18. ILLIG Hausmesse mit nachhaltigen Verpackungslösungen im Thermoformen

Ãœber 300 Teilnehmer aus aller Welt kamen an den beiden Veranstaltungstagen. (Bild: ILLIG)
Ãœber 300 Teilnehmer aus aller Welt kamen an den beiden Veranstaltungstagen. (Bild: ILLIG)

Über 300 Teilnehmer kamen zur zweitägigen Hausmesse des Maschinen- und Werkzeugbauunternehmens ILLIG am 08. und 09. Mai nach Heilbronn. Die mittlerweile 18. hauseigene Veranstaltung markiert damit einen neuen Rekord und spiegelt das große Interesse am Thermoform-Know-how des Technologieführers wider.

ILLIG präsentierte mit dem Leitgedanken „Circular Thinking!“ ausgereifte nachhaltige technische Lösungen im Thermoformen für die Verpackungsbranche. An zahlreichen Stationen zeigte das Unternehmen aktuelle Hochleistungsthermoformer, Entwicklungen im Werkzeugbau und aktuelle Servicethemen. Mit Maschinen- und Werkzeugvorführungen unter Produktionsbedingungen bot ILLIG eine technologische Leistungsschau auf höchstem Niveau.

ILLIG präsentierte auf der 18. Hausmesse mit dem Motto „Circular Thinking!“ nachhaltige Lösungen für die Verpackungsbranche.

ILLIG präsentierte auf der 18. Hausmesse nachhaltige Lösungen für die Verpackungsbranche. (Bild: ILLIG)

Die aus der konsequenten Fortführung der 360° Verpackungsentwicklung Pactivity® entstandenen innovativen Lösungen zu aktuellen „Circular Thinking“-Marktanforderungen boten variantenreiche Möglichkeiten für die Verpackungsbranche. Ein Highlight auf der Hausmesse war die neue Anwendung IML-T® Cardboard, die ILLIG erstmals der Öffentlichkeit vorstellte. Vorträge der beiden Rohstoffhersteller BASF und NatureWorks zu biobasierten und bioabbaubaren Materialien ergänzten die internationale Kundenveranstaltung.

„Der Termin der Veranstaltung fand zwei Wochen vor der Chinaplas und sechs Monate vor der K-Messe statt. Trotz oder möglicherweise wegen dieser anstehenden Großereignisse in der Kunststoffbranche folgten die Kunden unserer Einladung nach Heilbronn, um mit uns Lösungen im Umfeld der globalen Verpackungsdiskussion zu finden und sich über unsere vorhandenen technischen Lösungen zu informieren“, sagte Geschäftsführer Karl Schäuble zufrieden.

Illig Geschäftsführer Karl Schäuble (links) und Geschäftsführer Dr. Heinrich Sielemann (rechts). (Bild: ILLIG)

Pressekonferenz zur Hausmesse: Geschäftsführer Karl Schäuble (links) und Geschäftsführer Dr. Heinrich Sielemann (rechts). (Bild: ILLIG)

Einfluss der globalen Verpackungsdiskussion

Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit, die Verringerung von Kunststoffen und die Recyclingfähigkeit von Verpackungen sind aktuelle weltumspannende Themen, welche die Verpackungsbranche vor unterschiedlichste Herausforderungen stellt. Verpackungen aus Kunststoff oder mit Kunststoffanteil werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um die Hygienestandards zu halten und das zu verpackende Gut zu sichern. Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern ist der Nachholbedarf aufgrund der Verstädterung hoch.

„Aus unserer Sicht ist daher dem weltweiten Aufbau einer Kreislaufwirtschaft erste Priorität einzuräumen. Das setzt recyclingfähige Verpackungen und die Verwendung von Rezyklaten in der Verpackungsindustrie voraus. Die Entwicklungen bei den PET-Flaschen zeigen die Möglichkeiten auf“, sagte Karl Schäuble während der Pressekonferenz vor der Fachpresse.

Das Engagement der Nahrungsmittelhersteller und des Handels sollte den weltweiten Aufbau von Recyclingsystemen für Verpackungen beschleunigen. Aufklärungsarbeit über den Wertstoff Kunststoff und den optimalen Umgang mit dieser Ressource sei weiterhin zu leisten.

Verpackungsentwicklung Pactivity®

ILLIG beschäftigt sich unter dem Dach der Verpackungsentwicklung Pactivity® schon lange mit dem Kreislaufgedanken in der Verpackungsindustrie und erweitert die Aspekte des Recyclings stetig. Optimierte Verpackungen können den Rohstoffeinsatz reduzieren und recyclinggerecht ausgeführt werden. Insbesondere thermogeformte Verpackungen sind dünnwandig, ressourcenschonend und wirtschaftlich herstellbar.

Neben den klassischen Kunststoffen ist der Einsatz alternativer und neuer Materialen im Thermoformen technisch zu realisieren. Aktuelle ILLIG Thermoform- und Werkzeugsysteme verarbeiten zum Beispiel biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe, Rezyklate sowie Materialkombinationen zu qualitativ hochwertigen, recycelbaren Formteilen.

„Insbesondere in Verbindung mit der IML-T®-Technologie sind zahlreiche neue Verpackungsvarianten entstanden. Hierzu gehören auch die Möglichkeiten zur Herstellung von Vollkartonblistern auf unseren Verpackungsanlagen“, so Karl Schäuble.

Pactivity® schließt auch ein, dass ILLIG für die jeweilige Verpackung das optimale Produktionssystem konfiguriert oder neu entwickelt. In diesem Entwicklungsprozess erhalten die Werkzeugsysteme in den Anlagen eine zunehmende Bedeutung. ILLIG hat daraus ein durchgängiges Werkzeugkonzept abgeleitet: „Damit werden wir die Werkzeugsysteme, die in der Regel aus mehreren Werkzeugen bestehen, konsequent entwickeln. Ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Digitalisierung im Thermoformen hin zu Industrie 4.0“, ergänzte Karl Schäuble.

