Schallschutz bis hin zum Inspektor. Abgefüllt werden alle Biere auf einer 30.000er-Linie in 0,5-Liter-Euro- und 0,5-Liter-NRW-Flaschen.
„Seit wir fast alles wieder in Halbliter-Euro füllen, haben wir kaum noch Probleme mit Fremdflaschen“, sagt der Braumeister. „Unser alter Entkorker war in die Jahre gekommen, da haben wir einen zuverlässigen Ersatz gesucht. Die Gespräche und Verhandlungen mit Rink-Inhaber Dr. Michael Bäcker verliefen sehr harmonisch, vor allem die Beratung, was wir nehmen sollten, war hervorragend. Die Maschine wurde pünktlich geliefert, war schnell betriebsbereit und läuft seither tadellos“, betont Franz Amberger.
Lange Brautradition am Tegernsee
Das Herzoglich Bayerische Brauhaus Tegernsee ist ebenfalls eine Privatbrauerei, die um 1675 die Braurechte erhielt und heute von Herzogin Maria Anna in Bayern, der jüngsten Tochter des Wittelsbacher Herzogs Max in Bayern, sowie Christian Wagner und Norbert Stühmer als Geschäftsführer geleitet wird.
Die Brauerei befindet sich im Nordtrakt des ehemaligen Klosters Tegernsee. Ende 2011 eröffnete sie ihre neue Abfüllanlage mit Lager- und Logistikkapazitäten in Gmund im dafür neu ausgewiesenen Gewerbegebiet. Hauptprodukt ist das Tegernseer Hell, hinzu kommt das Exportbier Tegernseer Spezial, Dunkles, Pils, Leicht, Tegernseer Quirinus Dunkler Doppelbock, Blauer Page – ein Bock, der zur Wintersaison erhältlich ist – sowie das anlässlich des 200-jährigen Krönungsjubiläums des ersten bayerischen Königs gebraute Max-I.-Joseph-Bier.
Die Biermarke war lange hauptsächlich in und um München erhältlich, seit einigen Jahren erfreut sich die Marke auch überregional größerer Beliebtheit.
Mit moderner Technik zum Erfolg
Die sehr gute Beratung und den ausgezeichneten Service von Fink bestätigt auch Georg Mayr, er ist Produktionsleiter der Herzoglich Bayerischen Brauhaus Tegernsee KG, Abfüllung und Logistik wurden nach Gmund am Tegernsee auslagert. Dort stehen zwei Abfülllinien, eine für 0,33-Liter-Vichy-Flaschen mit einem getakteten Entkorker von Rink.
Die zweite Linie füllt nur 0,5-Liter-Euro-Flaschen, hier wurde jetzt ein neuer Rotationsentkorker von Rink installiert. Auch Produktionsleiter Georg Mayr lobt die exzellente Beratung durch Dr. Michael Bäcker, der ihm zu einem Rotationsentkorker für die höhere Leistung riet.
„Wir füllen immer abwechselnd auf der 0,5- und der 0,33-Liter-Linie ab. Daher sind keine Umstellungen erforderlich. Der Rotationsentkorker läuft auch bei hohen Leistungen ruhig und entkorkt extrem zuverlässig und flaschenschonend“, so Georg Mayr. „Der Kauf des Entkorkers war so unkompliziert und angenehm wie die Installation der Maschine. Bei kleinen Störungen am Anfang konnte Rink sich online einklinken, oder sie stehen sofort für uns bereit. Diese Entscheidung war die richtige für die Zukunft des Tegernseer Brauhauses“, betont Mayr.