Die neue Die neue Kunststoff-Karton-Verpackung ILLIG IML-T® Cardboard. (Bild: ILLIG)

Die neue Kunststoff-Karton-Verpackung ILLIG IML-T® Cardboard. (Bild: ILLIG)

Nachhaltige Verpackungslösungen

Im Fokus der ILLIG Hausmesse standen aktuelle Marktanforderungen in Bezug auf Recycling und Werkzeugsysteme. Insbesondere mit der Entwicklung und Fortführung der Dekorationstechnologie IML-T® hat ILLIG in der Branche mit recycelbaren Monopackstoffen und Kunststoff-Papier Packmitteln Meilensteine gesetzt.

ILLIG präsentierte erstmals der Öffentlichkeit die Kunststoff-Karton-Verbund-Packung IML-T® Cardboard. Die Anwendung wurde speziell für die neuen „Circular Thinking“-Marktanforderungen entwickelt und ist auf ILLIG IML-T®-Anlagen herstellbar.  Vorteil der Verpackung ist das leichte Trennen zwischen Kunststoff und Karton. Dies ermöglicht ein optimales Recycling.

Ein weiterer Vorteil aus der ILLIG Verpackungswelt ist die Herstellung von Vollkartonblistern auf einem Heißsiegel Automat HSA 50d. Neu ist auch die Blister-Packmaschine HSU 35 für Non-Food-Anwendungen und den medizintechnischen Bereich. ILLIG hat die bewährte Siegeltechnik der HSP-Baureihe technisch neu konzipiert. Der wirtschaftliche und effiziente Siegelautomat bietet mit vielen Ausstattungsmerkmalen nahezu uneingeschränkte Möglichkeiten für die heutigen Anforderungen aus der Verpackungsindustrie.

An zahlreichen Stationen zeigte ILLIG auf der Hausmesse Thermoformer auf neuestem Stand der Technik. (Bild: ILLIG)

An zahlreichen Stationen zeigte ILLIG auf der Hausmesse Thermoformer auf neuestem Stand der Technik. (Bild: ILLIG)

Geschäftsentwicklung ILLIG

Die ILLIG-Gruppe wächst weiterhin weltweit. Anfang April erfolgte der Spatenstich für das neue Montagewerk ILLIG Maschinenbau S.R.L. in Rumänien. Die Inbetriebnahme ist für 2020 mit zunächst 50 Mitarbeitern geplant. Ein neuer Vertriebsstandort entsteht derzeit in Vorderasien und der kontinuierliche Ausbau der ILLIG Servicestandorte außerhalb Europas wird unverändert weitergeführt.

Der Umsatz ist in den vergangenen drei Jahren 2016, 2017 und 2018 um insgesamt rund 30 Prozent angestiegen. Dies ist vor allem auf die in den letzten Jahren vorgestellten Neuentwicklungen und die konsequente Umsetzung der Verpackungsentwicklung Pactivity® zurückzuführen.

„Die Umsatzsteigerung gilt nicht nur in Europa sondern insbesondere in den Märkten in Asien, Vorderasien und Südamerika und ist auch auf die gestiegene Nachfrage nach Verpackungsmaschinen wie unsere HSA-, BSA- und FFS-Linien zurückzuführen“, sagte Karl Schäuble zur wirtschaftlichen Situation des Unternehmens.

ILLIG geht davon aus, dass der gesamte Markt der Verpackungstechnik in den nächsten Jahren weltweit weiterwachsen wird. Mit den bereits heute existierenden Lösungen kann das Unternehmen im Thermoformen zusätzliche Anwendungsbereiche erschließen.

Unabhängig davon sind einige Kunden aufgrund der weltweiten Verpackungsdiskussion bei Neuinvestitionen etwas zurückhaltender, weshalb seit einigen Monaten die Auftragseingänge unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Zahl der in Bearbeitung befindlichen Neuprojekte ist in den letzten Monaten gegenüber 2018 gestiegen, aber die Entscheidung zu Neuinvestitionen wird aktuell häufig verschoben. Die Versachlichung der Verpackungsdiskussion ist daher eine Aufgabe der gesamten Verpackungsindustrie, hierzu müssen die bestehenden Netzwerke konsequent genutzt werden.

„Die Vermittlung von Ökobilanzen für einzelne Verpackungsvarianten und deren Recyclingfähigkeit ist schwierig, aber nur auf diesem Weg werden wir die Diskussion versachlichen können. Dann wird aus der Unsicherheit beim Verbraucher und in der Verpackungsindustrie wieder ein Wachstum wie in den vergangenen Jahren hervorgehen“, prognostizierte Karl Schäuble.

Ausblick K-Messe 2019

Das Unternehmen wird auf der K-Messe im Oktober die weiteren Schritte zur Umsetzung der Digitalisierung im Thermoformen zum neuen Industriestandard 4.0 vorstellen, wobei unter anderem das ILLIG Werkzeugsystem eine Rolle spielen wird. Außerdem kündigt ILLIG zur K-Messe die erste Thermoformmaschine der 4. Generation an, die hinsichtlich Produktivität und Reproduzierbarkeit des Thermoformprozesses neue Maßstäbe setzen wird. Eine weitere Maschinenneuentwicklung wird die IML-T®-Dekoration thermogeformter Deckel sein. Neben den Maschinen-Präsentationen erwarten die Besucher des ILLIG K-Messestandes umfassende aktuelle Servicethemen.

Quelle: Illig